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Nach Niederlage im Klassiker – Tuchel schreibt Meisterschaft ab: „Glückwunsch nach Leverkusen“

Unterföhring, 30.03.2024

• Terzic nach Erfolg genervt von Fragen nach Kritik: „Ziemlich schwer mit euch“

• Kimmich mit klarem Appell an Bayern-Spieler: „Wir sollten nach Hause fahren und uns hinterfragen“

• Tuchel zur ausgebliebenen Elfmeter-Entscheidung: „Erklärung ist einfach katastrophal“

• Sky Experte Matthäus zur Trainersuche der Bayern: „Könnte mir eine Rückkehr von Julian Nagelsmann vorstellen“


Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 27. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen FC Bayern München und Borussia Dortmund (0:2) bei Sky.  

 

Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern München) ...

... ob die Meisterschaft entschieden sei: „Selbstverständlich, klar. Keine Hoffnung mehr, nein, nein, nein. Nach dem Spiel heute brauchen wir nichts erzählen. Wie viele Punkte sind’s jetzt? Glückwunsch nach Leverkusen.“ 

... zur Aussage von Joshua Kimmich, dass die Einstellung „unerklärlich“ gewesen sei: „Ich würde ihm gerne widersprechen, kann es aber nur schwer. Es war insgesamt kein hohes Niveau im ganzen Spiel. Es war ein durchschnittliches Niveau und wir haben uns leider angepasst. Vom klaren Tempomangel bis zu fehlender Leidenschaft haben wir alles komplett vermissen lassen. Schwer zu erklären und absolut zu wenig. Es kann mal nach der Länderspielpause passieren, dass es schwer ist, den Geist gemeinsam zu entwickeln. Wir haben den die letzten Wochen gezeigt und dachten, dass wir diesen Punkt nicht mehr erleben, dass ein Spiel einfach so dahingeht. Es ist aber offensichtlich wieder passiert.“ 

… wie schwer es sei, die Einstellung auf den Platz zu bekommen: „Offensichtlich ist es schwer, es lässt sich nicht das Gegenteil behaupten. Wir tun, was in unserer Macht steht. Es ist offensichtlich so, dass uns das trotzdem passiert. Wir haben die letzten Wochen ordentlich und mit der richtigen Einstellung gespielt. Das hat für mehrere verdiente Siege hintereinander gereicht. Die Mannschaft geht in die Länderspielpause. Am Donnerstag hatten wir alle Spieler im Training und haben die Mannschaft vorbereitet. Es ist offensichtliche extrem schwer für uns, mit dem richtigen Biss und Leidenschaft Spiele anzugehen.“

… zum vermeintlichen Handspiel von Mats Hummels: „Das ist natürlich extrem ärgerlich, da die Begründung damit komplett falsch ist. Uns wurde vom vierten Offiziellen gesagt, dass der Kölner Keller bestätigt habe, dass er den Ball mit der Hand nicht berührt. Das ist natürlich eine krasse Fehlentscheidung, denn dafür ist ja der Keller da.“

… zum nicht absichtlichen Handspiel durch Hummels: „Die Hand da oben, dafür haben wir auch schon Elfmeter gesehen. Da kommt dann die Regel, dass es eine unnatürliche Handbewegung ist. Ich würde sagen, dass überm Kopf mehr als unnatürlich ist. Und die Erklärung ist einfach katastrophal, da sie komplett falsch ist. Damit ist es aus meiner Sicht ein klarer Elfmeter.“

... ob er gerne nochmal mit dem Wissen von heute in Bayern starten würde (vor dem Spiel): „So funktioniert das nicht. Ich habe damals mit dem Wissen von damals losgelegt und deshalb ist die Situation so, wie sie ist.“

… ob der Umbruch wertvoller als der 12. Titel in Folge gewesen sei (vor dem Spiel): „Das müssen die Vereinsverantwortlichen beantworten. Wir werden immer versuchen, im Sinne der Mannschaft und des Vereins das Maximale herauszuholen. Das haben wir auch hier versucht und wir haben noch ein paar Spiele Zeit.“

