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Thiounes Fortuna ein Spiel von der Bundesliga entfernt: „Die Tür aufgemacht, jetzt muss sie auch durchgehen“

Unterföhring, 23.05.2024

• Bochums Geschäftsführer Sport Fabian zum abwesendem Riemann: „Gibt eine gewisse Grenze und die darf und sollte man im Teamsport nicht erreichen“

• VfL-Verteidiger Schlotterbeck kämpferisch: „Der VfL Bochum wird niemals untergehen“

• Düsseldorfs Torschütze Klaus mit klarer Marschroute für Montag: „Demütig bleiben, die Konzentration hochhalten und alles reinwerfen“

• Bochums Kapitän Stöger niedergeschlagen: „Haben als Team verkackt“


Die wichtigsten Stimmen zum Relegations-Hinspiel zur Fußball-Bundesliga zwischen VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf (0:3) bei Sky.  

 

Kevin Stöger (Kapitän VfL Bochum) …

… zum Spiel: „Wenn man die erste Halbzeit sieht, haben wir uns das Spiel so vorgestellt – natürlich nicht mit dem Gegentreffer. Es ist sehr unglücklich für uns, das darf nicht passieren. Wir haben das Spiel definitiv in der zweiten Halbzeit verloren. Da haben wir nicht mehr unser Spiel durchgezogen, sind im eigenen Stadion ausgekontert worden und das darf nicht passieren.“

… ob die Mannschaft verunsichert gewesen sei: „Auf gar keinen Fall. Wir wussten, dass das, was in den letzten Wochen war, heute nicht zählt. Wir wollten unbedingt ein positives Ergebnis erzielen, das haben wir nicht geschafft. Das ist natürlich sehr bitter für uns. Jetzt wird es sehr schwer in Düsseldorf.“

… ob er noch an den Klassenerhalt glaube: „Natürlich. Düsseldorf hat auch drei Tore gemacht. Im Rückspiel ist alles möglich, das wissen wir. Wenn wir so wie in der zweiten Halbzeit spielen, wird es sehr schwer. Aber wenn wir so wie in der ersten Halbzeit spielen – wir hatten ja die eine oder andere Möglichkeit. Nach einem Eckball köpfen wir an den Pfosten und er fällt dem Torwart in die Hand und wir wissen, wie das 0:1 entstanden ist. Das ist natürlich Pech, aber in der Situation kann man sich das Glück auch erarbeiten.“

... zur Abwesenheit von Manuel Riemann: „Nehmen Sie mir das nicht übel, aber ich rede nicht über einzelne Spieler. Wir haben als Team verkackt. Wir brauchen nicht über jeden, der heute nicht hier war, zu reden.“

 

Keven Schlotterbeck (VfL Bochum) …

… zum Fazit: „Ich find’s eigentlich ganz leicht, muss ich sagen. Düsseldorf hat das gezeigt, worauf wir uns eingestellt hatten. Fußballerisch haben sie es über weite Strecken gut gemacht. Wir haben hoch gepresst, sie haben es gerade in der zweiten Halbzeit ein paar Mal gut ausgespielt. Daran sieht man, dass Düsseldorf auf jeden Fall keine Zweitliga-Mannschaft ist, sondern Spieler hat, die sehr gut kontern können. Der Tzolis spielt einen überragenden Ball zum 0:2, vielleicht war das ein wenig der Genickbruch. Kopf hoch – heute hast du so eine Schelle bekommen, dass du im Endeffekt am Montag alles oder nichts spielen kannst. Entweder fährst du mit 0:6 nach Hause oder du versuchst, das Ding noch irgendwie zu drehen.“

… ob er noch an den Klassenerhalt glaube: „Ich glaube auf jeden Fall noch daran. Der VfL Bochum wird niemals untergehen. Die Fans haben gesagt: ‚Reißt euch den Arsch auf!‘ Das sollten wir uns zu Herzen nehmen. Wir haben trotzdem vor allem in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht, bekommen ein unglückliches 0:1. Dann kontern die zweimal und auf einmal steht es 0:3. Im Endeffekt hat Düsseldorf drei Tore geschossen und wir null. Sie waren vorm Tor effektiver. Am Montag ist aber alles möglich. Der Fußball schreibt wilde Geschichten und wir werden alles in die Waagschale werfen, dass es dazu kommt.“

… ob die Rückschläge aus der Saison etwas kaputtgemacht hätten: „Heute nicht. Heute war Düsseldorf einfach effektiver vorm Tor. Das 0:1 beschreibt so ein wenig die ganze Saison. Pfosten, dann an Philipp Hofmann und er fällt Andi Luthe ins Tor. Das beschreibt alles. Mit sehr viel Pech und Unglück, nicht das Maximale verteidigen. Es ist schwierig, aber Montag alles in die Waagschale werfen. Entweder fährst du mit 0:6 nach Hause oder versuchst, es irgendwie zu machen.“  

 

Heiko Butscher (Trainer VfL Bochum)

