Fußball

Bochum-Trainer Letsch erleichtert: „Haben den ersten Schritt gemacht“

Baumgart nach Niederlage enttäuscht: „Fehlt einfach was“ - Antwi-Adjei mahnt: „Wir haben noch nichts geschafft“ - DAZN-Experte Kneißl: „Ein wirklich verdienter Auswärtssieg“

München/Berlin, 10.03.2023

Thomas Letsch (Trainer VfL Bochum) ...

... zum Sieg: „Ich fand es überragend, was Yann Sommer bei den Bayern gesagt hat: Sie lieben es, das Tor zu verteidigen. Das war heute bei uns der Fall. Wir haben uns in alles hineingeworfen, haben wenig zugelassen. Natürlich waren auch brenzlige Situationen dabei. Aber irgendwie kam nie ein Schuss mit Druck zustande. Und wenn ja, war Manu da. Das, was im Abstiegskampf entscheidend ist, haben wir heute gezeigt.“

... zu Riemann: „Es ist sehr viel geredet und geschrieben worden über Manu. Jeder hat gesehen, wie er heute gespielt hat. Es ist ja doch ein Druck da, wenn du infrage gestellt wirst, wenn viele Themen um deine Person behandelt werden. Dann so eine Leistung abzuliefern, spricht für ihn.“

... zu den Unterschieden zur Schalke-Niederlage: „Wir haben Schalke in der ersten Halbzeit nicht mitspielen lassen. Wir haben das gut gemacht, wir haben nur nicht das Tor gemacht. Das war heute der Unterschied, wir haben ein Tor gemacht. Es ist nicht alles schlecht gewesen. Wir haben uns eingeschworen, dass wir jetzt diesen Kampf annehmen. Es geht darum, diese elf Spiele anzunehmen. Heute haben wir den ersten Schritt gemacht. Es geht auch nicht nur ums kämpfen, wir haben auch Fußball gespielt. Hinten raus war es dann ein Fight, den haben wir ganz gut bestanden.“

... zur nächsten Aufgabe Leipzig: „Ein ganz anderes Spiel. Leipzig ist eine absolute Top-Mannschaft, es kommt wieder etwas Spannendes auf uns zu. Es ist weitaus einfach, mit einem Sieg aus Köln in das Spiel gegen Leipzig zu gehen. Auch da beginnt es bei 0:0. Wir wollen unsere Chance nutzen. Ich hoffe, dass jeder unserer Fans heute gesehen hat, dass wir kämpfen. Wenn wir alle im Verein zusammenhalten, außen wie innen, dann ist auch gegen Leipzig was möglich. Und dann ist es vor allem möglich, in der Liga zu bleiben.“

... zu einem Reset-Knopf beim VfL (vor dem Spiel): „Reset-Knopf hört sich groß an. Wir müssen die Situation akzeptieren. Es nützt uns nichts, darüber nachzudenken, wie die Niederlagen zustande gekommen sind, sie sind zustande gekommen. Wir haben gesagt: Wir haben jetzt elf Spiele, diese wollen wir in Angriff nehmen. Es geht um fünf Mannschaften da unten, alles andere wäre nicht realistisch. Da wollen wir alles dafür tun. Wir wollen ein paar Dinge auf den Prüfstand stellen und Dinge hinterfragen, was wir sowieso immer machen.“

... zur Rückkehr von Kapitän Losilla (vor dem Spiel): „Ich bin sehr froh, dass Toto Losilla wieder auf dem Platz steht. Toto ist für uns ein ganz wichtiger Spieler. Heute feiert er seinen 37. Geburtstag, ist topfit wie ein 25-Jähriger. Als er nicht auf dem Platz war, hat man es noch mehr gemerkt, wie wichtig er für unsere Mannschaft ist.“


Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln) ...

... zum Spiel: „Wir haben insgesamt viele leichte Fehler gemacht, in allen Bereichen. Ich glaube schon, dass die Jungs viel investiert haben, das sieht man auch an den einzelnen Zahlen, wenn man das reine Ergebnis wegnimmt. Trotzdem fehlt einfach was, das muss man sagen. Am Ende fehlt irgendwo immer ein Zentimeter. Wir schießen den Torwart an, die erste Aktion des Gegners ist dann ein Elfmeter, die Fußspitze ist auf der Linie. Das ist dann schon bitter, aber wenn die Fußspitze drauf ist, dann ist das halt so.“

... zur Flankenqualität: „Ich fand die Qualität heute gar nicht so schlecht. Davie war dreimal direkt mit dem Kopf dran, viele Dinger sind durch den Fünfer gegangen, da musst du erst mal durchkommen. Natürlich bleiben bei gefühlt 30 geschlagenen Flanken der ein oder andere hängen, das ist normal. Trotzdem hat es einfach nicht gereicht.“

