Röd mit ehrlicher Kritik: „Von Anfang an nicht gut genug“ - Sky Experte Schwalb zur Flensburger Leistung: „Kannst nicht immer die Sterne vom Himmel holen“
Berlin, 12.02.2023
HBL // Hamms Zintel kämpferisch: „Ist erst dann vorbei, wenn es vorbei ist“
• Röd mit ehrlicher Kritik: „Von Anfang an nicht gut genug“
• Sky Experte Schwalb zur Flensburger Leistung: „Kannst nicht immer die Sterne vom Himmel holen“
München, 12. Februar 2022 – Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie eine Stimmensammlung zur Konferenz der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga mit den Partien TVB Stuttgart – SG Flensburg-Handewitt (30:32), Bergischer HC – MT Melsungen (28:27), ASV Hamm-Westfalen – Füchse Berlin (29:32).
Paul Drux (Füchse Berlin) …
zur Leistung der Mannschaft: „Wir kommen gut rein, spielen unser Tempo, kommen dank unserem Tempo zu einfachen Toren, schaffen es dann aber ab der 15. Minute nicht mehr, unser Spiel durchzuziehen. Wir stehen in der Abwehr sehr lückenhaft, was Hamm auch wirklich gut ausnutzt. Wir schaffen es dann erst in der 45. Minute, uns ein bisschen abzusetzen. Hintenraus wird es dann auch noch mal enger, als eigentlich geplant war. War ein hartes Stück Arbeit.“
… zur Hammer Leistung: „Die haben sehr gut gespielt. Sie haben sich sehr intensiv und lange auf uns vorbereiten können. Bei uns hat man gemerkt, dass der ein oder andere Schritt dann doch schwerer war. Wir haben uns aber mittlerweile das Selbstvertrauen geholt, dass wir wissen, wir können das Spiel noch gewinnen, wenn es in der 45. Minute Unentschieden oder Minus eins steht.“
…zur Gefahr, erneut gegen einen Tabellenletzten zu verlieren: „Das wollten wir unbedingt vermeiden. Wir sind froh die Punkte mitgenommen zu haben und jetzt geht es weiter nach Spanien.“
Björn Zintel (ASV Hamm-Westfalen) …
… zur Frage, ob er sich über Komplimente zur Leistung freut: „Im Moment noch nicht. Es ist unter dem Strich eine Niederlage, die schmerzt. Wir spielen, um zu gewinnen. Das haben wir heute nicht geschafft, auch wenn viele Sachen wirklich gut waren. Wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, was sich auch in der Vorbereitung bereits abgezeichnet hatte. Unter dem Strich haben wir das Spiel dennoch verloren und das ist das, was kleben bleibt.“
… zur Frage, ob sie eine Führung in der 40. Minute erwartet hätten: „Nein, sicherlich nicht. Die Experten sagen aber auch immer, dass das die Qualität der Liga auszeichnet, wenn man zum Schlusslicht fährt, gerade nach dem WM-Highlight für viele der Teilnehmer. Dann fällt es ihnen vielleicht schwer, den Hebel umzulegen und in Hamm zu performen. Das ist das, was die Bundesliga einfach so geil und attraktiv macht. Man kann sich nicht erlauben, ein paar Prozentpunkte wegzunehmen. Von daher Kompliment an mein Team heute. Wir haben das richtig gut gemacht, ihnen alles abverlangt und darauf können wir aufbauen, auch wenn wir uns nicht für eine gute Leistung belohnen konnten.“
…zum Abstiegskampf: „Es ist erst dann vorbei, wenn es vorbei ist. Das hat mein Opa immer zu mir gesagt. Alte Menschen haben oft Lebenserfahrung, deshalb sollte man sich das hinter die Ohren schreiben. Wir versuchen, in jedes Spiel alles reinzuhauen und uns weiter zu verbessern. Das haben wir in der Vorbereitung geschafft. Wir konnten über einen längeren Zeitraum mit vollem Kader trainieren, das haben wir in der Form vorher noch nicht hinbekommen. Abgestiegen ist man erst, wenn das rechnerisch de Facto so ist und bis dahin werden wir alles in die Waagschale werfen.“
