Deutscher Fallschirmsportverband e.V. (DFV)

Fallschirm

Deutsche Meisterschaften in Saarlouis erfolgreich zu Ende gegangen - Marco Hepp erneut herausragender Skydiver

Impressionen der Deutschen Meisterschaften in Düren
Impressionen der Deutschen Meisterschaften in Düren

215 WettkämpferInnen absolvierten bei schwierigen Wetterbedingungen volles Programm in den Disziplinen Freifall-Formationsspringen, Artistik, Speed-Skydiving und Wingsuit-Fliegen - Hepp vor Kraft und Morhaus

Impressionen der Deutschen Meisterschaften in Düren
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Impressionen der Deutschen Meisterschaften in Düren

Überherrn / Saarlouis-Düren, 05.09.2023

Das Fallschirmsportzentrum (FSZ) Saar am Flugplatz in Saarlouis-Düren war bis zum 3. September Austragungsort der Deutschen Meisterschaften im Fallschirmspringen. Auf dem Programm standen die Disziplinen Freifall-Formationsspringen, Artistische Disziplinen, Speed-Skydiving und Wingsuit-Fliegen.

 

In einem hochkarätig besetzten Feld mit insgesamt 215 WettkämpferInnen ragten die Top-Athleten der jeweiligen Disziplinen heraus, die erst Ende August bei Weltcups und Europameisterschaften in Prostejov/Tschechien und Voss/Norwegen ihr Können unter Beweis gestellt und bei beiden internationalen Events insgesamt 11 Medaillen für den Deutschen Fallschirmsportverband (DFV) gewonnen hatten.

 

Herausragender Springer war einmal mehr Speed-Skydiver Marco Hepp aus Günzburg, der sich den Titel vor Matthias Kraft von Skydive Westerwald und Thorsten Morhaus aus Neckarsulm sicherte. Im 4er-Formationsspringen setzte sich Airbus Oceanside Illertissen vor dem Team Meltemi durch, das sich als Frauenteam für die WM qualifizierte. In der Disziplin Freefly flog das Team Freiflvg Oceanside unangefochten zum Titel.

 

Neben der Vergabe der insgesamt 13 Meistertitel standen bei den Wettkämpfen in Saarlouis-Düren auch die Vergabe der Kaderplätze und die Qualifikationsnormen für die im kommenden Jahr anstehenden Weltmeisterschaften in den jeweiligen Disziplinen im Focus. 

 

„Insgesamt konnten wir bei den Deutschen Meisterschaften im 4er Wettbewerb mit 26 teilnehmenden Teams eine erfreuliche Zahl verzeichnen“, sagte Wettkampfleiter Helmut Bastuck zufrieden. „Insbesondere die Beteiligung an den Nachwuchsklassen gibt Anlass zu einem optimistischen Blick in die Zukunft.“

 

4er-Formationsspringen: Airbus vor Meltemi – Meltemi mit WM-Qualifikation

 

Keine Überraschungen gab es im 4er-Formationsspringen in der Offenen Klasse, wo sich Titelverteidiger Airbus Oceanside Illertissen einmal mehr in exzellenter Form präsentierte. Gerade vor einer Woche mit einer Bronzemedaille von den in Norwegen stattgefundenen Europameisterschaften zurückgekehrt, entschied das Team unangefochten den Wettbewerb für sich und siegte souverän nach 8 Runden mit 154 Punkten und einem sehr guten Schnitt von 19,25.

 

Rang zwei belegte mit 119 Punkten das Frauen-Team Meltemi Oceanside Illertissen. Den EM-Silbermedaillengewinnerinnen gelang in Saarlouis auch die Qualifikation für die nächste Weltmeisterschaft im 4er Formationsspringen der Frauen, die 2024 in Bar Yehuda, Israel stattfindet. Den dritten Platz belegte das Team Dark NeVa (105 Punkte), bei dem DFV-Verbands- und Kommissionspräsident Dr. Henning Stumpp mit von der Partie war. Nach personellem Umbau im vergangenen Winter, empfahl sich das Team bereits jetzt mit ansprechenden Leistungen.