… zum Ausfall von Manuel Neuer (vor dem Spiel): „Nicht nur in diesem Spiel, Manus Ausfall wiegt immer schwer. Er ist ein Ausnahmespieler, mit niemanden zu vergleichen. Das betrifft ihn nicht nur als Sportler, sondern auch in der Ausstrahlung. Trotzdem haben wir volles Vertrauen in Ulle, da er immer da war, wenn wir ihn gebraucht haben.“

 

Joshua Kimmich (FC Bayern München) …

… wie die Leistung zustande kam: „Das ist die entscheidende Frage. Das frage ich mich auch – wie es sein konnte, dass wir in einem so entscheidenden Spiel so eine Einstellung an den Tag legen. Für mich ist es völlig frustrierend und unerklärlich. Gegen den BVB brauchst du eigentlich niemanden, der an der Seitenlinie oder keinen Mitspieler, der dich motiviert. Da muss man eigentlich von selbst schon einen Tag vorher brennen. Das haben wir überhaupt nicht gezeigt. Man hatte das Gefühl, dass es um nichts geht und es ein Freundschaftsspiel war. Das darf uns unabhängig von der Tabellensituation nie passieren. Erst recht nicht in einem Heimspiel gegen Dortmund.“

… zur Auswirkung des Last-Minute-Sieges der Leverkusener: „Am Ende des Tages haben uns die Leverkusener Ergebnisse nicht zu interessieren. Wir schaffen es nicht, unsere eigenen Hausaufgaben zu machen. Wir müssen unsere Spiele gewinnen. Für uns ist es am Ende des Tages egal, wie Leverkusen spielt. Wir wissen, dass wir jedes Spiel gewinnen müssen, um überhaupt noch eine Chance zu haben. Das versuchen wir. Dementsprechend ändert sich nichts, ob die verlieren, Unentschieden spielen oder gewinnen. Wir müssen unsere Spiele gewinnen und darauf sollten wir uns konzentrieren.“ 

… ob sich die Leistung unter der Woche angebahnt habe: „In der Woche überhaupt nicht. Wir hatten eine relativ kurze Woche, da einige zurückgekommen sind von der Nationalmannschaft. So habe ich es nicht erwartet. Selbst wenn man die Tage etwas hätte spüren können, ist es für mich selbstverständlich, dass man da ist, wenn der Schiri anpfeift.“

… zur Bekennung von Xabi Alonso zu Bayer Leverkusen: „Ehrlicherweise haben wir nicht darüber diskutiert.“

… zur Trainerfrage: „Erstmal sollten wir Spieler nach Hause fahren und uns hinterfragen. Wir sollten uns nicht so viele Gedanken über den Trainer machen. Es ist relativ egal, wer an der Seitenlinie steht, wenn wir so eine Einstellung an den Tag legen. Dann wird es gegen jeden Gegner schwer, auch nächste Woche gegen Heidenheim und speziell in der Champions League. Daher brauchen wir uns nicht viele Gedanken darüber machen, wer Trainer wird. Das ist eh nicht unser Job, wir können es nicht beeinflussen. Wir haben Leute, die sich darum kümmern und werden von euch erfahren, wer es dann wird.“

 

Thomas Müller (Kapitän FC Bayern München) …

… zur Niederlage: „Die Enttäuschung über unsere eigene Leistung ist groß. Die Länderspielpause hat uns scheinbar nicht gutgetan mit der Beinote, dass man mitkriegt, wenn Leverkusen wieder den Last-Minute-Winner macht.“