Magnus Röd (SG Flensburg-Handewitt)
… zum späten Sieg: „Wir haben nicht einmal geführt, aber am Ende zählt das Ergebnis nach 60 Minuten. Wir sind sehr glücklich, dass wir das geschafft haben, aber man muss auch sagen, es war von Anfang an nicht gut genug.“
… zu Frage, ob Flensburg momentan nur kompliziert gewinnen kann: „Ich hoffe nicht. Das 7:6 hat uns heute sehr gerettet. Wir spielen fast die gesamte zweite Halbzeit 7:6, weil wir sechs Tore hinten sind, dann kriegen wir die Paraden und haben am Ende ein bisschen Glück. Wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen und deswegen am Ende die zwei Punkte.“
…zur Leistung von Kevin Möller: „Kevin macht das überragend. Jeder kennt seine Qualitäten, er ist Weltmeister. Wir sind sehr glücklich, dass wir zwei Torhüter haben, die reinkommen und den Sack zumachen können.“
…zur Frage, wie man sich in einem vollen Kalender mental frisch hält: „Es ist, wie es ist. Wir wissen ja, dass am Dienstag Spieltag ist. Wir fahren morgen dorthin und müssen wieder unsere Leistung bringen. Aber natürlich ist das schwer nach einer WM, bei der viele unterwegs waren.“
Dimitri Ignatow (MT Melsungen) …
… zu den technischen Fehlern: „Es sind zu viele einfache Fehler, die wir machen. Wir haben drei Bälle am Kreis nicht gefangen – das darf einfach nicht passieren. Beim BHC musst du erstmal gewinnen und da dürfen dir solche dummen Fehler nicht passieren.“
… zur Frage, wann der MT wieder zu Punkten kommt: „Wir haben das dieses Jahr ganz gut gemacht. Wir haben gegen die vermeintlich schwächeren Gegner, wo Melsungen eigentlich Punkte liegen lässt, gut gespielt, gut gekämpft, wenig technische Fehler gemacht, aber manchmal ist da einfach ein Wurm drin und wenn es anfängt mit technischen Fehlern, dann zieht sich das über 60 Minuten und wir schaffen es nicht, aus diesem Loch herauszukommen.“
…zur Frage, ob mehr Punkte geholt werden müssten für die Saisonziele: „Wenn man oben und auch europäisch mitspielen möchte, muss man solche Spiele gewinnen, egal ob zuhause oder auswärts, man darf sich keine Fehler erlauben.“
…zur Frage, ob die Abwehr am Ende nicht mehr den nötigen Zugriff hatte: „Wir hatten irgendwie immer eine Hand dran und das Ding ist trotzdem reingegangen. Wenn du das Gefühl hast, du stehst als Abwehr gut, dann tut das weh, wenn er trotzdem durchkullert. Aber es gab auch viele Aktionen, in denen wir keine Lösungen gefunden haben, wie zum Beispiel beim Kreisspiel. Da können sie gefühlt mit uns machen, was sie wollen und daran müssen wir arbeiten.“
Jamal Naji (Trainer Bergischer HC) …
… zur Frage, was der Sieg bedeutet: „Ich habe mich selber dabei beobachtet, dass ich mehr gejubelt habe als sonst, was daran liegt, dass wir eine sehr beschissene Trainingswoche hatten. Wir hatten ein paar Ausfälle wegen Magen-Darm, wir haben von Montag bis Donnerstag mit sechs, sieben Mann trainiert und wir waren uns nicht sicher, mit welchem Kader wir herkommen. Deswegen macht es mich sehr, sehr glücklich, dass die Mannschaft über sich hinausgewachsen ist.“
… zur Frage, wer sich ein Sonderlob verdient hat: „Linus Arnesson hat einen unheimlich hohen Handball-IQ. Viele sehr gute Ideen sind seinem Kopf geschuldet, deswegen wissen wir, was wir an ihm haben. Aber dennoch: Es ist heute eine Mannschaftsleistung, wir sind über unsere physischen Grenzen gegangen. Es war ein Drahtseilakt, ob wir das Tempo mitgehen sollen oder nicht und zum Glück haben wir uns dafür entschieden.“
