Olympiasieger Alexander Zverev dreht Partie gegen starken Oscar Otte
HalleWestfalen, 18.06.2024
Er musste Schwerstarbeit auf dem Centre Court verrichten, war sogar nahe dran, gefährlich in Rückstand zu geraten. Doch mit der gewonnenen Souveränität eines absoluten Weltklassespielers drehte Himmelsstürmer Jannik Sinner seine Auftaktpartie bei den 31. TERRA WORTMANN gegen den Niederländer Tallon Griekspoor (ATP 23) und feierte mit dem 6:7 (8:10), 6:3, 6:2-Erfolg auch ein erfolgreiches Debüt als ATP-Spitzenreiter. „Es war natürlich schön, als Nummer eins auf den Platz zu gehen. Aber Spiele gewinnt man deshalb nicht. Es war eine harte Prüfung gegen Tallon, ich bin wirklich sehr froh, weiter bei einem meiner Lieblingsturniere im Wettbewerb zu sein“, sagte der 22-jährige Südtiroler nach seinem schließlich umjubelten Erstrundensieg vor 9.000 Zuschauern in der OWL ARENA. Sinner trifft in der zweiten Runde auf den Ungarn Fabian Maroszan (ATP 45).
Alles andere als ein Spaziergang war auch der erste Rasenauftritt von Olympiasieger Alexander Zverev (ATP 4) in dieser Saison 2024: Gegen den Kölner Oscar Otte (ATP 474) musste sich der 27-jährige Hamburger erheblich strecken, um nach drei Sätzen mit dem finalen Spielstand 6:7 (5:7), 6:3 und 6:4 als Erster über die Ziellinie zu gehen. Ähnlich wie in der Partie zwischen Sinner und Griekspoor hatte auch Otte, der TERRA WORTMANN OPEN-Halbfinalist von 2022, durchaus Möglichkeiten für einen Überraschungscoup. Im letzten Satz verschlug der Rheinländer nach dem längsten Ballwechsel der Partie eine Vorhand ins Netz – statt Break zum 3:1 stand es 2:2. Mit dem Break von French Open-Finalist Zverev zum 4:3 fiel dann die Vorentscheidung für den Favoriten. „Es war ein ganz kniffliges Match. Oscar hat nach seinen vielen Verletzungen wieder richtig stark gespielt.“ Zverev muss bereits morgen wieder im Achtelfinale gegen den Italiener Lorenzo Sonego ans Werk, gegen den er alle drei bisherigen Partien auf Sand und Hartplatz gewonnen hat.
Ein einziger Ballwechsel in der 142-minütigen Partie zwischen Sinner und Griekspoor brachte im Nachhinein die dramatische Wende. Sinner hatte im zweiten Satz zunächst bei 1:2 und 0:40 drei Breakbälle abgewehrt und den 2:2-Gleichstand erzwungen. Dann gelang ihm bei eigenem Breakball ein wahrer Zauberschlag: Nach einem Netzroller von Griekspoor hetzte Sinner – obwohl schon in die andere Ecke des Platzes unterwegs – noch zum Ball, setzte zu einem Hechtsprung an, beförderte die Filzkugel noch irgendwie übers Netz. Die Fans riss es von den Sitzen. „Ich wusste erst gar nicht, ob der Ball drin war. Aber an der Reaktion des Publikums habe ich gemerkt: Das hat geklappt“, sagte Sinner später. „Es war der Umschwung im Match. Danach war das Momentum bei mir.“
Tatsächlich erholte sich der bis dahin sehr starke Griekspoor nicht mehr richtig von dem kuriosen Ballwechsel, von dem für ihn bitteren Punktgewinn Sinners. Der neue Frontmann des Herrentennis setzte auch entschlossen nach in dieser Matchphase, holte sich ein weiteres Break zum 5:2, machte dann den Satzausgleich perfekt. Und auch im letzten, entscheidenden Akt war er der bessere, nervenstärkere Mann, der nicht mehr in die Gefahr eines überraschenden Scheiterns geriet. „Ich bin sehr zufrieden, wie ich diese Herausforderung gemeistert habe. Die ersten Spiele auf Rasen sind immer schwer, die Umgewöhnung nach langen Sandplatzwochen hat ihre Tücken.“
Bildzeile (Sinner, Jannik): Jannik Sinner kämpft sich in die zweite Runde der TERRA WORTMANN OPEN und liefert nebenbei den Schlag des Turniers. © TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz (honorarfrei)
Bildzeile (Zverev, Alexander): Alexander Zverev setzt sich in drei Sätzen gegen Landsmann Oscar Otte durch. © TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz (honorarfrei)
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Bildzeile (Zverev, Alexander+Mischa): Interview unter Brüdern: Mischa Zverev, der am Dienstag für Spielerinterviews auf dem Centre Court eingesprungen war, hatte nach dem Match gegen Oscar Otte drei besondere Fragen an seinen jüngeren Bruder Alexander. Wann er mit ihm, Mischa, wieder einmal Doppel spielen wolle? Wann er sich die Haare endlich wieder schneiden lasse? Und wann es Abend etwas zu essen gebe?
Zverev, der Jüngere, schnappte sich das Mikrofon und gab in der OWL-Arena dies launig zu Protokoll: Doppel werde er mit dem älteren Bruder spielen, „wenn Du fit bist.“ Dezentes Raunen im Publikum.
Die Haare blieben erst mal lang, sie würden, siehe Vater Alexander, ja von selbst ausfallen. Größeres Raunen im Publikum.
Und was das Essen angehe, so Zverev augenzwinkernd, seien alle vom Turniermanagement eingeladen. Heftiger Applaus des Publikums. „Bis morgen“, sagte Zverev dann noch. © TERRA WORTMANN OPEN (honorarfrei)
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