BVB-Trainer Terzic ist nicht völlig zufrieden: „Ich habe immer etwas zu meckern“ - Gladbachs Trainer Farke verärgert: „Wir haben uns Disziplinlosigkeiten geleistet“ - Auch Weigl ist enttäuscht: „Es war beschämend“
Unterföhring, 13.05.2023
- Sky Experte Matthäus kritisiert die Dortmunder Schlussphase: „Das geht nicht in der Bundesliga“
Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 32. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach (5:2) bei Sky.
Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund) ...
... zum Vergleich mit Adeyemis Schnelligkeit (vor dem Spiel): „Ich war eher schnell müde und schnell beleidigt. Mit seinem Tempo konnte ich nicht mithalten.“
... zur Startelf (vor dem Spiel): „Wir haben dieselbe Aufstellung gewählt wie letzte Woche, da sie es gut gemacht haben und auch die Woche gut verlief.“
... zur Saison (vor dem Spiel): „Wir haben uns im Winter hingesetzt und überlegt wie wir auf die Hinrunde reagieren. Dann haben wir ein paar Seiten getauscht, geschaut wie wir die Räume schließen und die Jungs ihre stärksten Räume schieben können. Wir waren auf einem guten Weg, aber sind noch nicht fertig.“
... zum Fernduell (vor dem Spiel): „Ich kann das Spiel der Bayern nicht beeinflussen. Zum Anpfiff stehen wir auf dem Trainingsplatz und machen uns danach auf dem Weg nach Augsburg. Solange wir nichts beeinflussen können, möchte ich da keine Energie für verwenden. Wir können von außen Druck machen, aber nicht indem wir uns über den Spielplan beschweren, sondern dadurch, dass wir hart arbeiten.“
... zu Kritikpunkten: „Ich habe immer etwas zu meckern, selbst wenn wir heute die zwei Gegentore nicht kassiert hätten. Das haben wir in der Halbzeitpause angesprochen. Auch, wenn es gerade in der zweiten Halbzeit einiges zu meckern gibt, darf man nicht vergessen, dass wir heute ein gutes Heimspiel gezeigt haben. Wir finden da schon den guten Mix aus Lob, wenn alle auf uns draufhauen und Kritik, wenn uns alle loben.“
... zur Halbzeitansprache: „Wir haben es nicht geschafft, das Zentrum immer wieder zu schließen und die Abstöße vernünftig zu pressen. Wenn wir nicht bereit sind die 15 Meter nach vorne zu laufen, müssen wir 30 Meter hinterhersprinten. Eins von beiden musst du machen: Entweder schiebst du so zu, dass sie nicht mehr rauskommen oder bist bereit die zwei drei Schritte mehr zu machen, wenn du hinterher sprintest. Da haben uns zwei Szenen in der ersten Hälfte nicht gefallen.“
... zur Saison: „Wir sind noch nicht fertig, da wir noch zwei Aufgaben vor uns haben. Auswärts müssen wir definitiv noch etwas gutmachen. Uns gefällt, wie wir die Tore erzielen und wer sie macht. Wir sind die Jungs mit den meisten Teenager-Toren, mit den meisten Joker-Toren und haben niemanden, der zweistellig getroffen hat. Letztes Jahr hatten wir noch wen, der an nahezu jedem Tor beteiligt war. Dieses Jahr schaffen wir es, das auf verschiedenen Schultern zu verteilen und uns so unberechenbarer zu machen. Trotzdem gibt es auch da Steigerungspotential. Es gab das ein oder andere, was uns nicht gefallen hat. Deswegen stehen wir nicht ganz oben, sondern sind immer noch in der Jäger-Rolle. Wir werden bis zum Ende alles jagen.“
Donyell Malen (Torschütze Borussia Dortmund) ...
... zum Sieg: „Es war wichtig, das Spiel zu gewinnen. Wir wissen, in welchem Rennen wir uns befinden. Daher war es ein guter Sieg.“
... zu seinem Treffer: „Das erste Tor war nicht wirklich glücklich, aber ich stand richtig. Danach hatten wir als Team ein gutes Gefühl und haben auch gut weitergespielt.“
... zur Meisterschaft: „Ich träume von der Meisterschale. So spielen wir auch.“
Sebastien Haller (Torschütze Borussia Dortmund) ...