Timo Kastening (MT Melsungen) …
… zur Frage, was er während seiner Verletzung am meisten vermisst habe (vor dem Spiel): „Den Handballsport als solchen. Mir macht Handball unglaublich viel Spaß. Die Jungs tagtäglich zu erleben, das alles ist von jetzt auf gleich weggebrochen. Deswegen bin ich umso glücklicher, wieder in der Kabine zu sitzen, nach dem Training mal Unfug zu labern, Spiele zu gewinnen und hoffentlich mal zu feiern. Das macht den Handball aus.“
… zu seiner Verfassung (vor dem Spiel): „Werden wir sehen. Im Training fühle ich mich gut. Auch wenn du gesund bist, hast du gute und schlechte Trainingseinheiten. Es geht darum, eine Konstanz und den eigenen Rhythmus wieder zu finden.“
Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt) …
… zur Wahl zu Deutschlands Handballer des Jahres (vor dem Spiel): „Es ist ein schönes Add-On, mit sowas rechnet man nicht. Es ist eine schöne Bestätigung und eine riesige Ehrung für mich.“
… zum WM-Fazit (vor dem Spiel): „Viele individuelle Spieler und als Team haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Einige haben die ersten Fußabdrücke auf internationalem Niveau hinterlassen und man hat gesehen, dass Potenzial in der Mannschaft steckt. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Man hat aber auch gesehen, dass es zur absoluten Weltspitze noch ein Weg ist.“
… zur Verletzung von Jim Gottfridsson (vor dem Spiel): „Eins zu eins ist er nicht zu ersetzen, er ist seit Jahren der Kopf der Mannschaft. Er steuert unser Spiel an allen Ecken und Enden. Wir haben genug Qualität, das zu kompensieren, allerdings ist er eins zu eins nicht zu ersetzen.“
Mathias Gidsel (Füchse Berlin) zum Weltmeistertitel (vor dem Spiel): „Es war ein wahnsinniger Januar. Eine große Weltmeisterschaft, dann die Feier in Dänemark. Das dänische Volk war unfassbar und die dritte Weltmeisterschaft mit Dänemark in Folge war auch unfassbar.“
Sky Experte Martin Schwalb:
… zur Leistung von Flensburg: „Du hast immer mal solche Spiele, wo du sagst: ‚Komm, Mund abputzen, schnell in den Mannschaftsbus, der Flieger wartet, wir haben es geschafft, zwei Punkte, nicht drüber diskutieren.‘ Es ist halt manchmal so: Du kannst nicht immer die Sterne vom Himmel holen und das haben sie heute definitiv nicht gemacht.“
… zur Rolle der Torhüter: „In den entscheidenden Phasen sind Torhüter ganz wichtig. Ohne die Jungs wäre das heute anders ausgegangen. Es ist dieser einer Mann, der hilft dir dann. Es ist aber auch oft so, dass Mannschaften, die eine Überraschung schaffen können, in den letzten Minuten ins Nachdenken kommen und nicht mehr das Durchsetzungsvermögen haben. Das heißt, das macht es den Torhütern auch ein bisschen einfacher.“
…zur Hammer Leistung: „Sie haben wirklich gut gespielt, sie haben tollen Handball gespielt. Sie haben viel über den Kreis gespielt, viel die Außen angespielt und sie haben die einfachen Berliner Tore in der Abwehr nicht zugelassen. Die Berliner mussten ganz schön ackern, um ihre Tore zu erzielen. Wenn man sich über einen längeren Zeitraum auf eine Mannschaft einstellen kann, kann auch etwas Positives rauskommen. “
Für Rückfragen:
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Daniel Mayr (Mayr@liquimoly-hbl.de)
Mehr Informationen unter www.liquimoly-hbl.de/de
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