Fußball

Leverkusen beißt sich an Gladbach die Zähne aus - Rolfes: „Dieser letzte Biss, das Tor zu machen, hat gefehlt“

Gladbach-Trainer Seoane froh über die Punkteteilung: „Spielglück war auf unserer Seite“ - Leverkusens Trainer Alonso frustriert: „Der letzte Pass war nicht gut genug“

Unterföhring, 27.01.2024

• Borussias Neuhaus erleichtert: „Der Punkt ist nicht ganz verdient“

• Sky Experte Matthäus voll des Lobes für Bayers Xhaka: „Das Gehirn von Leverkusen ist Granit Xhaka“


Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 19. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen Bayer 04 Leverkusen und Borussia Mönchengladbach (0:0) bei Sky.  


Simon Rolfes (Geschäftsführer Sport Bayer 04 Leverkusen) ...

... zur Leverkusener Chancenverwertung: „In der ersten Halbzeit haben wir häufig drei Kontakte gebraucht, weil es sehr eng war, so dass wir nicht vorbereitet waren oder den ersten Kontakt so gelegt haben, dass wir direkt schießen konnten. Es waren immer wieder unterschiedliche Situationen, aber dieser letzte Biss, das Tor zu machen, hat gefehlt.“

... zur Leverkusener Strategie: „Mit unserer Qualität versuchen wir das Spiel zu dominieren und Räume zu finden. Gladbach hat sehr tief gestanden und es war nicht so einfach. An sich war es aber keine andere Strategie als in den letzten Wochen. Es ist ein bisschen ein Geduldsspiel. Man muss, wenn eine Mannschaft so tief steht, die Chancen, die man hat, mit der letzten Entschlossenheit eiskalt versuchen auszunutzen.“

... zur Frage, was besser werden muss: „Das nächste Mal die Dinger reinschießen. Wenn wir den Ball verloren haben, haben wir sofort den Ball wieder gewonnen, das Gegenpressing war top. Die Entschlossenheit und Konzentration – manchmal gibt es so Tage. Das müssen wir natürlich verbessern.“

... zum Transfer von Borja Iglesias: „Ist da und ist fix.“


Xabi Alonso (Trainer Bayer 04 Leverkusen) ...

... zum Spiel: „Wir waren sehr dominant. Der letzte Schuss oder der letzte Pass war nicht gut genug. Wir haben nicht genug gemacht. Ungeschlagen, ein Punkt heute und wir wollen weiter machen.“

... zu der Offensive seiner Mannschaft: „Es war nicht einfach, sie hatten viele Spieler sehr tief, sehr kompakt, es gab nicht viel Raum. Wir hatten genug Torschüsse, aber wir können das besser. Der Keeper hat keine super Paraden gemacht. Wir hätten mehr clinical sein müssen. Wir waren in Kontrolle, waren dominant. Aber das passiert im Fußball. Wir müssen das analysieren und daraus lernen.“

... zum Transfer von Borja Iglesias: „Borja Iglesias hilft uns sofort. Er kann direkt trainieren. Heute zum Beispiel hätte er uns gut helfen können. Er ist ein typischer Stümer, ist sehr intelligent, gut im Strafraum, guter Torschuss, spielt für die Mannschaft, hat auch schon international gespielt. Ich bin zufrieden, dass er bei uns ist. Ab morgen arbeiten wir zusammen.“

... zu Matej Kovar: „Matej Kovar hat es gut gemacht. Er hatte nicht zu viel Arbeit, aber er hat immer ein gutes Niveau gezeigt. Er ist fertig und bereit, für einige Spiele zu spielen. In Darmstadt ist aber wieder Lukas Hradecky im Tor.“

… zur Entscheidung, mit Matej Kovar, statt mit Lukas Hradecky, im Tor zu starten (vor dem Spiel)„Beide sind auf einem Topniveau. Wir haben eine gesunde Konkurrenz auf der Torhüter-Position. Wir wollen Matej für den Pokal bereitmachen. Dieses Spiel zu spielen ist gut für ihn. Lukas hat aber sehr gut gespielt und gegen Darmstadt wird er wieder im Tor stehen. Es ist nur eine Entscheidung für dieses Spiel.“

… zu den Ambitionen von Granit Xhaka, nach der Karriere Trainer zu werden (vor dem Spiel): „Er ist ein natürlicher Leader und Coach. Er hat den Wunsch, zu lernen und zu kommunizieren. Das ist wichtig für uns, er hat einen großen Einfluss auf die Mannschaft. Er ist ein Topspieler für uns. Er hat großen Respekt vor allen anderen Spielern auf dem Platz.“

… zur Frage, ob er sich als Klopp-Nachfolger in Liverpool sehe (vor dem Spiel)„Es war eine Überraschung und es ist schade. Es gibt immer eine Zeit für sowas, aber jetzt kümmere ich mich um meine Mannschaft. Ich bin hier sehr glücklich und fokussiert.“


Granit Xhaka (Bayer 04 Leverkusen) ...

