Motorsport

Verstappen gewinnt erneut: „So ein Tag wie heute ist einfach perfekt“

Norris sichert sich Platz zwei: „Toll, wieder auf dem Podium zu stehen“ - Ricciardo nach Comeback: „Dieses Gefühl hat mir einfach gefehlt“ - Hülkenberg ernüchtert: „Als Fahrer natürlich frustrierend und bitter“ - Sky Experte Ralf Schumacher: „Ferrari ist im Moment ein kleines Desaster“

Unterföhring, 23.07.2023

Die wichtigsten Stimmen zum Großen Preis von Ungarn – die komplette Formel 1 live bei Sky.

 

Max Verstappen (Rennsieger Red Bull) ...

... zum Rennen: „Gottseidank habe ich einen guten Start gehabt, das hat natürlich geholfen. Es hat gut funktioniert, von da an konnte ich mein Rennen fahren. Das Auto war heute wirklich sehr schnell.“

… zu dem Siegrekord: „Der zwölfte Sieg in Folge für das Team – das ist einfach unglaublich. Was in den letzten beiden Jahren passiert ist, ist einfach Wahnsinn. Wir wollen das Momentum weiter aufrechterhalten. Es macht für das Team Spaß diesen Erfolg zu sehen. Auch wenn man sich gestern anschaut, dass man trotzdem weiterpusht, immer besser werden will. So ein Tag wie heute ist einfach perfekt!“

 

Sergio Perez (Red Bull) ...

... zum Rennen: „Es war ein knappes Rennen um Platz zwei. Leider hatte ich eine ganze Menge an Autos, die ich überrunden musste. In den letzten Runden habe ich mir einen Pickup eingefangen, weil ich so viel Verkehr vor mir hatte und überholen musste. Dadurch sind ein paar Sekunden verloren gegangen. Insgesamt war es eine super Strategie des Teams. Es ist ein exzellentes Ergebnis“

… zu seiner eigenen Leistung: „Ich brauchte heute diese Leistung und so ein Rennen. Jetzt kann ich wieder nach vorne gucken und mich darauf fokussieren, dass ich jede Woche auf das Podium möchte.“

… zum Überholmanöver gegen Oscar Piastri: „Das war am Limit. Wir waren beide auf Reifen, die etwa gleich alt waren. In Kurve eins war ich außen, in Kurve zwei haben wir uns dann berührt – es war wirklich eng, aber es ist halt ein hartes Rennen.“

 

Dr. Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull) ...

… zu Max Verstappen Qualitäten: „Heute war es der gelungene Start und die Souveränität, mit der Max Verstappen das Rennen nach Hause gefahren hat. Er hat Reifen geschont, ist die schnellste Runde gefahren. Die Souveränität und Leichtigkeit zeichnet ihn immer mehr als einen ganz großen Ausnahmekönner aus.“

… zu Sergio Perez: „Er ist ein sehr gutes Rennen gefahren mit einigen harten Manövern. Er hat beim Überrunden das Pech gehabt, dass er von der Ideallinie abgekommen ist und hat die Gummiröllchen aufgerissen – die sind vom Reifen nicht mehr weg und so hat er Norris nicht mehr richtig attackieren können. Er ist ein sehr guter Racer und nach Platz neun im Qualifying war das eine sehr gute Steigerung.“

… zu Daniel Ricciardo: „Es war eine sehr souveräne und reife Leistung. Durch die Kollision nach dem Start hat er drei oder vier Plätze verloren. Der 13. Platz geht in Ordnung. Es ist aber auch der positive Schwung, den er ins Team gebracht hat und eine Stabilisierung der technischen Aussagen und Veränderungen – der Wechsel ist voll aufgegangen. “

… zum Rennen in Spa: „Die Streckenführung sollte eigentlich durch die schnelleren Kurven unserem Auto besser liegen. Es ist leider Regen angesagt. Man muss also im Rennen die Härte und Konsequenz haben: sollte durch Regen die Sicht schlecht sein muss man das Safety Car rausschicken oder das Rennen abbrechen.“