… zur Auswirkung des Last-Minute-Sieges der Leverkusener: „Wenn man das Spiel verfolgt und eigentlich sich denkt, dass sie endlich was liegen lassen, und dann kommt das Topspiel gegen Dortmund zuhause – man nährt sich aus Ereignissen aus der Vergangenheit und hat das Gefühl, diesen Klassiker unbedingt angehen zu wollen. Es war ein kleiner Dämpfer, aber das ist keine wirkliche Entschuldigung für das, was dann passiert ist. Im Spiel gibt es immer ein paar Knackpunkte und wir waren auch zu unserer zu leblosen Leistung auch nicht effektiv genug. Wir hatten genug Torchancen, um auch selbst in den wichtigen Momenten zu treffen. Dann auf 90 Minuten gesehen hat Dortmund ordentlich, aber nicht die Sterne vom Himmel gespielt und gewinnt dennoch verdient mit 2:0. Das ist sehr enttäuschend für uns.“

… ob die Meisterschaft entschieden sei: „Ich bin kein Mathematik-Professor. Ich weiß, dass es noch möglich ist, aber wenn wir ehrlich sind, ist es nicht sehr realistisch. Wir haben ganz andere Dinge zu klären. Dass wir unsere Leistung so hinkriegen, wie wir es uns vor dem Spiel vornehmen.“

 

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund) ...

… ob ihn die Diskussionen um seine Person berührt hätten: „Nein. Es ist ziemlich schwer mit euch, das muss ich ganz ehrlich sagen. Wenn wir verlieren, ist eh alles scheiße. Wenn wir gewinnen, werden uns Fragen gestellt, warum der nicht gespielt habe. Jetzt haben wir gegen die Bayern gewonnen und wir reden wieder über etwas Negatives, was in den letzten Wochen war. Wir haben einen wirklich tollen Sieg eingefahren, darüber freuen wir uns extrem. Wir haben uns in den letzten Wochen gut vorbereitet, es ist der fünfte Sieg in Folge. Jetzt kommen die spannenden Wochen der Saison. Am Ende der Saison werden wir sehen, ob wir unsere Ziele erreicht haben. Wenn wir es so machen wie heute, wird es schwer sein, gegen uns zu gewinnen – das muss man ganz ehrlich sagen. Für jede Mannschaft, egal ob zuhause oder auswärts. Wir haben unser Champions-League-Gesicht gezeigt und das ist der Modus, den wir für den Countdown, die letzten zehn Spiele in der Bundesliga, anmachen wollten, damit wir uns im nächsten Jahr über Champions-League-Fußball in unserem Stadion freuen dürfen. Wir wissen, dass nächste Woche die nächste schwierige Aufgabe mit Stuttgart auf uns wartet. Dann wissen wir auch – je nachdem, wie das Ergebnis ist – welche Fragen nach dem Spiel gestellt werden. Es ist so, dass wir letztes Jahr als Tabellenführer hierhin gefahren sind und seitdem haben wir in 12 Monaten fünf Bundesliga-Spiele verloren. Trotzdem haben wir häufig das Gefühl, dass wir erst fünf Spiele in diesen 12 Monaten gewonnen haben. Das ist etwas, was wir nicht kontrollieren können. Wir können nur Antworten geben, indem wir es auf dem Platz zeigen. So, wie wir es heute gemacht haben: Als Einheit und als Mannschaft. Jetzt freue ich mich richtig auf die Kabine, weil da auch richtig was los ist.“

... was ihm nach dem Abpfiff durch den Kopf gegangen sei: „Dass es viel zu lange gedauert hat bis zu diesem Moment. Wir freuen uns natürlich. Wir sind extrem zufrieden mit der Leistung, es war ein verdienter Sieg und eine tolle Leistung. Darauf können wir aufbauen.“ 

... zu seiner Forderung nach Mut: „Ich habe nicht nur gesagt, dass wir Mut brauchen. Wir müssen mutig sein, fleißig sein und eine Widerstandsfähigkeit zeigen. Wir brauchen eine gewisse Effektivität, die haben wir in der ersten Halbzeit noch vermissen lassen. Dann, wenn diese Punkte alle passen, kriegt man am Ende diese Portion Glück, die man hier zum Gewinnen braucht. Das hat man in der 90. Minute gesehen: Da ist es halt minimal Abseits. Das ist das Glück, was wir uns erarbeitet haben. Damit sind wir heute extrem zufrieden.“