... zum Spiel „Wir haben über 900 Pässe gespielt, über 90 Prozent Passgenauigkeit von der Mannschaft. Das zeigt einmal mehr, wie viel Respekt die Mannschaften mittlerweile vor uns haben. Trotz der Tiefe mit der Gladbach gestanden hat, konnten wir viele Chancen kreieren. Leider haben wir sie nicht ausgenutzt. Das ist part oft he game - positiv bleiben und weitermachen.“

... zur Leverkusener Offensivleistung: „Wir haben zwei, drei fast hundertprozentige Chancen gehabt. Die Chance von Jeremie Frimpong, wo er 1-gegen-1 auf den Torwart geht, die muss er machen, weiß er selbst auch. Wir haben in der Vergangenheit auch Spiele gehabt, wo wir etwas glücklicher gewonnen haben. Heute war es ein Spiel, bei dem wir mehr als hundert Prozent verdient hätten zu gewinnen. Wir haben es aber nicht gemacht. Ein Punkt mitnehmen und weiter geht‘s.“

... zu einer Tätigkeit als Trainer: „Ich bin Spieler und möchte das so lange wie möglich sein. Ich mache meine A-Lizenz, weil es mir Spaß macht und ich auch möglicherweise dort eine Zukunft sehe. Aber stand heute bin ich ein Spieler von Bayer Leverkusen und genieße die Position, die ich habe.“

... zum Punktverlust im Titelrennen: „Klar sind wir enttäuscht. Aber wer jetzt gedacht hätte, dass wir in der Rückrunde nochmal über 17,18 Spiele gewinnen müssen, liegt falsch. Die Meisterschaft ist ein Marathonlauf. Es sind 19 Spiele gespielt. Da wo wir sind, wollen wir auch bleiben.“

... zu den Gerüchten um Xabi Alonso: „Xabi Alonso gibt uns nicht das Gefühl, dass er irgendwo anders mit den Gedanken ist. Gerüchte gehören dazu im Fußball. Vor allem mit der Message von Jürgen Klopp. Er kennt Liverpool. Wir sind froh, dass wir ihn haben. Er glaube ich auch. Wir sehen bei ihm den Hunger in der tagtäglichen Arbeit. Das ist, was aktuell zählt.“


Fernando Carro (Vorsitzender der Geschäftsführung Bayer 04 Leverkusen) …

… zur Arbeit von Xabi Alonso (vor dem Spiel): „Ich bin fast täglich unten und habe mir am Freitag die Ansprache von Xabi Alonso angehört. Wie immer trifft er den richtigen Ton. Er kennt die Spieler mental und auch fußballerisch. Er kann das einfach. Er war viele Jahre in der Kabine und war ein Topspieler. Er weiß, was die Spieler brauchen.“

… zu den Meisterschafts-Ambitionen von Bayer (vor dem Spiel): „Wenn man an einem Wettbewerb teilnimmt, will man am Ende ganz oben stehen – egal, welcher Wettbewerb. Wir spielen Bundesliga, um am Ende ganz oben zu stehen. Das ist der Anspruch, aber wir wissen, dass eine Mannschaft wie Bayern München, die elf Jahre in Folge die Meisterschaft geholt hat, derzeit nicht überragend spielt. In Deutschland ist es nicht so einfach, Meister zu werden. Wir haben es in Leverkusen noch nie geschafft.“

… zum Rücktritt von Jürgen Klopp bei Liverpool im Sommer (vor dem Spiel): „Erstmal fand ich das schade. Jürgen Klopp hat eine hervorragende Arbeit in Liverpool gemacht. Für Liverpool war es ein herber Schlag. Ich war geschockt und ein wenig traurig, da ich mir Jürgen Klopp noch viele weitere Jahre in Liverpool gewünscht hätte. Mit dem zweiten Gedanken habe ich gewusst, dass es wieder von vorne mit den Spekulationen anfängt. Das ist ja Fußball.“

… zu den Spekulationen um Xabi Alonso als Klopp-Nachfolger (vor dem Spiel): „Die interessieren uns nicht. Xabi Alonso hat selbst in der Pressekonferenz gesagt, dass er sich hier wohlfühlt und am richtigen Platz ist. Er kriegt die ganze Unterstützung durch den Verein. Er ist voll fokussiert auf das Jetzt.“


Gerardo Seoane (Trainer Borussia Mönchengladbach) ...