… zur Entscheidung für Daniel Ricciardo (vor dem Rennen): „Es gibt verschiedene Gründe. Der Hauptgrund war, dass Daniel Ricciardo unser Ersatz- und Testfahrer ist. Zum anderen braucht das Team jetzt einen Routinier. Es kommen Strecken, die ein junger Fahrer noch nicht kennt, weil es dort keine Juniorkategorien gibt. Und: Ricciardo kennt den Druck, er ist das gewohnt, er weiß, er will zurück, er muss die Leistung bringen. Mit Liam Lawson wäre das Risiko für ihn und uns wesentlich größer gewesen. Er fährt in Japan sehr gut, er ist Zweiter mit einem Punkt Rückstand, der kann in Ruhe die Meisterschaft zu Ende fahren. Nach Ende der Saison evaluieren wir wie es weitergeht, ohne dass wir den Liam verheizt haben.“

 

Lando Norris (McLaren) …

… zum Rennen: „Es war ein hartes Rennen, es war nicht einfach – speziell gegen Sergio Perez am Ende. Seine Pace hat nicht ganz dafür gereicht, dass er durchziehen konnte. In Kurve eins habe ich zunächst gedacht, dass ich Platz zwei noch verliere – aber toll, jetzt wieder auf dem Podium zu stehen.“

… zu einem möglichen Rennsieg: „Mal schauen, wie es beim nächsten Mal aussieht. Für mich sind die Jungs vorne einfach noch zu schnell, es sei denn sie machen mal einen Fehler oder irgendetwas passiert. Wir sind zufrieden mit dem Fortschritt, den wir gemacht haben. Vor vier oder fünf Rennen, wo wir standen – jetzt kämpfen wir um die Podiumsplätze.“

… zu den Gründen für den Aufschwung: „Die Antwort liegt auf der Hand: super Teamarbeit im Werk. Die haben einen tollen Job gemacht. Von Saisonanfang wussten wir, dass es nicht leicht wird – zunächst sah es aber dann doch sehr schlecht aus. Wir haben uns dann selbst kritisiert und eingestanden, dass wir vielleicht nicht den besten Job gemacht haben – jetzt haben wir uns zurückgekämpft.“

… zu dem überraschenden Erfolg von McLaren: „Ich glaube natürlich an uns, es ist aber doch unerwartet. Wir schlagen schnellere Autos. Die Mercedes-Autos sollten eigentlich vor uns sein, sind sie aber nicht. Das bedeutet, dass wir einfach einen guten Job machen. Der Boxenstopp war einer der Besten überhaupt. Das Team macht einen guten Job, dann passt das Auto und wir machen ein gutes Qualifying – da gibt es eigentlich keinen Grund nicht daran zu glauben, dass wir ein gutes Ergebnis rausfahren.“

… zu den Erfolgsaussichten: „Es werden noch schwierige Rennen kommen, aber ich denke erstmal nur an die guten. Wir haben einen Lauf, sind gut drauf, das Team hat das Selbstvertrauen und wir pushen uns einfach weiter und hoffen, dass gute Ergebnisse dabei rauskommen.“


Oscar Piastri (McLaren)…

… zum Rennen: „Es war ein guter erster Stint, der zweite und dritte waren dann viel schwieriger. Ich war sehr zufrieden mit dem Start und wie die Reifen sich im ersten und zweite Stint verhalten haben. Im dritten Stint habe ich mich schwergetan, da muss ich noch einiges lernen.“

… zum Auto: „Man muss ehrlich sagen, dass das Auto einiges kann, gerade bei diesen Bedingungen. Wir haben vor dem Rennen gedacht, dass wird unser Albtraum – dann zwei Autos in den Top 5 zu haben finde ich mehr als okay.“


Zak Brown (CEO McLaren) …

… zum Rennergebnis: „Die Fahrer haben einen unglaublichen Job gemacht. Oscar war sehr beeindruckend, Lando auch, beide sind stark gefahren, mit sehr viel Druck. Die Boxenstopps waren schnell, das Auto war schnell – einfach ein super Ergebnis.“

