Löwen-Spielmacher Knorr genießt neue Rolle: „Last von meinen Schultern genommen“ - Sky Experte Kretzschmar lobt eiskalte Magdeburger: „Im Stile einer Spitzenmannschaft“
München, 08.09.2022
Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie eine Stimmensammlung zur Konferenz der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga am Donnerstag mit den Partien ASV Hamm-Westfalen – Rhein-Neckar Löwen (30:35), MT Melsungen – HSV Hamburg (30:27), TVB Stuttgart – HC Erlangen (27:29) und VfL Gummersbach – SC Magdeburg (28:30).
Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) …
… zum Spiel: „Damit, wie wir hier von Anfang an losgelegt haben, können wir sehr zufrieden sein. Man hat hinten raus gemerkt, was hier beim Aufsteiger los sein kann. Wenn man sie von Beginn an so ins Spiel kommen lassen hätte, wäre es die ganze Partie über so gewesen. Aber wir haben es geschafft, das nicht aufkommen zu lassen.“
…zum leichten Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit: „Ich schiebe das jetzt nicht auf die jungen Spieler. Wir haben mit weniger Disziplin gespielt. Von Anfang an haben wir uns Zeit genommen und unsere Angriffe schön herausgespielt, wenn wir nicht mit unserem Tempo erfolgreich waren. Auch aus sowas lernt man, auch die jungen Spieler, die dann hier in der Bundesliga das erste Mal unter Druck geraten. Wir können froh sein, dass wir gewonnen haben, es wurde auch nie so richtig eng. Deshalb hoffe ich auf einen Lernprozess bei uns.“
Bennet Wiegert (Trainer SC Magdeburg) …
… zum Spiel: „Es war super intensiv. Ich finde, das Problem lag bei uns in der ersten Halbzeit. Da haben wir es verpasst, schon für klare Verhältnisse zu sorgen. Wir hatten die Chance, mit einer hohen Führung in die Pause zu gehen, aber elf Minuten, in denen wir nur ein Tor machen, bringen uns um dieses Ergebnisund in ein Unentschieden. Was dann in der zweiten Halbzeit passiert ist, ist auch ein Produkt aus meiner Halbzeitansprache. Ich muss eingestehen, dass Gummersbach am Ende mehr verdient hat, als ohne Punkte dazustehen, denn in der zweiten Halbzeit haben sie uns lange Zeit arg zu schaffen gemacht. Ich frage mich, wie wir zum Schluss mit zwei Toren mehr nach Hause fahren. Aber manchmal gehört das dazu.“
… zu seinen Gedanken in der zweiten Halbzeit: „In der Bundesliga ist grundsätzlich immer eine Niederlage möglich. Wenn man diese Ruhe mit ins Spiel nimmt, dann verliert man, davon bin ich überzeugt. Die Balance ist wichtig. Ich habe daran geglaubt, dass wir es drehen können, weil ich wusste, wie viel Zeitim Handball 15 Minuten sein können. Aber mental ist es immer schwierig. Die Ruhe in Person war ich auf der Bank nicht, obwohl ich auch schon aufgeregtere Zeiten hatte.“
… zum Aufstieg des VfL Gummersbach: „Ich finde es fantastisch. Der Handball gehört hier her, ich mag diesen Verein. Ich habe mich im Oberbergischen Land sehr wohlgefühlt, kenne viele Personen und freue mich, sie wiederzusehen. Ich hoffe, sie freuen sich trotz des Ergebnisses auch, mich zu sehen. Das ist kein typischer Aufsteiger und verdient größten Respekt, was hier geleistet wird. Ich denke, dass hier einige Mannschaften stolpern können.“
Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen) zu seiner Rolle als Nachfolger von Löwen-Ikone Andy Schmid (vor dem Spiel): „Ich habe versucht, nicht viel davon wahrzunehmen. Mir war klar, dass darüber viel geredet werden würde, aber ich hatte ein Jahr Zeit, mich darauf vorzubereiten. Es war für mich ein gutes Gefühl, jetzt mein eigenes Ding machen zu können. Da wurde Last von meinen Schultern genommen. Andy war vorher der Mann der Rhein-Neckar Löwen, das war auch in Ordnung so, aber war für mich manchmal auch nicht so einfach.“
Roberto Garcia Parrondo (Trainer MT Melsungen) zur Verletzung von Julius Kühn (vor dem Spiel): „Wir hatten letzte Saison schon einige Verletzte und haben es immer noch, und jetzt eben Julius. Das müssen wir als Team auffangen, eine andere Lösung haben wir nicht. Wir müssen einfach spielen und das auf alle Schultern verteilen.“
Gudjon Valur Sigurdsson (Trainer VfL Gummersbach) zu Neuzugang Dominik Mappes (vor dem Spiel):„Dominik ist ein überragender Spieler. Das wissen alle Fans und Experten, das ist er seit Jahren. Er ist gut angekommen und ist in meinen Augen ein Spielmacher der Extraklasse, weil er das Tempo super kontrollieren kann, selbst aber torgefährlich ist. Er ist ein angenehmer Typ und wir tauschen uns viel aus.“
Sky Experte Stefan Kretzschmar …
… zur Schlussphase in Gummersbach: „Ich kann den Ärger von Christoph Schindler durchaus verstehen. Handball ist ein emotionaler Sport, natürlich haben sie ihre Brille auf und die Magdeburger haben ihre auf. In einer entscheidenden Phase die doppelte Zwei-Minuten-Strafe oder die Strafe gegen Weber – darüber kann man diskutieren. Es gibt im Handball ein gewisses Spektrum, in dem man entscheiden kann. Die Gummersbacher sind sicherlich enttäuscht, denn sie haben eine tolle Leistung gezeigt. Man muss aber auch sagen, dass es Magdeburg nach dem Vier-Tore-Rückstand egalisiert. Das kann man auch so auslegen, dass sie es im Stile einer Spitzenmannschaft lösen.“
… zu den Rhein-Neckar Löwen: „Es hat auch etwas Positives, wenn du bei einer komfortablen Führung deine jungen Spieler einsetzt – das haben sie offensichtlich getan. Wer die Saison kennt, der weiß, dass man einen großen Kader braucht. Du hast jede Position doppelt oder dreifach besetzt, also musst du den jungen Spielern auch mal Spielanteile geben.“
… zum verletzten Melsunger Julius Kühn (vor dem Spiel): „Ich hatte in der Vorbereitung das Gefühl, dass Julius nicht mehr erste Wahl im Kader war. Andre Gomes hat eine wesentlich bessere Vorbereitung gespielt und auch in der Stammformation gestanden. Sie haben auch einige Alternativen und können in dieser Saison aus den Vollen schöpfen. Ich glaube, dass sie den Verlust von Julius wegstecken können, denn das Personal ist da. Trotzdem ist es für Julius und die MT hart.“
… zu Aufsteiger VfL Gummersbach (vor dem Spiel): „Es ist eine Euphorie, wie schon lange nicht mehr. Ich finde es toll, dass sie die in der eigenen Stadt erzeugen. Sie sind eine unberechenbare, sehr stark zusammengestellte Mannschaft.“
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Daniel Mayr (Mayr@liquimoly-hbl.de)
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