... zur Offensive: „Am Ende haben wir kein Tor gemacht, trotzdem hatten wir viele Situationen im Strafraum, haben es aber nicht durchgespielt bekommen. Am Ende ist es aber so, dass der Gegner alles richtig gemacht hat. Wenn ich mir den Spielverlauf anschaue, dann hat heute auch viel für Bochum gesprochen. Wir haben nicht diese hundertprozentigen Lösungen, das werden wir auch nicht immer erwarten können. Wir müssen uns jeden Schritt wieder erarbeiten. Wenn du keine Tore machst, dann wird es auf Dauer schwer.“

... zum Anspruch gegen den nächsten Gegner Dortmund: „Hinzufahren und zu gewinnen, ganz einfach. Das ist Fußball, das ist Bundesliga. Wir wollen den Anspruch haben, Spiele gewinnen zu wollen. Das hat nichts mit Bochum oder Dortmund zu tun. Trotzdem wissen wir, wie schwer es ist, in der Bundesliga Spiele zu gewinnen. Wir merken es gerade enorm, weil es uns im Moment sehr schwerfällt. Trotzdem haben wir den Anspruch, nach Dortmund zu fahren und alles daran zu setzen, dieses Spiel zu gewinnen.“

... zur Tormisere seiner Mannschaft (vor dem Spiel): „Wir haben in den letzten Spielen viermal zu null gespielt, das gab es, seitdem ich hier bin, auch noch nicht. Das eine Positive kann das andere Negative wieder aufwerten. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir uns Torchancen erarbeiten und dass die Jungs weiter daran glauben. Das tun sie. Wir werden wieder Tore machen. Wenn so ein Ball nicht reingeht, dann arbeiten wir einfach weiter, bis der Ball reingeht. Aber wir fangen nicht an, die Minuten zu zählen.“


Davie Selke (1. FC Köln) ...

... zur Kölner Leistung: „Überhaupt nicht funktioniert, sehe ich anders. Vielleicht dann das letzte Quäntchen in der Box, aber wir waren sehr präsent. Das mit dem hochverdienten Sieg für Bochum sehe ich auch einen Tick anders. Sie haben mit sehr einfachen Mitteln gespielt und am Ende das Spiel gewonnen.“

... zum Spiel: „Absolut. Bochum verteidigt eklig, die machen ihre Sache schon gut. Der Ball fällt gerade nicht vor unsere Füße, aber zum Gegner. Wir müssen uns da herausarbeiten.“

... zum Startelfeinsatz: „Es nagt an einem. Ich will fit sein, ich will der Mannschaft helfen. Ich wurde jetzt mehrmals ausgebremst. Ich muss die Situation so nehmen, wie sie ist, und positiv bleiben. Das tue ich. Ich will jetzt einfach in meinen Rhythmus kommen.“


Timo Hübers (1. FC Köln) ...

... zum Spiel: „Wir hatten schon deutlich bessere Tage, aber auch schon deutlich schlechtere Tage. Wir kommen eigentlich ganz gut rein, haben direkt zwei Möglichkeiten und das Stadion auf unserer Seite. Wir haben dann eine Sache, die superblöd für uns läuft, wo ich daran beteiligt bin. Dann verlieren wir so ein bisschen den Faden. Wir haben dann viele Unsauberkeiten drin. Durch die Bank weg, da kann sich keiner heute groß rausnehmen. So hat man dann unglücklich verloren.“

... zum Elfmeter: „Als ich hochgeschaut habe und der Schiedsrichter auf den Punk gezeigt hat, war ich ein bisschen irritiert. Eindeutig ist es nicht, wahrscheinlich wird er deswegen nicht revidiert. Wenn es zehn Zentimeter weiter außerhalb ist, können wir vielleicht weiter Druck ausüben und kommen nicht so aus dem Spiel. Es sind Situation, in denen ich mich cleverer verhalten. Dass er dann so knapp drin ist, ist unglücklich.“

... zum zweiten Tor: „Auch da: Er fälscht ab und der Ball fällt ihm direkt vor die Füße. Der andere Spieler kriegt ihn dann doch nicht kontrolliert und fällt dem anderen vor die Füße. Genauso haben wir in den letzten zehn Minuten zwei Aktionen, wo uns der Ball nicht vor die Füße fällt. Wir dürfen es gar nicht erst zulassen und müssen auch wieder da hinkommen, dass wir öfters im Strafraum sind. Dann erhöht man zwangsläufig die Wahrscheinlichkeit, dass mal wieder einer reinfällt. Und den Gegner mehr vom eigenen Tor fernhalten. So super oft waren sie jetzt auch nicht vor dem Tor. Klar kann man sagen, dass das wieder Glück ist, aber das gleicht sich über eine Saison aus. Wir sollten zusehen, dass wir wieder öfter in die Situation kommen, wo wir wieder Glück haben können.“


Christopher Antwi-Adjei (VfL Bochum) ...

