• Frankfurt erkämpft sich „verdient glücklichen Sieg“ • Gladbachs Ginter frustriert: „Passt zu unserer Situation, dass wir nicht mehr daraus machen“ • Die Eintracht gut in Form: „Wir haben uns gefunden“ • Sky Experte Hamann über durchgesickerte Fohlen-Interna: „Das schafft Misstrauen“
Unterföhring, 15.12.2021
Die wichtigsten Stimmen zum frühen Mittwochsspiel des 16. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt (2:3) bei Sky.
Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach) …
… zur aktuellen Tabellensituation: „Es ist eine ungemütliche Zeit. Wir wissen alle, wie schnell es im Fußball gehen kann. Vor fünf Spieltagen hatten wir 18 Punkte und haben gedacht: ‚Oh, jetzt haben wir noch zwei Punkte in Richtung Champions League.‘ Jetzt haben wir noch zwei Punkte auf Rang 16. Und vielleicht haben wir in fünf Wochen auch wieder zwei Punkte in Richtung Champions League.“
… zum Spiel: „Es war nicht so, dass wir Frankfurt an die Wand gespielt haben. Es war in der ersten Halbzeit sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben lösungsorientiert gespielt und haben probiert, Räume zu bespielen, die wir finden müssen und in denen es einfacher ist, mit und ohne Ball gut auszusehen. In der zweiten Halbzeit war es wieder unfassbar wild. Die Tore dürfen so nicht passieren. Als sie dann zu zehnt waren haben wir ein wenig Oberwasser bekommen. Da können wir jetzt hoffentlich weitermachen.“
… zur Stimmung bei der Borussia: „Die Selbstverständlichkeit geht uns komplett abhanden. Selbst wenn wir die richtigen Räume finden, müssen wir das immer noch mit Leben füllen. Und da ist gerade der Fuß jedes Einzelnen nicht sicher, nicht mit Selbstbewusstsein bestückt. Dann ist das alles nicht so einfach. Aber die Situation haben wir uns so eingebrockt und deshalb werden wir sie auch gemeinsam wieder auslöffeln.“
Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach) …
… zum Spiel: „Wir haben gut angefangen und verdient geführt. Dann kriegen wir in der letzten Aktion der ersten Halbzeit ein Gegentor. Das war sehr ärgerlich. Und mit der ersten Aktion der zweiten Halbzeit liegen wir dann hinten. Das hat das Spiel schon ein bisschen auf den Kopf gestellt. Dann haben wir alles versucht, in Überzahl hatten wir auch die ein oder andere Chance. Aber letzten Endes passt es gerade zu unserer Situation, dass wir nicht mehr daraus gemacht haben.“
… zur Frage, ob eine Leistungssteigerung zu sehen gewesen sei: „Natürlich war es von der Art und Weise her gerade in der ersten Halbzeit in Ordnung. Es war okay. Aber ehrlich gesagt: Viel schlechter als die letzten drei Spiele ging es ja auch nicht. Klar war es besser, aber das war auch nicht so schwer.“
Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach) zur schwachen Laufleistung der Gladbacher in den vergangenen Partien (vor dem Spiel): „Das hat nichts mit der Einstellung zu tun. Man geht nicht auf den Platz und einem ist es egal oder man will nicht gewinnen. Man will immer gewinnen. Die Frage ist immer: Wie kriege ich meine Tugenden auf den Platz? Es ist so, dass wir im Kollektiv manchmal falsche Entscheidungen treffen. Dass einer für sich losläuft und der andere nicht hinterherschiebt und dass wir dieses Gemeinschaftsgefühl nicht so richtig auf den Platz kriegen. Das ist die Kernaufgabe, dann kriegen wir auch alle unsere Qualitäten wieder auf den Platz. Wir dürfen nicht von unseren Qualitäten leben, sondern müssen erst die einfachen Dinge richtig machen.“
Adi Hütter (Trainer Borussia Mönchengladbach) zur bisherigen Laufleistung seiner Borussia in dieser Saison (vor dem Spiel): „Das sind schon ernüchternde Zahlen. Entweder schaffen wir es, dass wir die nötigen Meter machen, oder wir müssen an dem ein oder anderen Hebel drehen.“
Kevin Trapp (Torhüter Eintracht Frankfurt) …
… zum Spiel: „Hinten raus ist es sicherlich ein bisschen glücklich, aber wir haben auch dafür gefightet und viel dafür getan. Trotzdem ist es über lange Zeit verdient, weil wir ein gutes Spiel gemacht haben. Gladbach hat auch seine Stärken, aber man merkt, dass sie verunsichert sind. Und wir haben momentan einfach den Lauf und die Mentalität, direkt zurückzuschlagen. Mit der Roten Karte wussten wir, dass noch einmal viel Arbeit auf uns zukommt, aber ich denke, dass es hinten raus verdient glücklich war.“
… zu seinem Ex-Trainer Adi Hütter: „Klar ist es für ihn und für den ganzen Verein eine schwierige Zeit. Aber er hat es immer wieder geschafft, da rauszukommen. Das hat er mit uns geschafft und das wird er wahrscheinlich auch mit Gladbach schaffen.“
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt) …
… zur guten Form seiner Mannschaft (vor dem Spiel): „Wir haben uns über die letzten Wochen und Monate gefunden. Unsere neuen Spieler sind in der Bundesliga angekommen. Die Siege haben uns Selbstvertrauen gegeben und alle Abläufe sind klarer geworden. Deswegen spielen wir derzeit relativ konstant auf ordentlichem Niveau.“
… zu seinem Verhältnis zu Adi Hütter (vor dem Spiel): „Freundschaftlich ist ein bisschen übertrieben. Es ist nicht so, dass wir uns jede Woche schreiben oder telefonieren. Aber wir gratulieren uns immer mal wieder zum Geburtstag. Ein bisschen mehr als kollegial, ein bisschen weniger als freundschaftlich. Ich habe großen Respekt vor ihm als Trainer und als Mensch und freue mich jedes Mal, wenn ich ihn sehe.“
Sky Experte Dietmar Hamann ...
… zu den nach außen getragenen Interna bei Borussia Mönchengladbach: (vor dem Spiel): „Erfolg beruht darauf, dass du dem, der in der Kabine neben dir sitzt, vertraust. Solche Dinge schaffen Misstrauen. Du hast immer das Gefühl, dass da zwei, drei, vier sind, die Interna nach außen plappern, weißt aber nicht, wer das ist. Der mannschaftliche Erfolg basiert auf Geschlossenheit. Vielleicht läuft es deshalb in den letzten Wochen nicht. Wenn es nicht läuft, hast du viele Spieler, die auf sich selbst schauen, bevor sie auf die Mannschaft schauen. Und eigentlich musst du die eigenen Interessen immer der Mannschaft unterordnen. Im Moment ist das bei den Gladbachern nicht der Fall.“
... zur Herbstmeisterschaft des FC Bayern (vor dem Spiel): „Sie haben eine unheimliche Maschinerie nach vorne und sind sehr effizient. Achillesferse war bisher die Abwehr. Sie haben selten zu Null gespielt. Für mich ist die Mannschaft eine andere, wenn Süle spielt. Bei aller Liebe zu Upamecano, der ein hervorragender Spieler ist: Die Mannschaft hat eine andere Stabilität, eine andere Sicherheit, wenn Süle dabei ist.“
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