... ob seine Mannschaft ohne Manuel Riemann besser aufgestellt sei (vor dem Spiel): „Ich weiß nicht, ob sie besser aufgestellt ist. Wir haben eine Entscheidung getroffen, nachdem wir aus Bremen zurückgefahren sind und haben gesagt, dass das die Rahmenbedingungen sind, in denen wir uns für die zwei Relegationsspiele begehen wollen. Manuel hat sich da nicht comittet, war nicht dabei und ging nicht mit. Dann war die Entscheidung so und daher steht Andi Luthe bei uns im Tor. Wir vertrauen ihm absolut, er hat wahnsinnig viel Erfahrung. Deshalb ist es jetzt so.“

... zur Entscheidung, Kapitän Anthony Losilla zu Beginn auf der Bank zu lassen (vor dem Spiel): „Ich weiß, das liest sich erstmal nicht so schön. Mit Toto ist alles besprochen. Es geht um diese zwei Spiele. Wir haben uns sportlich dazu entschieden, erstmal mit diesem Dreiermittelfeld zu beginnen. Toto wird ein wahnsinnig wichtiger Faktor werden und er steht total dahinter. Er ist ein wahnsinniger Leistungsträger, ein Führungsspieler. Dass er das so aufnimmt und die Mannschaft so mitnimmt – das ist der wahre Kapitän dieser Mannschaft. Er wird noch wichtig.“

 

Patrick Fabian (Geschäftsführer Sport VfL Bochum) ...

... zum Ausfall von Manuel Riemann (vor dem Spiel): „Ich habe es schon auf der Pressekonferenz gesagt: Manuel Riemann ist alt genug, handelt selbstständig und trifft eigene Entscheidungen, die wir so bewerten müssen und dementsprechend unsere Entscheidungen treffen müssen. Da gibt es manchmal keinerlei Alternativen und keinen Graubereich. Da gibt es nur schwarz oder weiß. Daher ist Manuel heute und beim Spiel am Montag nicht dabei.“

... zu den Hintergründen der Entscheidung (vor dem Spiel): „Es ist für uns alle eine knifflige Situation gewesen und da müssen sie ihn schon selbst fragen. Wir behalten die Themen intern, haben es intern entsprechend abgehandelt und einen Haken dahinter gemacht am Montag.“

... ob die Mannschaft hinter der Entscheidung stehe (vor dem Spiel): „Ja.“

... zu seiner Zeit mit Manuel Riemann (vor dem Spiel): „Ich hatte das Glück, mit ihm selbst zusammenzuspielen. Wir haben viele Jahre hier zusammen verbracht und ich weiß, wie Manu tickt. Das, was wir alle auf dem Platz sehen – das kennen wir von ihm. Aber es gibt eine gewisse Grenze und die darf und sollte man im Teamsport nicht erreichen.“

... ob eine Rückkehr in die Mannschaft möglich sei (vor dem Spiel): „Das werden wir sehen, das ist noch Zukunftsmusik. Wir müssen erstmal sehen, das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf in der Relegation und dann das Rückspiel am Montag zu bestreiten und idealerweise die Klasse zu halten. Dafür müssen wir alles geben. Der Klub steht über allem, über jeder Einzelperson. Das ist die Aufgabe, die wir jetzt haben.“

 

Daniel Thioune (Trainer Fortuna Düsseldorf) ...

... zu seinen Worten zu seiner Mannschaft nach dem Spiel: „Erstmal zum Sieg gratuliert. Kompliment, das ist das, was wir vor dem Spiel besprochen hatten. Die Mannschaft hat Haltung gezeigt und ausgehalten. Die Reise ist noch nicht zu Ende, es war der erste Teil. Ich habe nochmal auf den Gegner verwiesen, der auch schon gute Ergebnisse in der Vergangenheit erzielt hat. Deswegen freuen wir uns, dass wir mit einem kleinen Vorsprung in das Spiel am Montagabend gehen können.“

... zur Leistung von Christos Tzolis: „Das ist wieder hervorragend, er hätte wieder das eine oder andere Tor mehr machen können. Er hat Bock drauf. Wir wissen alle, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er bei uns bleiben kann, sich nur erhöhen kann, wenn es die Bundesliga ist. Er fühlt sich unfassbar wohl bei uns, genießt es und hat es wieder gezeigt. Er hat die Tore vorbereitet und selbst welche erzielt. Die anderen Jungs mussten ihn wieder unterstützen aber outstanding der Junge, definitiv.“

… ob der Eckball vor dem 1:0 zu geplant gewesen sei: „Zumindest war es heute morgen so, als Christos die Standards trainiert hat, dass der eine oder andere Ball auf die kurze Ecke flog. Bei ihm ist es so, dass er gerne Tore vorbereitet und noch lieber schießt er Tore. Wenn er den Ball in diese Räume schießt, steckt da mit Sicherheit auch eine Idee hinter. Großartig, heute morgen war es ähnlich in einer Situation. Manfred Stefes ist dafür verantwortlich. Dann gibt es ein paar Props für Manni vielleicht.“