... zu den ersten 60 Minuten: „Wir haben sehr gut gespielt und ihnen kaum Chancen gegeben. Gleichzeitig haben wir unsere Chancen genutzt. In den ersten 60. Minuten waren wir sehr dominant und haben vielleicht wie Meister gespielt.“
... zu den letzten 30 Minuten: „Wir wissen, dass unsere Schlussphasen nicht gut sind. Vielleicht sollte unsere Einstellung da besser werden und wir sollten unsere Art wie wir verteidigen und auf den Ball gehen überdenken. Deswegen mussten wir heute etwas zittern.“
... auf die Frage nach seinem Erfolgsgeheimnis: „Das liegt an der Mentalität, weil für mich ist es ein Bonus hier zu sein. Ich genieße jeden Tag auf dem Platz zu sein, mit den Jungs in der Kabine und versuchen jeden besser kennenzulernen, um auf dem Platz gut miteinander zu spielen. Mein primäres Ziel ist momentan, die Zeit mit den Jungs zu genießen. Es fühlt sich gut an, oben in der Tabelle zu stehen. Wir brauchen mehr Spaß und mehr Freude miteinander. Im Jahr 2023 sind wir das beste Team in Deutschland. So muss es bleiben.“
... auf die Frage, ob er mit Bellingham über einen Wechsel gesprochen hat: „Ich spreche nicht gerne mit Spielern über solche Themen, da ich weiß, wie sehr einen das beschäftigt. Ich glaube, er ist so clever, dass er weiß, was das Beste für ihn ist und kennt seine Möglichkeiten.“
Daniel Farke (Trainer Borussia Mönchengladbach) ...
... zu seiner Dortmunder Vergangenheit (vor dem Spiel): „Ich habe nie einen Hehl, daraus gemacht, dass ich hier in Dortmund eine schöne Zeit hatte.“
... über Lars Stindl (vor dem Spiel): „Lars ist immer gut, wenn wir viel in Tornähe des Gegners sind. Er spielt diese Genialität aus.“
... zum Spiel: „Wir haben uns Disziplinlosigkeiten geleistet und uns überhaupt nicht an den Matchplan gehalten. Mit den vier Gegentoren in den ersten 30 Minuten, kann man gegen Dortmund nicht bestehen. Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir völlig verdient verloren.“
... zu den Kritikpunkten: „Gegen den Ball waren wir undiszipliniert. Eigentlich wollten wir nicht im Mittelfeldpressing stehen, sondern entweder sehr hoch anlaufen oder total kompakt stehen. Beim ersten Tor war das überhaupt nicht der Fall. Auch im Ballbesitz sind wir aus Positionen rausgelaufen und haben unsere Angriffe nicht gut abgesichert.“
... zur Halbzeitansprache: „Zur Pause war es mir wichtig, dass wir die Partie solide zu Ende spielen. Es war klar, dass wir ohne Punkte nach Hause fahren. Ich wollte die zweite Halbzeit dann unbedingt gewinnen, das haben die Jungs auch gemacht.“
... zu den Umbrüchen in Gladbach: „Wir haben hier heute 5:2 verloren, das ist kein flammender Appell für meine Person. Wir sind enttäuscht und im selben Boot. Mit so einer schlechten Halbzeit sind wir nicht einverstanden.“
Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach) ...
... zum Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir insbesondere gegen den Ball fast alles vermissen lassen, Dortmund genau in die Karten gespielt, die Bälle verloren und sie in ein Umschaltspiel eingeladen. Gerade da ist Dortmund immer unglaublich schnell und gefährlich. Deswegen waren wir in der ersten Halbzeit sehr unzufrieden. Es war beschämend wie wir aufgetreten sind. Es war klar, dass es schwer wird, das Spiel noch zu drehen und mit Punkten nach Hause zu gehen. Wir wollten dann aber nochmal Charakter zeigen und den mitgereisten Fans beweisen, dass wir es anders können.“
... zum Fangesang ‚Wir haben die Schnauze voll‘: „Das tut weh, aber man kann es verstehen, wenn man sieht wie wir auswärts generell so wenig Punkte holen und es hier nach 30 Minuten 4:0 steht. Dortmund hat uns Räume angeboten, aber wir haben daraus nichts kreiert und uns zu einfache Ballverluste erlaubt.“
... über Daniel Farke: „Wir stehen hinter dem Trainer, der uns eigentlich gut eingestellt hat. Wir haben das in der ersten Halbzeit aber nicht so diszipliniert umgesetzt. Wir müssen uns da schon an die eigene Nase fassen.“
... auf die Frage, ob er dem BVB die Meisterschaft wünscht: „Ich habe noch viele Freunde in Dortmund, denen ich es wünschen würde.“
Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach) ...
