Glasner ärgert sich über Niederlage: „Haben nicht mehr den Weg nach vorne gesucht“ - Trotz Sieg, Dortmund kassiert „zu einfache“ Gegentore - „Kein Vorwurf“ an Lindström für vergebene Großchance: „Fehler passieren“ - Sky Experte Lothar Matthäus lobt BVB: „Haben bis zum Ende an den Sieg geglaubt“
Unterföhring, 08.01.2022
Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 18. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund (2:3) bei Sky.
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt) ...
... zum Spiel: „Solche Topspiele werden häufig durch Kleinigkeiten entschieden. Wir haben die Riesenchance auf das 3:0, machen dann einen Fehler und Dortmund ist wieder im Spiel. Der Druck wurde dann immer größer. Fehler passieren, aber wir müssen uns vorwerfen, dass wir zu viel verwaltet haben. Wir haben immer wieder zurück auf Kevin Trapp gespielt, der den Ball dann nur lang rausschlagen konnte. Wir hatten auch in der zweiten Halbzeit viele gute Ballgewinne, haben aber nicht mehr den Weg nach vorne gesucht. Wir wollten verwalten und sind dafür bestraft wurden. Das ist sehr bitter, da ich über weite Strecken eine gute Leistung meiner Mannschaft gesehen habe.“
... zur Großchance von Lindström: „Er trifft den Ball nicht richtig. Er wollte ihn vorbeischlenzen, trifft ihn dann aber nicht so, wie er es will. Sowas passiert aber. Fehler passieren, deswegen machen wir ihm auch keinen Vorwurf.“
... zur Frankfurter Entwicklung (vor dem Spiel): „Wir haben uns gemeinsam eine Art zu spielen erarbeitet. Absicherung und Positionierung waren dabei wichtige Punkte. Die Siege haben das nötige Selbstvertrauen gegeben, aber es war ein langer Prozess mit vielen Spielen, Trainings und Video-Analysen. Wir haben eine super Mannschaft, die das alles super umgesetzt hat.“
... zu Sebastian Rode (vor dem Spiel): „Er ist enorm wichtig für uns. Sowohl auf als auch neben dem Platz ist er ein absoluter Leader.“
Timothy Chandler (Eintracht Frankfurt) …
… zu den Gründen für die Niederlage: „Wir hatten nach der Pause noch gute Chancen und verpassen es, das Spiel zu entscheiden. Wir haben dann die Struktur und auch die Power verloren. Wir haben keine Bälle mehr gehalten und haben es nicht mehr geschafft, unsere Konter auszuspielen. Wir hatten viel zu große Lücken und haben ein Stück weit kopflos agiert.“
… zu den Rangeleien nach dem Schlusspfiff: „Das ist alles bereinigt. Im Spiel kochen die Emotionen ein wenig hoch. Wir sind hinten und regen uns über jeden Jubel auf, aber am Ende ist alles okay.“
Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt) zum Spiel: „Am Ende ging uns ein wenig die Puste aus und wir haben nur noch nach hinten gespielt. In der ersten Halbzeit sind wir deutlich besser in die Tiefe gekommen. Das haben wir dann nicht mehr geschafft und der BVB ist immer besser reingekommen. Es war unsere Schuld, dass wir nicht weiter nach vorne gespielt haben. Wir müssen auch nach dem 2:0 weiter aufs dritte Tor spielen, das ist ein Lernprozess, den wir noch weiterführen müssen. Dortmund hatte zwar mehr Ballbesitz, aber keine konsequenten Chancen. Nach dem Anschlusstreffer wurde der BVB dann immer besser. Sie sind mit ihrer Qualität dann immer in der Lage Tore zu schießen.“
Mats Hummels (Borussia Dortmund) ...
... zum Spiel: „Wir hatten wieder eine Viertelstunde, in der wir nicht auf der Höhe sind und zu einfache Gegentore kassieren. Wir hatten einen guten Start ins Spiel und die gesamte zweite Halbzeit war eine starke Reaktion. Wir haben einen geilen und emotionalen Sieg eingefahren.“
... zu den einfachen Gegentreffern: „Das ist das ganz große Thema bei uns. Wir dürfen keine Gegentore herschenken. Wir kassieren ständig Tore aus Situationen, aus denen keine Tore fallen dürfen. Das war heute bei beiden Toren der Fall, das ist in Berlin und auch in München passiert. Das passiert uns viel zu oft. Die Stabilität müssen wir uns ganz oben auf die Fahne schreiben, wenn wir etwas erreichen wollen.“
... zur Halbzeitansprache von Marco Rose: „Er hat gesagt, dass wir die Dinge aus den ersten 15 und letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit auf den Platz bringen müssen und dass wir dann unsere Chancen bekommen werden. Wir mussten es schaffen, eine dominante Halbzeit auf den Platz zu bringen und das haben wir im Großen und Ganzen auch geschafft.“
Emre Can (Borussia Dortmund) …
… zum Spiel: „Diese Siege schmecken besonders. Wir wollten mit einem Sieg in die Rückrunde starten und das haben wir geschafft. Nach der ersten Halbzeit weiß ich nicht wer noch daran geglaubt hat, aber wir als Mannschaft haben daran geglaubt. Wir haben es dann nach der Pause super gemacht. Am Ende haben wir verdient gewonnen.“
... zu den einfachen Gegentreffern: „Wir haben in dieser Saison zu viele Gegentore kassiert. Das wollten wir heute verbessern, haben wir aber nicht geschafft. Wir reden viel drüber und arbeiten viel. Woran es liegt, kann ich aber nicht sagen. Fakt ist, wir müssen weniger Gegentore kassieren, da wir nicht immer drei Tore machen können. Ich hoffe, das wird sich in Zukunft verbessern.“
… zum Meisterschaftskampf: „Wir müssen auf uns selbst schauen. Wir reden immer über die Bayern, aber wir müssen auf uns schauen. Wir müssen versuchen jedes Spiel zu gewinnen und dann werden wir sehen, wo wir am Ende stehen.“
Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund) ...