… zur sportlichen Lage: „Wir sind immer noch nicht fertig. Damit sind wir nicht zufrieden. Wir sind zufrieden mit dem heutigen Tag und wissen, dass jetzt noch richtig spannende Aufgaben auf uns warten. Wir kämpfen um jedes Highlight und darum, dass die Saison für uns so lange wie möglich geht. Deshalb sind wir sehr zuversichtlich.“

... zum Ausfall von Keeper Gregor Kobel (vor dem Spiel): „Wir wissen, dass er unsere Nummer eins und einer der besten Torhüter in Europa ist. Aber heute steht Alex Meyer im Tor. Wir können uns keine bessere Nummer zwei vorstellen als Alex. Er gibt uns Ruhe und so viel Sicherheit. Dazu ist er ein richtig toller Torhüter. Er ist die beste Nummer zwei der Bundesliga, daher sind wir sehr zuversichtlich.“

… zum Startelfeinsatz von Mats Hummels (vor dem Spiel): „Ich habe mich nicht für Mats Hummels, sondern für elf Borussen, die das Spiel starten, entschieden. Mats hat es die letzten Spiele richtig gut gemacht. Alle Innenverteidiger waren in Dortmund und haben richtig gut trainiert. Schlotti und Mats haben es richtig gut gemacht. Es war eine knappe Entscheidung. Wir haben sie für Schlotti und Mats getroffen und nicht gegen irgendwen anders.“

 

Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund) …

… zum Sieg: „Es sind am Ende drei Punkte, aber es ist in München natürlich nicht leicht. Hier haben wir das letzte Mal vor zehn Jahren gewonnen. Es gibt ein gutes Gefühl, da die Mannschaft sich das mehr als redlich verdient hat. Wir sind wahnsinnig viel gelaufen, haben viel investiert. Wir sind sieben Kilometer mehr gelaufen als Bayern. Für mich ist das ein total verdienter Sieg. Ich bin stolz auf die Mannschaft und es ist ein guter Start in diese wichtige Phase jetzt.“

… zur Feier der Mannschaft mit den Fans: „Ich weiß selbst noch, wie es sich anfühlt, da zu stehen. Es ist großartig, da die Jungs es sich verdient haben. Da lässt man sich feiern, es sind viele Dortmund-Fans da – eine BVB-Party.“

… ob die Leistung der Innenverteidiger entscheidend gewesen sei: „Zu 100 Prozent. Beide haben es herausragend gemacht. Im Zusammenspiel, im Verteidigen und im Rausschieben. Das ist für mich ein sehr hohes Niveau, welches die beiden gespielt haben und zeigt, dass die beiden ambitioniert sind und noch einiges vorhaben dieses Jahr.“

… ob die wenigen Nominierungen ein Vorteil gewesen seien: „Ja, wir konnten intensiver trainieren in der letzten Woche. Wir hatten viele Einheiten in der größeren Truppe. Ziemlich ungewöhnlich für uns, dass so viele Nationalspieler da waren. Wir haben die Zeit gut genutzt und das hat man gesehen.“

… zur Bedeutung des Sieges für Edin Terzic: „Mich freut es riesig für den Trainer. In dem Moment wollte er es kurz genießen. Er hat so viel investiert und es war ihm so wichtig. Das Trainerteam hat großartige Arbeit geleistet. Wir wollen jetzt weitermachen in den nächsten Wochen. Wir haben noch ein paar Aufgaben vor uns und in der Champions League eine riesige Möglichkeit. Dafür brauchen wir Energie und die gibt der Trainer. Der Matchplan war großartig, es hat alles gepasst.“

 