 

Spannung: Paratus vor Parandon – Devil’s Dive setzt sich im Stechen um Bronze durch

 

Für jede Menge Spannung sorgten die Sprünge um die Platzierungen in der Fortgeschrittenen (AA-) Klasse des 4er-Wettbewerbs. Zwar konnte das Team Paratus aus Damme mit 108 Punkten aus 8 Runden souverän den ersten Platz vor dem Team Paranodon Futura 7 aus Illertissen (93 Punkte) belegen, für Spannung sorgte jedoch die Entscheidung um Rang drei, die erst nach einem Stechen mit Runde 9 zwischen den Teams Devil’s Dive aus Münster, Saulgau Flips aus Bad Saulgau und On Air aus Hassfurt fiel. Final setzte sich das Team Devil’s Dive mit 90 Punkten durch und sicherte sich die Bronzemedaille.

 

In der Einsteiger- (A-) Klasse des 4er-Wettbewerbs sicherte sich Paranodon Futura 6 Gold vor dem Team Paranodon Futura Gags (beide Illertissen) und den Iron Flies aus Hildesheim. Der Punkteschnitt des „vereinfachten“ Wettbewerbsprogramms reichte dabei von 12,13 für das Siegerteam bis 10,63 für den dritten Platz.

 

Ebenfalls mit 6 Teams gut besetzt war die sogenannte „Rookie“ (= Beginner-) Klasse des 4er-Wettbewerbs. Hier sicherte sich das Team Pace aus Berlin-Gransee durch einen starken Einstieg in den Wettbewerb mit 112 Punkten aus 10 Runden Gold vor dem Team Maniacs des ausrichtenden FSZ Saar (107 Punkte), das gleich bei seinem ersten Auftritt überhaupt bei einem Wettbewerb die Silbermedaille erreichen konnten. Auf dem dritten Platz landete das Team Paranodon Futura 8 aus Illertissen (90 Punkte).

 

Bilanz: 26 teilnehmende Teams – optimistischer Blick in die Zukunft

 

Insgesamt gingen im 4er-Wettbewerb 26 Teams an den Start. Wettkampfleiter Helmut Bastuck: „Das eine erfreuliche Zahl, wobei die Beteiligung in den Nachwuchsklassen Anlass zu einem optimistischen Blick in die Zukunft gibt. Es bleibt im Schulterschluss die Aufgabe des Verbandes und der Sprungplätze, die Nachwuchsmannschaften langfristig in die Offene Klasse zu führen und dort für frischen Teilnahme- und Leistungswind zu sorgen.“

 

8er-Wettbewerb: Gastteam aus Qatar beeindruckt

 

Im 8er-Wettbewerb gingen 6 Mannschaften an den Start. Mit dabei mit dem Team aus Qatar eine Spitzenmannschaft im 8er-Formationsspringen, die beim in der Vorwoche ausgetragenen Weltcup in Norwegen Silber gewonnen hatte. Umso größer war die Begeisterung, dass ein solches Spitzenteam die Deutsche Meisterschaft im Rahmen ihres Europa-Aufenthalts als Gastteam bereicherte.

 

An deren Leistungsniveau (174 Punkte aus 10 Runden) konnten die deutschen 8er-Teams zwar nicht anknüpfen, dennoch brachte der Wettbewerbsverlauf im 8er-Formationsspringen auch im nationalen Bereich die erwartete Spannung. Das Team Operation Adler, bestehend aus Teilen des amtierenden Deutschen Meisters im 4er-Formationsspringen und aus dem Frauen-4er, ergänzt um einige ehemalige Deutsche Meister, die sich entschlossen hatten, den sportlichen Ruhestand zu unterbrechen, hatte sich gebildet, um dem Team Airbus 8-way Oceanside Illertissen einen spannenden Wettkampf zu bieten.

 

Letztendlich konnte sich über die „volle Distanz“ von 10 Runden an zwei Wettbewerbstagen das Team Operation Adler nach einem spannenden und phasenweise ausgeglichenen Wettbewerb mit 132 Punkten (Schnitt: 13,2) die Goldmedaille vor Airbus 8-way Illertissen (121 Punkte) sichern. Auf Rang drei landete die Mannschaft Saar 8 – Südwest/Dark NeVA (71 Punkte).