... zum Spiel: „Wir wussten, dass es heute eine gute Defensivleistung braucht. Uns ist auch bewusst, dass wir in der Saison viele Gegentore bekommen haben, wir haben aber auch immer Tore geschossen und heute gibt es mal ein 0:0. Wir nehmen den Punkt mit, das tut uns gut nach der Niederlage am letzten Wochenende.“

... zur defensiven Ausrichtung seiner Mannschaft: „Natürlich haben wir gezwungenermaßen sehr defensiv gespielt. Es gilt hervorzuheben, dass die Mannschaft diesen Effort gemacht hat und sich hinten auch gewissen Aufgaben hergegeben hat, die vielleicht weniger Spaß machen. Wir hatten einen guten Torhüter, habe gut und tief verteidigt. Trotzdem hatte Leverkusen die ein oder andere Chance. Das Spielglück war auch auf unserer Seite.“

... zu Moritz Nicolas: „Moritz Nicolas macht eine sensationelle Entwicklung. Er ist sehr ruhig am Ball, strahlt Ruhe aus und ist sehr gut auf der Linie, auch schnell für seine Größe. Er ist mutig bei Flanken, kommt raus, hat eine gewisse Wucht. Wir sind dankbar, dass wir nicht nur Moritz, sondern auch Jonas Omlin und Jan Olschowsky haben – ein extrem gutes Torwartteam.“

… zu seiner Rückkehr nach Leverkusen (vor dem Spiel)„Schöne Erinnerung, hier habe ich tolle Begegnungen gehabt. Sowohl rund um den Verein wie auch in der Mannschaft. Eine tolle Zeit mit einem traurigen Ende, was man sich nicht wünscht. Ich erinnere mich gerne an diese Zeit.“

… zu seiner Vertrautheit mit der Leverkusener Mannschaft (vor dem Spiel): „Man kennt die Spieler ein bisschen besser, aber die Mannschaft hat sich total verändert. Sie spielen einen tollen Fußball, dominieren alle Mannschaften.“

… zu den vielen verspielten Punkten nach Führung (vor dem Spiel): „Was auf jeden Fall nicht logisch ist, ist, dass man 30 Punkte draufrechnet. Es ist eine Utopie, dass man nach jeder Führung die drei Punkte holt. Es ist so, dass wir gewisse Führungen nicht gut verwaltet haben und zu wenig Initiative hatten. Das müssen wir unbedingt verbessern.“


Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach) ...

... zum Unentschieden: „Wir sind sehr froh über den Punkt. Er ist nicht ganz verdient. Leverkusen hatte über 30 Torschüsse - zumindest in die Richtung. Das ist natürlich deutlich zu viel. Über den Punkt freuen wir uns, wir nehmen ihn mit. Wir haben alles gegeben, alles reingehauen, auswärts einen Punkt zu holen ist in unserer Situation immer gut.“

... zu der Gladbacher Leistung: „Wir wollten tief stehen. In der Anfangsphase hat Leverkusen es unglaublich gut gemacht. Es hat lange gedauert, bis wir mal in die gegnerische Hälfte gekommen sind, geschweige denn, eine Chance gehabt haben. Dann haben wir aber ein gute Torchance durch Luca Netz, mit ein bisschen Glück gehen wir in Führung. Leverkusen ist eine brutal gute Mannschaft. Ich kann mich nicht erinnern, gegen so eine gute Mannschaft in letzter Zeit gespielt zu haben. Deswegen nehmen wir den Punkt mit uns sind heute zufrieden. Ein bisschen mehr Ballbesitz wäre schön gewesen, auch wenn es ein Auswärtsspiel ist. Über 70 Prozent Ballbesitz für Leverkusen, das hat sich auf dem Feld auch so angefühlt. Aber sei’s drum - wir gehen ein Stück weit zufriedener nach Hause als Leverkusen und es ist alles gut.“

... zu seiner Grätsche gegen Jeremie Frimpong: „Wir hatten da eine Positionsübergabe. Luca Netz war ein bisschen zu hoch, dann musste ich auf seine Position. Ich habe da ein bisschen Rückstand, bin froh, dass er sich den Ball auf rechts legt, so konnte ich nochmal kommen. Man sieht ja, wie ich danach juble. Schön, dass es gelungen ist.“

... zu seinem Startelfeinsatz: „Erstmal habe ich mich sehr gefreut, von Anfang zu spielen. Ich fühle mich gut und fühle mich fit. Wenn ich meine Chancen kriege, gebe ich Gas und will die nutzen. Ich denke, das hat heute gepasst.“

... zur Frage, ob er eine Leihe anstrebt: „Ich habe im Sommer für vier Jahre verlängert. Das habe ich nicht ohne Grund gemacht. Ich fühle mich hier sehr wohl.“


Moritz Nicolas (Torhüter Borussia Mönchengladbach) ...