... zum erlösenden Auswärtssieg: „Daran geglaubt haben wir auf jeden Fall. Klar war es jetzt schon eine längere Zeit her, dass wir mal einen Sieg gefeiert haben, vor allem auswärts. Heute hat die Mannschaft komplett alles reingehauen. Gut gefightet und endlich mal die Tore gemacht. Das führte zum Sieg. Wir sind natürlich happy. Es ist jetzt der Anfang, wir haben noch nichts geschafft. Es geht weiter, wir haben noch schwere Aufgaben vor uns. Ausruhen tun wir uns nicht.“

... zum Elfmeter: „Den Kontakt habe ich schon gespürt, ich habe aber dann auch zu Hübers gesagt, dass ich nicht weiß, ob es innerhalb oder außerhalb war. Ich habe auf außerhalb tendiert. Er trifft mich da am Schienbein. Es ist okay.“

... zur Schalke-Niederlage: „Wir sind gar nicht so groß auf das Spiel eingegangen. Wir wussten natürlich alle, dass wir letzte Woche ein enttäuschendes Spiel abgeliefert hatten. Heute wollten wir ein anderes Gesicht zeigen, das ist uns auch gut gelungen.“

... zum nächsten „Endspiel“ gegen Leipzig: „Wir brauchen sehr viel Mut, wir brauchen uns nicht verstecken. Wir spielen zu Hause, wir wollen mit viel Selbstvertrauen auftreten. Anders haben wir keine Chance. Von Anfang an Vollgas und gucken, was drin ist.“


Patrick Osterhage (VfL Bochum) ...

... zum fremden Gefühl Auswärtssieg: „Es ist erst der zweite, aber es ist ein schönes Gefühl, man kann sich daran gewöhnen.“

... zu den Gründen für den Erfolg: „Mit einer geschlossenen Teamleistung. Auswärts müssen wir jedes Spiel so auftreten, jeder hat für den anderen gekämpft. Das hat man gesehen. Jeder hat sein Herz auf dem Platz gelassen. Wir waren taktisch gut eingestellt, mit dem Elfmeter sind wir gut ins Spiel gekommen. So gewinnt man dann auswärts.“

... zum weiteren Weg: „Wir arbeiten konzentriert weiter, das ist das Wichtigste. Die Ruhe behalten. Die nächste Aufgabe Leipzig ist auch nicht einfach. Wir haben aber schon gezeigt, dass wir gegen gute Mannschaften punkten können. Deswegen gehe ich zuversichtlich in die neue Woche. So sollten wir es alle machen.“


Luca Kilian (1. FC Köln) ...

... zu seinem Gesundheitszustand (in der Halbzeit): „Mir geht es gut, ich bin auf dem Weg zurück auf den Platz. Nächste Woche wird das Pensum immer weiter gesteigert in Richtung volles Mannschaftstraining. Nach der Länderspielpause kann man wieder mit mir rechnen.“


DAZN-Experte Sebastian Kneißl …

… zu der Frage, ob der Bochumer Sieg verdient sei: „Ja, weil sie sehr intensiven Fußball gespielt haben. Speziell im Eins-gegen-eins haben sie die Kölner so schnell unter Druck gesetzt, dass sie gar nicht die Zeit hatten, richtig gefährlich zu werden und immer wieder die Bälle in den Sechzehner zu bringen. Deswegen ein wirklich verdienter Auswärtssieg.“

… zur Leistung von Köln: „Sie waren heute nicht zwingend genug, sie waren nicht gierig. Wenn eine Hereingabe scharf vor das Tor kommt, da muss doch jemand hereinfliegen. Diese Gier hat mir heute gefehlt. Teilweise zu verkopft.“

… zum VfL Bochum (vor dem Spiel): „Es gibt ja Elemente, die wirklich gut funktionieren. Trotzdem ist es aber wichtig, eine Klarheit reinzubekommen, noch einmal in die Köpfe der Spieler zu gehen, damit sie diese Situation analysieren.“

… zur Kölner Tormisere (vor dem Spiel): „Es gibt mehrere Elemente: Zum einen ist es die Konzentration, zum anderen natürlich auch die intensive Spielweise. Wenn du eben die Meter machst, dass du auch clever bist und vor dem Tor ruhig bleibst. Wichtig ist aber: nicht überdrehen.“


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