Mats Hummels (Borussia Dortmund) …

… ob es ein Statement-Spiel von ihm gewesen sei: „Von uns als Mannschaft generell. Wir haben einen sehr starken Auftritt gezeigt. Wir haben uns nicht den Schneid abkaufen lassen. Selbst wenn wir mal passiv wurden, haben wir versucht, aktiver zu werden. Mit dem Ball hätten wir es noch besser machen können. Bayern gibt einem aktuell sehr viel Ballbesitz-Zeit. Dennoch haben wir es sehr gut gemacht und viel besser als in den letzten Jahren oftmals.“

… zu den vergangenen Klassikern: „Man kann es ‚Demütigung‘ nennen, wie es teilweise lief. Sowohl in den Jahren, wo ich hier war, als auch in den Jahren, als ich in München war, waren es teils sehr heftige Ergebnisse. Deswegen war es wichtig, dass wir mal wieder so ein Spiel hinlegen und man nicht die Jahre zählt, seitdem hier wieder gewonnen wurde. Vor allem, wenn es zweistellig ist. Für uns intern ist es ein Statement, dass wir es können.“

… ob er sich für die Nationalmannschaft empfohlen habe: „Das müssen andere beurteilen.“

… zu einem möglichen Karriere-Ende: „Es ist gar nichts in irgendeine Richtung entschieden. Das wird tatsächlich erst nach Saisonende von mir entschieden.“

 

Harm Osmers (Schiedsrichter der Partie) …

… zur Bedeutung des Spiels: „Ich habe schon gemerkt, dass es ein besonderes Spiel ist. Hier treffen zwei Mannschaften aufeinander und ganz Deutschland guckt zu. Insgesamt bin ich soweit zufrieden und bin froh, die Partie geleitet zu haben und angesetzt worden zu sein.“

… zum Foulspiel von Ryerson an Musiala: „Im Spiel bin ich darauf fokussiert, dass Can den Ball spielt. Die Aktion von Ryerson entgeht mir ein bisschen, da ist nicht der Fokus drauf gewesen. Wenn ich das so sehe, ist es schon dunkelgelb. Das ist mir durchgegangen, ich habe mich auch beim Spieler dafür entschuldigt. Es wäre eigentlich der Anspruch gewesen, das im Spiel zu sehen.“ 

… zum hohen Bein von Mats Hummels: „Es ist eine Rettungsaktion, in die er alles reinwirft. Wichtig ist, dass er den Ball überhaupt nicht an die Hand kriegt, damit stellt sich die Frage nach Handspiel nicht.“

… wann das hohe Bein ein Foul sei: „Wenn es einen gefährlichen Aspekt hat. Diesen gefährlichen Aspekt sehe ich nicht. Es ist eine Rettungsaktion, die ein Stück weit sauber ausgeführt wird. Klar sind am Ende 30 Zentimeter dazwischen. Für mich wirkt der Bewegungsablauf nicht gefährlich. Daher ist es kein gefährliches Spiel und wurde im Spiel so bewertet.“

… was ein Handspiel bedeuten würde: „Auch wenn sich die Frage stellt, ob er minimal mit der Hand dran war, würde ich sagen, dass es auf jeden Fall Elemente gibt, die dafür sprechen, dass es nicht strafbar ist und wir nicht von Absicht sprechen können.“

 

Sky Expertin Julia Simic …

… zur Meisterschaft: „Es sind 13 Punkte in sieben Spielen. Das hat in der Vergangenheit niemand geschafft. Mit dem Spiel haben sie die Meisterschaft – auch, wenn es rechnerisch noch ginge – verspielt. Auch aufgrund dessen, dass Leverkusen auch diese engen Duelle gewinnt. Sie glauben bis zum Ende an den Sieg. Das ist eine Mentalität, die Leverkusen aktuell unschlagbar macht. Es muss sie jemand stoppen und erst dann kann Bayern eingreifen. Leverkusen macht es in dieser Saison phänomenal.“