... zu seiner Leistung: „Es war auf jeden Fall ein gutes Spiel. Ich freue mich zu Null zu spielen, das ist für einen Torwart immer das Nonplusultra. Wir sind alle sehr zufrieden mit dem Punkt.“

... zu Defensivleistung der Gladbacher: „Wir wollten kompakt stehen. Leverkusen hat eine brutale Qualität mit Ball. Wir haben versucht die Räume eng zu machen und sie nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Das man so eine Mannschaft nicht komplett verhindern kann ist auch klar“

... zur Frage, ob er weiter im Gladbacher Tor stehen wird: „Das ist nicht meine Thematik, da müssen sie den Trainer fragen.“


Sky Experte Lothar Matthäus ...

... zu den Leverkusener Offensive: „Jeremie Frimpong hat ihn auf dem falschen Fuß gehabt, Wirtz in der ersten Halbzeit auch. Das ist eigentlich eine Chance, die er mit verbundenen Augen rein macht. Diese letzte Konzentration hat in der ein oder andere Situation gefehlt, deswegen fehlen den Leverkusenern auch zwei Punkte. Wenn man sich den ganzen Spielverlauf anschaut waren die Leverkusener die dominierende Mannschaft. Die Gladbacher haben mit Einsatz und Geschlossenheit die Leverkusener vor Probleme gestellt, weil sie teilweise nicht schnell genug gespielt haben. Diese Entschlossenheit in den Strafraum zu kommen, abzuschließen, energischer - das war nicht zufriedenstellend von Leverkusener Seite.“

... zu der Leistung von Florian Neuhaus: „Florian Neuhaus hatte tolle Aktionen im Spiel. Eine in der Offensive, eine in der Defensive – der Zweikampf gegen Jeremie Frimpong, der Zweikampf den er gewonnen, die zweite hundertprozentige Torchance. Er ist energisch nachgelaufen, hat nicht nur Druck ausgeübt - saubere Grätsche, sauberes Spiel gegen den Ball. So will ich den Flo sehen. Nicht nur Schönspielerei nach vorne, sondern auch hinten diese Zweikämpfe, die gehören dazu.“

... zu Borussia Mönchengladbach: „Gladbach hat heute Abend zu Null gespielt. Sie haben in der Saison bisher 38 Gegentore bekommen, sind die zweitschlechteste Defensive. Bei einer Spitzenmannschaft wie Leverkusen mit etwas Glück zu null zu spielen ist etwas, worauf man aufbauen kann. Es war ganz sicher ein glücklicher Punkt für die Borussia, aber verdient durch den Kampfgeist, den sie über 90 Minuten kompakt in der Defensive gezeigt hat.“

... zu Granit Xhaka: „Er ist ruhiger und abgeklärter geworden, übernimmt mehr Verantwortung auf dem Platz. Was er spielerisch drauf hat, das wussten wir Gladbach schon und haben es bei Arsenal gesehen. Er ist nicht derjenige, der im Strafraum die Tore oder die Vorlagen macht. Er bestimmt den Rhythmus und die Organisation von Bayer Leverkusen. Ich sehe ihn ihm ein bisschen ihm den jüngeren Xabi Alonso. Er war auch nicht derjenige, der mit voller Dynamik nach vorne gegangen ist, sondern mit Auge und Cleverness. Deswegen ist er umso wichtiger für die Mannschaft. Die Geschwindigkeit und Torjäger haben sie. Aber man braucht auch ein Gehirn. Das Gehirn ist Granit Xhaka.“

… zu Bayer 04 (vor dem Spiel)„Sie sind die beste Heim- und Auswärtsmannschaft und als einzige deutsche Mannschaft noch in drei Wettbewerben vertreten. Dazu haben sie die beste Defensive – es riecht schon nach Meisterschaft. In Leverkusen nehmen das viele in den Mund, im Verein will man es vielleicht noch nicht hören. Wenn nicht jetzt, wann dann?“

… zur Verfassung der Borussia (vor dem Spiel): „Wir reden von vielen Mannschaften im Umbruch, Gladbach ist auch in einem Umbruch. Ich erwarte einen stabilen Mittelfeldplatz von ihnen, mit dem Abstieg werden sie nichts zu tun haben. Es kommen viele junge Spieler in die Mannschaft, die einen Schritt machen werden. Es gibt einen Drei-, Vierjahresplan. Man sagt, dass wenn alle zusammenhalten, man in drei Jahren wieder Europa angreifen kann. Wirtschaftlich ist der Verein nicht mehr da, wo er vor drei, vier Jahren war. Da hatte man Champions-League-Gehälter. Die sind nicht mehr möglich. Daher vertraut man den jungen Spielern.“

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