... zur Niederlage: „Wir lassen uns hier nach 30 Minuten abschlachten und geraten in einen 0:4-Rückstand. Da brauche ich keinen zu erklären, wie schwer es dann noch wird. Es hatte von vorne bis hinten leider wenig mit Fußball zu tun. Wir haben aus dem Ballbesitz zu wenig gemacht, hatten zu viele Ballverluste und Dortmund genau so eingeladen wie wir es eigentlich nicht machen wollten. Unsere zwei Tore sollten unser Ergebnis dann nur noch verschönern.“
... über Lars Stindl: „Lars tut uns immer gut, das hat man auch zum Schluss gesehen. Er gibt uns noch die Chance, den Ausgleich zu schießen. Er ist ein hervorragender Fußballer und ist Goldwert für die Mannschaft und den Verein“
Norbert Dickel (Stadionsprecher Borussia Dortmund) ...
... zur Stimmung (vor dem Spiel): „Die ganze Stadt würde sich riesig freuen, wenn wir die Deutsche Meisterschaft wieder nach Dortmund holen würden. Wir haben die Möglichkeiten. Dafür müssen wir gewinnen und die Bayern einmal straucheln.“
... zur Gefühlslage von Edin Terzic (vor dem Spiel): „Der ist immer gut drauf, aber natürlich auch fokussiert. Man merkt, dass die Anspannung bei uns groß ist.“
Patrick Owomoyela (Borussia Dortmund) ...
... zur Stimmung im Stadion (vor dem Spiel): „Es ist eine gewisse Hoffnung da, die man auch auf den Rängen spürt. Die Fans glauben noch dran und wollen der Mannschaft helfen.“
... zu seiner Meisterschaft mit dem BVB (vor dem Spiel): „Es ist kaum in Worte zu fassen. Diese Energie, was abfällt an Spannung und welche Endorphine da freigesetzt werden. Bei der ersten Meisterschaft, die ich miterleben durfte, 2011, waren wir auf dem Wagen durch die Stadt unterwegs. Das setzt was frei. Gerade in dieser Region von Deutschland ist das Fußball-Leben mehr als nur Sport. Es ist Religion.“
Sky Experte Lothar Matthäus ...
... zur Zukunft von Jude Bellingham (vor dem Spiel): „Ich würde sagen, dass er geht. Aber, wenn das Thema wie letztes Jahr so groß wird wie bei Haaland, dann könnte das ein Nachteil werden. Schließlich waren nicht alle begeistert, dass nur über Haaland gesprochen wurde. Ich sehe Bellingham als weltklasse Spieler an. Das hat er auch bei der Weltmeisterschaft gezeigt. Andererseits stiftet das auch Unruhen, wenn es keinen Punkt gibt, sondern immer beim Komma bleibt.“
... zu den Gladbachern (vor dem Spiel): „An den Erfolgen gegen zum Beispiel die Bayern sieht man, welche Qualitäten in den Gladbachern stecken. Es liegt somit nicht an der Qualität, sondern ihrer Mentalität. Die Mannschaft ist gut zusammengestellt. Sie müssten eigentlich um Europa spielen.“
... zum Spielverlauf: „Durch die Fünferkette hinten, haben sie den Dortmundern zunächst Schwierigkeiten gemacht. In der ersten Halbzeit hat Mönchengladbach sehr passiv gespielt. Das war das, was Dortmund ab der 60. Minute gemacht hat. Da haben sie auch nicht mehr attackiert und dagegen gepresst. Sie haben sich zurückfallen lassen und nur die Räume zu gemacht. Dann kann es sehr schnell gehen. Gladbach hat umgestellt und mit Lars Stindl viel Erfahrung auf den Platz gebracht. Dortmund hat durch die Auswechselungen den Rhythmus verloren und gedacht, sie könnten einen Gang zurückschalten. Nein, das geht nicht in der Bundesliga.“
... über Sebastien Haller „Man kann ihm nur gratulieren und ihn mit Komplimenten zu schütten. Er hat eine schwere Vergangenheit, schaut aber nun nach vorne und hat Spaß am Fußball. Seine Statistiken sind gut. Er führt das Spiel des BVBs. Das Spiel der Dortmunder ist auf einen Spieler mit einer gewissen Körpergröße fokussiert.“
... zur Halbzeitansprache von Terzic: „Lob macht Zufriedenheit. Wenn du zu viel Zufriedenheit hast, so wie in den letzten 20 bis 30 Minuten, dann wirst du vielleicht leichtsinnig und machst den Schritt nicht mehr nach vorne. Das ist zwischenzeitig passiert. Sie haben nur abgewartet, aber das ist nicht das Spiel von Borussia Dortmund, was sie stark macht.“
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