… zur Trainersuche der Bayern (vor dem Spiel): „Das Feld wird ein bisschen kleiner. Es gibt einige Namen, Max Eberl hat auch gesagt, dass es mehr als vier, aber keine 40 seien. Es gibt eins, zwei Trainer, die dadurch mehr in den Fokus rücken. Ganz bewusst auch Julian Nagelsmann, mit dem man sich vielleicht nochmal intensiver beschäftigen muss. Er ist jemand, der den Verein und die Kultur kennt, da er sich schon mal probiert hat. Verschiedene Gründe – wahrscheinlich nicht mal ausschlaggebend sportliche Gründe – haben damals sein Bayern-Aus bedeutet. Bayern hat sich schon dementsprechend positioniert. Mit Uli Hoeneß an der Spitze hat man gesagt, dass es ein Fehler war, ihn zu entlassen. Max Eberl muss jemanden finden, der gut ist und zum Verein passt, aber auch frei ist. Das ist dann nicht nur eine einseitige Entscheidung.“

 

Sky Experte Lothar Matthäus ...

… zur Position von Edin Terzic: „Siege stärken natürlich die Position des Trainers. Diese Diskussionen und das Gerede um dich selbst – es ist ihm nicht das Wichtigste. Der Verein steht auch über ihm. Er ist Dortmunder, stand jahrelang in der Kurve und hatte das gelbe Trikot schon als Junge an. Für ihn ist es nicht wichtig, was mit ihm passiert. Für ihn zählt der Verein vielleicht so viel, wie für kaum einen anderen Trainer, da er diesen Verein von Kindesbeinen an erlebt hat. Da hast du eine andere Zuneigung.“

... zu den EM-Chancen von Mats Hummels: „Mats hatte überragende Spiele, auch in der Champions League. Dann war Mats ein paar Mal draußen. Wenn er jede Woche Spiele bekommt und so spielt, wie heute – dann muss auch der Bundestrainer darüber nachdenken.“ 

... zur Bekennung von Xabi Alonso zu Bayer Leverkusen: „Bayer München hat Hoffnungen gehabt, ihn zu bekommen. Ich finde die Entscheidung von Xabi Alonso komplett richtig. Natürlich sind Liverpool und Bayern München große Vereine – in Real Madrid passiert vielleicht was, bei Juventus Turin oder AC Mailand passiert vielleicht was. Überall musste der Name Alonso gespielt werden. Ich finde es gut, dass er bei Bayer Leverkusen bleibt. Das, was sie in dieser kurze Zeit aufgebaut haben, ist noch nicht zu Ende. Xabi Alonso ist ein so junger Trainer und in Leverkusen wird ihm jeder Wunsch erfüllt. Ich glaube an Leverkusen nicht nur national, sondern auch international.“

… zur möglichen Rückkehr von Nagelsmann nach München: „Schau mal ein Jahr zurück: Für mich war die Beurlaubung oder Entlassung – egal, wie man es nennt – überflüssig. Er stand in der Meisterschaft gut, war im Pokal im Viertelfinale gegen Freiburg kurz davor, ins Halbfinale einzuziehen. In der Champions League war er auch noch dabei. Sportlich hat man viele Dinge, die Nebenschauplätze, wo man ihn hingestellt hat. Vor eineinhalb Jahren war hier eine Jahreshauptversammlung, da kam kein Herbert Hainer als Präsident, kein CEO Oliver Kahn und kein sportlich Verantwortlicher wie Hasan Salihamidzic. Da hat Julian Nagelsmann geantwortet. Einen jungen Trainer sollte man unterstützen und diese Unterstützung hatte er zu dieser Zeit nicht bekommen. Er hat die Mannschaft nach vorne gebracht. Er hat nicht immer perfekt mit dieser Mannschaft performt, aber sie hat mich häufig begeistert. Daher könnte ich mir eine Rückkehr von Julian Nagelsmann vorstellen. Fürsprecher hat er im Verein. Bei Bayern München brauchst du einige Fürsprecher im Verein, um den Deal durchzuziehen.“

 

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