... zum Spiel: „Das heutige Spiel war ein Beispiel dafür, wie es aussehen kann und soll. Wir sind sehr gut reingekommen, bekommen ein Standardgegentor und machen zu viele Fehler. Dennoch war die erste Halbzeit nicht schlecht. Aber es ist zu einfach gegen uns torgefährlich zu werden, dass muss man ehrlich zugeben. Wir wollten dranbleiben und das haben die Jungs gut gemacht. Nach dem Anschlusstreffer war der Glaube wieder da und dass wir das Spiel gedreht haben, sollte den Jungs zeigen, dass sich das Thema Haltung sehr lohnt. Bei diesem Thema fordere ich auch Nachhaltigkeit.“
… zum Jubel nach dem Siegtreffer: „Es war schön und wichtig, aber mit Fans wäre es noch emotionaler geworden. Ohne Fans fehlt in diesem Sport eigentlich alles.“
… zur Dortmunder Defensive (vor dem Spiel): „Eine alte Weisheit besagt, dass die Offensive Spiele und die Defensive Meisterschaften gewinnt. Wenn wir zu viele Gegentore bekommen, müssen wir dementsprechend auch immer doppelt oder dreifach treffen und das geht natürlich nicht immer gut. Wir haben analysiert, wo es in der Defensive hakt. Wir müssen unser Tor besser verteidigen und in der eigenen Hälfte mehr Verantwortung übernehmen.“
… zu Julian Brandt (vor dem Spiel): „Über die Qualitäten von Julian müssen wir nicht diskutieren. Er hat in der Hinrunde mit dem Ball deutlich konstanter gespielt, aber die Konstanz wünsche ich mir von ihm auch gegen den Ball. Er muss noch besser in den Zweikämpfen werden, aber der erste Schritt in der Hinrunde war kein schlechter.“
Sebastian Kehl (Leiter Lizenzspielerabteilung Borussia Dortmund) …
… zu Erling Haaland (vor dem Spiel): „Der Plan ist, dass wir uns zu gegebener Zeit zusammensetzen. Beide Seiten wollen Klarheit haben und auch wenn die Interessen eventuell ein wenig auseinander gehen, werden wir alles versuchen, Erling weiterhin beim BVB zu halten. Ich sehe unsere Chancen nicht schlecht. Die Entscheidung liegt bei ihm, wenn es Neuigkeiten gibt, werden wir diese kommunizieren.“
… zur Dortmunder Auswärtsschwäche (vor dem Spiel): „Auswärts sind wir im Mittelmaß der Tabelle und das wird uns nicht gerecht. Gerade auswärts müssen wir besser auftreten. Da ist die richtige Haltung entscheidend. Wir müssen uns gegen die Widerstände ankämpfen und wehren. Teilweise hat der letzte Wille gefehlt, aber wir fangen neu an.“
Sky Experte Lothar Matthäus …
… zu Borussia Dortmund: „Das ist ein wichtiger Sieg für die Dortmunder und für die Spannung an der Spitze. Der BVB hat am Ende viel Druck gemacht und diesen Druck dann auch in Tore umgewandelt. Es hat lange nicht danach ausgesehen, aber die Dortmunder haben daran geglaubt und die Chancen genutzt.“
… zu Eintracht Frankfurt: „Frankfurt hat sich zu weit hinten reindrängen lassen und ist nicht mehr nach vorne gekommen. Auch Kostic hatte keine Aktionen mehr. Davor war es ein dominanter Auftritt. Am Ende standen sie zudem nicht mehr so kompakt, wie noch im ersten Durchgang. Es kamen viele Dinge zusammen, die Dortmund die Möglichkeit gegeben haben, das Spiel zu gewinnen.“
… Mahmoud Dahoud: „Er hat ein gutes Spiel gemacht. Auch seine Zahlen sind sehr gut. Und er macht natürlich das entscheidende Tor. Er hat viele Zweikämpfe gewonnen und profitiert am Ende auch von dem Sieg. Neben Julian Brandt hat er unter Marco Rose die größten Fortschritte gemacht.“
… zu Erling Haaland (vor dem Spiel): „Er hat das Heft des Handelns in der Hand und nicht Borussia Dortmund, wie man es ab und zu liest. Er muss sich bis Ende Januar entscheiden und kann es durch seine Ausstiegsklausel ganz ruhig angehen. Was am Ende passiert entscheidet Haaland.“
… zu Kevin Trapp (vor dem Spiel): „Er hat gegen die Bayern das beste Spiel eines Torhüters der Saison gemacht. Das war überragend. Für mich wäre er für die WM in Katar gesetzt. Es müssen Spieler mit, die bei ihren Vereinen spielen. Mit Marc Andre ter Stegen und Manuel Neuer hat er zwei Weltklasse-Torhüter vor sich, aber für mich ist er die Nummer drei.“
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