 

Artistische Disziplinen: Minimaler Vorsprung für Mate Dynamics - Freiflvg Oceanside unangefochten

 

Viel Spannung und Dramatik gab es in den Artistischen Disziplinen, zu denen die Bereiche Freestyle (7 Teams) und Freefly (4 Teams) gehören. In der Disziplin Freefly wechselte die Führung mehrfach zwischen dem Team 3-Fly aus Neustadt-Glewe und den Mate Dynamics aus Itzehoe. Erst in der 7 von 8 Runden setzte sich das Team aus Itzehoe entscheidend ab, so dass selbst die höhere Punktzahl in der letzten Runde von 3-Fly den Sieg von Mate Dynamics nicht mehr vereiteln konnte, auch wenn die Differenz am Ende lediglich 0,6 Punkte betrug. Auf dem dritten Rang landete das Team Airows aus Marl - hier betrug der Punkteunterschied zum Zweitplatzierten sogar nur 0,4 Punkte.

 

Sehr deutlich hingegen konnte sich in der Disziplin Freestyle das Team Freiflvg Oceanside behaupten. Die EM-Silbermedaillengewinner ließen der Konkurrenz kaum Chancen und holten sich einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Auf den weiteren Plätzen landeten Flytopia aus Fehrbellin und das Team Top Gun aus Illertissen.

 

Auch in dieser Disziplin nutzte mit Ena & Julie ein Gastteam aus Frankreich die Möglichkeit, Wettbewerbserfahrung zu sammeln. Die Leistungen der Franzosen hätten im direkten Vergleich zur nationalen Wertung einem dritten Platz entsprochen.

 

Speed Skydiving: Weltmeister Marco Hepp das Maß der Dinge – Kraft vor Morhaus

 

Aus deutscher Sicht besondere Beachtung findet derzeit die Disziplin Speed Skydiving. Mit Marco Hepp stellt der Deutsche Fallschimsportverband (DFV) aktuell den amtierenden Welt- und Europameister, Welt-Cup-Sieger und Weltrekordhalter. Auch bei den Titelkämpfen stellte Hepp erneut seine bestechende Form unter Beweis und erfüllte locker die Qualifikation für die anstehenden Weltmeisterschaften. Unbedrängt von der Konkurrenz flog der Günzburger dem Meistertitel entgegen und erzielte einen Geschwindigkeitsschnitt von 517 km/h aus 8 Runden.

 

Spannend hingegen verlief das Duell um Silber zwischen Matthias Kraft von Skydive Westerwald und Thorsten Morhaus aus Neckarsulm. Nach ständig wechselnder Führung, war das Ergebnis nach der 8. Runde auch denkbar knapp mit dem leicht besseren Ergebnis und der Silbermedaille für Matthias Kraft (484 km/h) vor Thorsten Morhaus auf Rang 3 mit 482 km/h im Schnitt.

 

Im Speed Skydiving der Frauen sicherte sich Juliane Radow aus Sattel mit 395 km/h den Titel vor Corinna Burk aus Erdmannhausen (367 km/h) und Anna Nordin aus Berlin (261 km/h). Auch der Junior in dieser Disziplin, Linus Eckenigk (FSC Mecklenburg), konnte mit 408 km/h an seine hervorragende Leistung aus der EM-Wertung in Prostejov anknüpfen und sich die Goldmedaille sichern.

 

Wingsuit Performance: Trio Gilbert, Neujahr und Kleine teilt sich die Titel

 

Im Wingsuit Performance wurden insgesamt 4 Meistertitel in den Disziplinen Zeit, Geschwindigkeit, Distanz und Gesamtwertung vergeben. Die DM-Titel und das Podium in den Teildisziplinen teilten sich in wechselnder Besetzung die 3 Athleten Stefan Gilbert aus Fehrbellin, Fabio Neujahr von YUU Skydive/Itzehoe und Jörg Kleine von Skydive Westerwald. Auch in der Einzel-Gesamtwertung lag Gilbert vor Neujahr und Kleine. Im Wingsuit Akrobatik Wettbewerb war mit dem Team Featherless um Stefan Gilbert nur eine Mannschaft registriert, die sich den Titel sicherte.

 

Hinweise: 

·     Alle Ergebnisse sind zu finden unter: https://dm2023.dfv.aero/Ergebnisse

 

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Ralph Schusser

Comotorstr. 5 - 66802 Ueberherrn

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