-, 07.03.2021
• Flensburgs Golla hadert trotz Sieg: „Die Nerven werden strapaziert“• Sky Experte Stefan Kretzschmar: Flensburg „im Stile einer Spitzenmannschaft“
Lübbecke, 07. März 2021 – Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie eine Stimmensammlung zum Topspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga zwischen dem TSV GWD Minden und der SG Flensburg-Handewitt 28:29 (11:16).
Juri Knorr (TSV GWD Minden) …
… zum Spiel: „Es war eine ganz konfuse Schlussphase. Wir führen drei Minuten lang, haben es eigentlich in der Hand und müssen nur das nächste Tor machen. Dann führen wir vielleicht mit zwei Toren und es sieht wirklich gut aus. Das schaffen wir nicht und treffen ein paar falsche Entscheidungen. Das ist dann echt schade. Nach einer soliden ersten Halbzeit haben wir es geschafft, Flensburg an den Rand der Niederlage zu bringen. Wir hätten auch gewinnen können.“
… zur letzten Szene von Doruk Pehlivan: „Er wollte auch nur das Tor machen und wusste wahrscheinlich gar nicht, wie lange noch zu spielen ist. Vielleicht dachte er, es sind nur noch drei Sekunden und es sei keine Zeit mehr für einen Pass. Wir haben es vorher aus der Hand gegeben. Wir haben es vorher verkackt.“
Frank Carstens (Trainer TSV GWD Minden) …
… zur Frage, ob die Niederlage unglücklich war: „Das ist mir eigentlich scheißegal. Es tut mir für meine Mannschaft wirklich leid. Wir haben riesig gekämpft, liegen zur Halbzeit 11:16 hinten und dann habe ich zu meinen Jungs gesagt, es ist mir scheißegal, was in der zweiten Halbzeit passiert – Hauptsache, wir haben ein paar mutige Männer auf dem Feld. Die hatten wir, das haben die Jungs super gemacht. Natürlich waren wir ein bisschen kamikazemäßig unterwegs, aber das hat Spaß gemacht. Es hat Spaß gemacht, zu sehen, wie wir Flensburg unter Druck setzen, zu Bällen kommen und Tore machen. Aber am Ende des Tages sind wir natürlich alle super enttäuscht.“
… zur Tabellensituation (vor dem Spiel): „Im Abstiegskampf holt man nicht viel mit Freundlichkeit. Wir sind mitten im Abstiegskampf und müssen jeden Punkt sammeln, den wir kriegen können. Wir haben das in den letzten Wochen gut hinbekommen und sind zuversichtlich, dass wir das am Ende schaffen.“
… zur Hallensituation in Minden (vor dem Spiel): „Die größte Herausforderung ist, dass ich immer den richtigen Schlüssel für die richtige Halle dabeihabe und dass wir das Trainingsequipment immer in der richtigen Halle haben. Ich weiß nicht, wie oft wir in diesem Jahr schon mithilfe der Jungs oder der Geschäftsstelle umgezogen sind. Das habe ich so auch noch nicht erlebt und es ist etwas Besonderes, aber schafft auch eine gewisse Kultur. Die Jungs sind sehr selbständig und übernehmen große Verantwortung. Das hilft uns auf lange Sicht auch auf dem Spielfeld.“
Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt) …
… zum Spiel: „Das sind extrem wichtige Punkte für uns. Aber wir haben gegen Lemgo schon ein ähnliches Erlebnis gehabt und das tut uns unglaublich weh, weil wir sehr viel investieren müssen und die Nerven strapaziert werden. Wenn Minden das in ein, zwei Situationen cleverer macht, dann haben sie die Chance, das Unentschieden oder zwei Punkte mitzunehmen. Aber es zeigt, dass wir auch in solchen Situationen die Oberhand behalten und gewinnen können.“
… zur Zweikampfhärte: „In so einem engen Spiel gehört es beim Handball schon dazu, dass es auch mal zur Sache geht. Aber es kommt leider oft vor, dass Magnus Röd hart angegangen wird. Es ist schon gefährlich, weil die Aktionen immer auch mit dem Ellenbogen oder der Hand ins Gesicht gehen. Da sind wir sensibel. Er ist der einzige Linkshänder, den wir haben.“
Jim Gottfridsson (SG Flensburg-Handewitt): „Wir sind natürlich zufrieden mit den zwei Punkten, aber es war ein harter Kampf. Wir spielen in der ersten Halbzeit ganz gut, in der zweiten Halbzeit lassen wir in den ersten zehn, fünfzehn Minuten zu viele Freiräume. Dann wird es eng, dann müssen wir kämpfen. Minden führt sogar mit einem Tor und ich finde es stark von der Mannschaft, dass wir das Spiel dann noch drehen.“
Maik Machulla (Trainer SG Flensburg-Handewitt) …
… zum Leistungsabfall in Halbzeit zwei: „Benjamin Buric kriegt keine Hand mehr an den Ball und vorne lassen wir frei zu viel liegen. Und dann wird es schwer, dann kommt Minden zurück. Minden findet über den Kampf immer wieder ins Spiel und am Ende haben wir Glück, dass wir das Spiel gewinnen.“
… zur Schiedsrichterleistung: „Es waren sehr, sehr unglückliche Entscheidungen auf beiden Seiten, die man so nicht treffen kann. Das war eine Phase von zehn Minuten, in der sie zu doll eingreifen. Sie haben das 40 Minuten lang gut gemacht, das habe ich ihnen auch gesagt. Aber der Schiedsrichter weiß schon, warum er den Blickkontakt zu mir nicht gesucht hat.“
… zum Erfolgsrezept der SG (vor dem Spiel): „Die Mannschaft hat eine unglaubliche Bereitschaft und ganz viel Siegermentalität. Aber es ist nötig, den Finger immer wieder in die Wunde zu legen und viel von den Jungs einzufordern. Zufriedenheit wird im Leistungssport sofort bestraft.“
Sky Experte Stefan Kretzschmar …
... zum Spiel: „Minden war sehr aggressiv, sehr leidenschaftlich. Der Einsatz hat absolut gestimmt, tolle Leistung. Schade für GWD, dass sie dafür nicht belohnt werden. Das Positive für Flensburg sind die zwei Punkte. Sie haben das ruhig gemacht, in der zweiten Halbzeit waren es ein paar technische Fehler zu viel. GWD war unheimlich aggressiv, teilweise überaggressiv in der Abwehr, damit hatte Flensburg Probleme. Dann hatte auch Flensburg Probleme in der Abwehr, wodurch sie nicht mehr ins Tempospiel kamen, das sie in der ersten Halbzeit ausgezeichnet hat. Am Ende muss man sagen: Im Stile einer Spitzenmannschaft hat Flensburg die Punkte geholt.“
… zu Minden-Keeper Malte Semisch (vor dem Spiel): „Es ist ein Auf und Ab bei ihm. Aber in den letzten Spielen, in denen Minden erfolgreich war, hat er vierzehn oder fünfzehn Paraden geliefert. Torwart ist heutzutage die entscheidendste Position im Handball, um Spiele zu gewinnen und erfolgreich zu sein. Er ist in der Lage, Spiele allein zu gewinnen.“
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