... ob Fortuna bereits mit einem Bein in der Bundesliga sei: „Die Fans fühlen vielleicht ein wenig mehr und ich will auch gar nicht schwarzmalen. Am Ende des Tages hat diese Bochumer Mannschaft vor ein paar Wochen in Berlin mit 3:0 zur Halbzeit geführt, sie hat den FC Bayern München hier geschlagen und als letzte deutsche Mannschaft gegen Bayer Leverkusen gewonnen. Jetzt fragen sie mich nochmal, ob die ein 0:3 drehen können. Dann würde ich sagen: ‚Ja.‘“

... ob seine Mannschaft bundesligatauglich sei: „Sie hat das Potenzial, nächste Saison Bundesliga zu spielen. Sie hätte sich mehr als alles andere diese Bundesliga auch verdient nach den letzten Monaten. Heute hat sie die Tür aufgemacht, jetzt muss sie auch durchgehen.“

... ob Christos Tzolis bundesligareif sei (vor dem Spiel): „Ja, absolut. Er hat ein unfassbares Potenzial. Er ist in den letzten Jahren etwas gestolpert. Die Leihe nach Holland hat ihm nicht so gutgetan, die Leihe nach Deutschland zu uns hat ihm unfassbar gutgetan. Er hat eine tolle Entwicklung genommen, spielt mittlerweile auch mannschaftsdienlich. Am Ende des Tages wird man aber an Toren gemessen und da hat er einige von erzielt. Er tut uns unheimlich gut und wird definitiv im nächsten Jahr vielleicht irgendwo da stattfinden, wo regelmäßig um 15:30 Uhr gespielt wird.“

... zur Situation um Bochums Keeper Manuel Riemann (vor dem Spiel): „Grundsätzlich bin ich zu weit entfernt, um das bewerten zu können. Manuel ist ein Spieler, der in jedem Training alles gewinnen wollte und das tut er wahrscheinlich jetzt auch noch. Vielleicht ist er ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen, ist aber immer ein toller Fußballer gewesen. Ich bin ganz froh, dass er mit seiner fußballerischen Qualität heute nicht auf dem Platz steht. Ich hoffe, dass sich das alles wieder beruhigt und er wieder allen zeigen kann, was er für ein toller Spieler ist.“

 

Felix Klaus (Torschütze Fortuna Düsseldorf) …

… ob das Rückspiel für ihn in Gefahr sei: „Auf keinen Fall. Ich habe Krämpfe gehabt, war stehend KO. Daher musste ich raus. Wir machen jetzt zwei, drei Tage Regeneration, ruhen uns aus und dann müssen wir mit voller Wucht ins Rückspiel.“

… was das Spiel mit der Mannschaft gemacht habe: „Viel. Wir haben das Selbstvertrauen. Das sieht man daran, wie wir gespielt haben. Wir haben uns Chancen erspielt und von Bochum fast nichts zugelassen, das war wichtig. Das Problem ist, dass es noch ein Rückspiel gibt. Wir müssen demütig bleiben, die Konzentration hochhalten und alles reinwerfen. Bochum hat gegen Bayern gewonnen, hat als letzte Mannschaft Leverkusen geschlagen. Bochum hat schon viel Qualität. Daher müssen wir uns ausruhen und dann geht es ab am Montag.“

… zum 1:0: „Wir haben eigentlich was ganz anderes probiert. Manchmal ist auch viel Glück passiert.“

... wie sehr er sich den Aufstieg wünsche: „Enorm. Mit der jungen Mannschaft, ich kann den Jungs viel geben. Ich habe die drei Jahre viel einstecken müssen, wollte unbedingt nochmal Bundesliga spielen. Jetzt ist der Traum nah. Diese junge Truppe hat es so verdient, nochmal oben zu sein. Wir werden alles für unseren Traum, dass wir es am Montag schaffen, reinwerfen.“

 

Christos Tzolis (Fortuna Düsseldorf) …

… zum Spiel: „Ein unglaublicher Sieg. Ich bin sehr glücklich für mich und das Team. Ein schwieriges Auswärtsstadion in Bochum gegen einen Bundesligaklub. Wir haben 3:0 gewonnen, die null gehalten – ein toller Auftritt von den Jungs.“

… zur Form der Mannschaft: „Wir haben 15 Spiele in Folge nicht verloren. Die letzte Niederlage war im Februar oder so. Wir haben eine gute Stimmung und alle Spieler sind sehr auf das Ziel fokussiert. Wir haben gesehen, was wir tun können und was wir auch im Rückspiel leisten können.“

… zum Eckball vor dem 1:0: „Manchmal muss man etwas riskieren und was anderes probieren. Eigentlich war das Ziel, auf den zweiten Pfosten zu schießen. Aber ich sah, dass der Torhüter zwei Schritte aus dem Tor stand. Da dachte ich mir, dass vielleicht die Zeit für einen direkten Schuss gekommen sei. Dann habe ich es gemacht. Es war ein Eigentor, aber es war ein Tor für das Team. Es war Absicht.“

 

 

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