… über Oscar Piastri: „Ich kann zu ihm vieles sagen. Er ist sehr reif. Am meisten beeindruckt mich, dass er die Daten studiert, dass er weiß, was er mit seinem Auto und seinem Fahrstil machen muss. Er fängt Freitag an, kümmert sich um seine Zeiten, dann am Samstag ist er vielleicht nicht so schnell, wie er sollte und bleibt trotzdem ruhig und arbeitet an sich. Das finde ich beeindruckend.“

 

Lewis Hamilton (Mercedes) …

… zum Start: „Wegzukommen war nicht das größte Problem, es war nicht der schlechteste Start. Meine Reifen haben etwas durchgedreht. Dann war aber Max Verstappen innen, ich musste weit nach außen und hatte dann das Problem mit dem beiden McLarens. Es hat mich an 2015 erinnert, da bin ich von Platz eins zurückgefallen.

… zum Rennen: „Nach dem Start hatte ich einfach nicht die Pace, die Balance im Auto war im ersten Stint wirklich schrecklich. Nach und nach, im Verlauf der nächsten Stints, da wurde das Auto fahrbarer, im letzten Stint war es deutlich besser. Es ist noch viel Arbeit vor uns. Wir sind noch weit weg davon Red Bull im Rennen zu schlagen und es scheint, als wenn wir auch hinter den McLarens sind.“

… zu den Problemen des Autos: „An diesem Wochenende war es schneller. Wir wissen aber auch nicht genau, was der Grund ist. Bei Red Bull scheint es, als hätten sie auch mit viel Benzin an Bord viel Downforce. Wir müssen weiterarbeiten und schauen, dass es in die richtige Richtung geht.“


Toto Wolff (Teamchef Mercedes) …

…zum Rennen: „Das Einzige, was heute gut war, war Georges Fahrerei. Alles andere müssen wir uns anschauen. Wir haben ein Podium verloren – mit dem gestrigen Qualifying vielleicht sogar zwei.“

…zur Rennstrategie: „Die Strategie war gut. Wir können uns nichts vorwerfen, wir hatten das zweitschnellste Auto, nur Max Verstappen war schneller. Wir haben das Potenzial nicht ausgenutzt.“

… zur Kritik an Mercedes: „Das Ergebnis zeigt es leider überhaupt nicht. Die Pace in dem Auto ist in Ordnung. In der Weltmeisterschaft sind wir Zweiter, auch in der Fahrerweltmeisterschaft haben wir einen Sprung nach vorne gemacht. Der Abstand zu Max Verstappen ist natürlich gigantisch, da hat es auch keinen Wert sich am Zweiten zu orientieren, wenn der Erste so weit weg ist.“


Charles Leclerc (Ferrari) ...

... zum Rennen: „Am Anfang habe ich mich komfortabel gefühlt. Im zweiten Stint habe viel Zeit verloren, mit dem langsamen Boxenstopp wurde es dann noch schwieriger. Dann kam natürlich noch die Speeding-Strafe hinzu, da war ich natürlich wieder im Hintertreffen.“

zu den Problemen des Autos: „Ich weiß es nicht mehr. Es wechselt zu sehr von einem Wochenende zum anderen. Es ist unmöglich, da noch etwas vorherzusagen.“


Daniel Ricciardo (AlphaTauri) …

… zu seinem Comeback: „Es hat Spaß gemacht, das Adrenalin wieder zu spüren, in der Startaufstellung zu stehen – das Gefühl hat mir wirklich gefehlt. Das Gefühl beim Start zu stehen – das kriegt man sonst nicht im Leben. Der Adrenalinausstoß und diese Emotionen haben mir einfach gefehlt.“

… zu seiner Rennleistung: „Ich bin zufrieden, so wie es gelaufen ist. Durch den Start wurde ich zurückgeworfen und steckte im Verkehr. Ich wusste, dass wir mehr Pace haben, trotzdem ist es mit den Autos der neuen Generation schwierig auf dieser Strecke zu überholen. Als ich etwas mehr Platz hatte konnte ich mit dem Auto sehr gut arbeiten.“

