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Emotionen und Herausforderungen – Roller Skating bei Special Olympics

Trainerin Gudrun Kronenberg vom Verein der Lebenshilfe Mettmann
Trainerin Gudrun Kronenberg vom Verein der Lebenshilfe Mettmann
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Trainerin Gudrun Kronenberg vom Verein der Lebenshilfe Mettmann

Berlin, 21.06.2022

„Die emotionalsten Momente sind immer die Siegerehrungen“, sagt Gudrun Kronenberg an der Bande der Eissporthalle am Glockenturm, dem Hotspot der Roller Skater bei den Special Olympics Nationalen Spielen Berlin 2022. Die Trainerin und Übungsleiterin aus dem Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen: „Wenn meine Schützlinge da vorn stehen, ihre Medaille bekommen, mich anschauen und einfach und glücklich sind, da läuft nicht selten eine Träne vor Rührung!“ Selbst ausgewählte Musik zur Siegerehrung verstärkt dieses Gefühl dann nur noch.


Gudrun Kronenberg ist mit fünf Athletinnen und fünf Athleten nach Berlin gekommen. In der Eissporthalle stehen ihr dann auch zwei Betreuer*innen zur Seite. Organisatorisches ist zu klären: Sind alle da? Wer startet wann? Sind alle Startnummern gut sichtbar am Wettkampfanzug befestigt? Überhaupt, wie ist die Stimmung, sind alle gut drauf? Zusätzlich das Anfeuern, Mutmachen, Mitfreuen, Trösten.


Gleich beim ersten Wettbewerbstag der Roller Skater folgte für Kronenberg der erste Moment der Rührung. Und für den Verein der Lebenshilfe Kreisvereinigung Mettmann, der sich seit 1963 für die Rechte von Menschen mit geistiger Behinderung und deren Angehörige einsetzt, der erste Erfolg bei den Nationalen Spiele Berlin 2022.


Kronenberg feuerte die Roller Skaterin Hannah Radeke zur ersten Goldmedaille der Spiele an. Die 29-jährige Radeke lief die 500 Meter auf schnellen Rollen in 1:37,08 Minuten. „Das Schöne sind die Menschen, die so motiviert sind und so viel Spaß haben. Der Zusammenhalt, der über die Jahre entstanden ist, ist beeindruckend. Keiner mault rum, alle sind immer mit so großer Freude dabei, dass es einfach ansteckend ist“, schildert Kronenberg.


Die 68-jährige Trainerin feiert bei den Nationalen Spiele Berlin 2022 selbst ein kleines Jubiläum: Sie ist seit zehn Jahren mit ihren Skater*innen bei Nationalen Spielen von Special Olympics dabei – ihre Schützlinge kommen stets mit vielen Medaillen zurück in die Region zwischen Düsseldorf und Bergisch Gladbach. Dort wird trainiert. Einmal wöchentlich steht in Langenfeld die Sporthalle der Förderschule für Menschen mit geistiger Behinderung für zwei Stunden offen. Eigentlich. Denn im ersten Corona-Lockdown konnte ein Jahr gar nicht trainiert werden. Dann anfänglich wieder draußen– auf einem großen Parkplatz eines Blumengroßhändlers. Kronenberg: „Dort konnten wir endlich wieder die Skates anschnallen, Starts und Kurven und Staffeln üben!“


Kronenberg organisiert das Training zusammen mit ihrer Tochter. Die größten Herausforderungen? „Das ganze Training ist eine einzige Herausforderung. Man kann nichts erklären, man muss alles vormachen“, gibt sie zu. „Meine Frauen und Männer brauchen schon so ihre Zeit beim Üben und man muss bei jedem Training ganz viel wiederholen, wie zum Beispiel das Bremsen. Das üben wir jedes Mal. Oder auch das Übersetzen. Das verfestigt sich nicht. Und nach der Corona-Pause haben wir quasi wieder ganz von vorn angefangen.“


Die Zusammenarbeit mit der Schule und das Training in der Sporthalle laufe dennoch prima. „Zu Hause“, nennt es Kronenberg. „Auch, weil ich dort früher Schulsekretärin war.“ Die Sporthalle könnte größer sein für optimale Trainingsbedingungen. Sonst gibt es in der Region nur zwei Sporthallen, in denen geskatet werden darf. Der Sport erfordert einen besonderen Bodenbelag. „Abends sind diese Hallen schon mit anderen Vereinen belegt, die kriegen wir einfach nicht. Und tagsüber sind meine Skater*innen berufstätig, arbeiten zum Beispiel in der „Werkstatt für angepasste Arbeit“ in Langenfeld. Einer, Steven, ist als Küchenhilfe tätig, schneidet Salate, spült und putzt. Ein weiterer, Marcel, arbeitet in der Pflege.“


Was Gudrun Kronenberg für ihre Special-Skater*innen noch wichtig ist: bei verschiedenen Speed Skating Wettwerbe in der Region integriert zu sein. „Wir würden uns freuen, wenn wir wie auch schon vor der Corona-Pandemie mit wenigstens einem Lauf wieder dabei wären. Das fördert die Aufmerksamkeit.“ Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und bessere Trainingsbedingungen – um mehr geht es Kronenberg erst einmal nicht. Für die Glücksgefühle sorgen schon die Athlet*innen.


Mehr Informationen

Special Olympics Nationale Spiele Berlin 2022


www.berlin2022.org/de/sport/roller-skating

www.lebenshilfe-mettmann.de

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