Überherrn / Pretoria, RSA, 30.09.2024
- Berliner einziger deutscher Starter – Zwei 19. Plätze im Speed und Accuracy
- DFV-Sportdirektor Ralph Schusser rechnet auch in Zukunft mit Bunkus: „Trotz aller Umstände und Widrigkeiten stolz auf seine Leistung“
Bei den am Sonntag zu Ende gegangenen Weltmeisterschaften im Canopy Piloting in Pretoria, Südafrika, verpasste Kai Bunkus knapp die Medaillen. In der Disziplin Canopy Piloting Freestyle erkämpfte sich der amtierende Europameister dank einer starken dritten Runde immerhin den vierten Platz.
Wie bei den Titelkämpfen im Vorjahr in Eloy / Arizona war Bunkus erneut einziger deutscher Fallschirmspringer in einem starken Teilnehmerfeld mit 49 Athleten aus 16 Ländern. Ursprünglich hatte die WM in Südafrika bereits am 17. September stattfinden sollen, war wegen angekündigter Luftraumbeschränkungen dann vom Bureau der International Skydiving Commission eine Woche nach hinten verlegt worden.
„Die Weltmeisterschaft lief von Anfang an alles andere als optimal. Durch die Terminverschiebung konnten einige Athleten an der WM nicht teilnehmen. Kais Teilnahme hat sich darüber hinaus sehr kurzfristig entschieden, da er kürzlich Vater geworden ist“, zeigte sich Ralph Schusser, Sportdirektor des Deutschen Fallschirmsportverbandes, trotz der Widrigkeiten mit den Leistungen des Europameisters von 2023 zufrieden. „Obwohl er wusste, dass er allein starten muss und nicht optimal vorbereitet war, hat er sich der Herausforderung gestellt und ist für Deutschland angetreten. Ich bin stolz auf Kai, freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und bin mir sicher, dass wir noch viel von Kai hören werden“, ergänzte Schusser.
In den weiteren Disziplinen im Canopy Piloting Performance konnte der Berliner an seine sehr guten Leistungen von 2023 nicht anknüpfen. In der Distance-Wertung und somit in der Overall-Wertung musste Bunkus seine Medaillen-Hoffnungen bereits nach der ersten Runde begraben, nachdem es ihm nicht gelungen war, den erforderlichen Wasserkontakt durchzuführen, was im Ergebnis zu einer 0-Punkte Bewertung in dieser Runde führte. Auch in der Accuracy Wertung, wo Bunkus nach zwei Runden noch auf Medaillenkurs lag, fiel er im dritten Sprung mit einer Landung in Zone 1 und einer fehlenden Wasserberührung weit zurück.
Am Ende sprangen für Bunkus neben Rang vier in der Freestyle-Wertung zwei 19. Plätze in den Disziplinen Speed und Accuracy raus. Im Speed dominierte der Portugiese Goncalo Resende (POR/299,151 Punkte) vor Curt Bartholomew (USA/291,824) und Sven Jseppi (CAN/286,730). In der Disziplin Accuracy überzeugte Abdulbari Qubaisi (UAE/289,010 Punkte) vor Curt Bartholomew (USA/289,000) und Aurelien Lemaire (FRA/283,703).
In der Disziplin Distance belegte Bunkus Rang 29. Shane Shaffer (UAE/259,085 Punkte) holte Gold vor Curt Bartholomew (USA/259,034) und Armando Fattoruso (ITA/257,601).
Canopy Piloting – auf deutsch Kappenfliegen - wird in drei Disziplinen, Accuracy (Genauigkeit), Speed (Geschwindigkeit) und Distance (Weite) mit jeweils drei Sprüngen mit speziellen Schirmen und Ausrüstung ausgetragen. Bei Accuracy soll der Springer nach dem Wasserkontakt möglichst zielgenau und im Stehen landen, bei Speed ein Parcours schnellstmöglich durchflogen werden und bei Drag Distance soll nach Wasserkontakt die größte Weite erreicht werden. Im Accuracy werden maximal 100 Punkte vergeben, Im Speed werden die Zeiten in Tausendstel gemessen und liegen knapp über zwei Sekunden, bei Distance werden Entfernungen bis gut 220 Meter erreicht.
Zusätzlich gibt es noch die Disziplin Freestyle, bei der während des horizontalen Fliegens mit Wasserkontakt verschiedene Manöver wie Kurven, Drehungen oder spezielle Körperpositionen und Kombinationen gezeigt werden. Diese werden nach Schwierigkeit (Technik) und Ausführung (Präsentation) mit Noten von den Schiedsrichtern bewertet.
Alle Ergebnisse sind zu finden unter: http://results.worldskydiving.org/FrontEnd/CompetitionCollection/1064
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