… zu dem nächsten Rennen in Spa: „Ich will natürlich optimistisch sein, aber es gibt viele Dinge zu lernen. Ich bin zufrieden mit dem heutigen Ergebnis, man ist aber immer nur so gut wie am letzten Wochenende. Ich reise mit Selbstvertrauen nach Spa, trotzdem wird es eine große Herausforderung.“


Nico Hülkenberg (Haas)...

... zum Rennen: „Es ist eigentlich wie erwartet gelaufen. Der Reifenabbau hat sich hoch angefühlt, die Pace war nicht gut genug. Ich musste, was die Reifen angeht sehr viel verwalten. Ich konnte nicht pushen, weil das Grip-Level sehr niedrig war. Das ist als Fahrer natürlich frustrierend und bitter, aber man tut, was man kann. Insgesamt war das heute auch das Höchste der Gefühle, ich habe nichts liegen gelassen. Die Strategie hat auch gepasst.  Es fehlt nach wie vor einfach an Speed.“

… zu Änderungen am Auto: „Wir brauchen eine Geschichte wie McLaren, die machen es uns vor. Am Anfang der Saison sind die noch hinter uns gefahren. Sie haben es mit massiven Updates komplett rumgerissen, haben eigentlich ein B-Auto gebracht. Heute das zweite Podium für Lando Norris in Folge, das ist natürlich beeindruckend. Das muss unser Vorbild sein, dass da was geht. Die Ingenieure und Aerodynamiker sind in der Pflicht, etwas zu finden und zu machen.“

… möglichem Regenwetter beim nächsten Rennen in Spa: „Schaden wird es uns auf jeden Fall nicht, wenn man die bisherige Saison sieht, es kann nur positiv sein. Aber Spa im Regen ist immer auch ein Krimi, da kann alles passieren. Es immer noch eine der anspruchsvollsten Strecken im Kalender.“

 

Sky Experte Schumacher…

… zu Lando Norris und Oscar Piastri: „Beide haben einen Konkurrenten im Team, der sie direkt fordert. Es ist aber eine gesunde Art und Weise, wie sie miteinander umgehen. Der große Vorteil ist, dass sie beide das Gleiche brauchen. Dementsprechend wird das Team sich mit den beiden zusammen hervorragend entwickeln können.“

… zur Strafe gegen Charles Leclerc: „Mit so viel Erfahrung darf das nicht passieren. Das sind immer die Sachen, die sich bei ihm aneinanderreihen. Klar, wenn es schlecht läuft, läuft es oft richtig schlecht – das darf in diesem Bereich, wo er da fährt, aber niemals passieren.“

… zu Haas: „Es ist eindeutig: letztes Jahr war das Auto gut und seitdem ist nichts mehr passiert. Es wäre einfach gut, wenn der Teamchef den Anspruch, den er an andere stellt, auch an sich selber und an das Team stellt. Eins ist klar: die Fahrer, speziell ein Fahrer, machen es super im Qualifying und das Auto erfüllt einfach nicht, was es erfüllen soll. Man kann auch nicht alles darauf schieben, dass es ein kleines Team ist – man ist schließlich in der Formel 1 und man will sich verbessern. Da ist großes Potenzial.“

… zum Start von Lewis Hamilton: „Die Reaktionszeit war gar nicht so schlecht. Die Frage ist, welche Daten das Team über das Wochenende gesammelt hat. Man sammelt die Grip-Daten, es gibt einen vorgefertigten Ablauf mit einer Drehzahl, mit einer optimalen Gasstellung und das spult der Fahrer dann ab. Wenn aus irgendeinem Grund, sei es das Reifen- oder Temperaturfenster nicht erreicht wurde, dann ist der Start schlecht. Das war nicht Lewis Hamilton mit seiner Reaktion schuld.“

… zu Rennstrategie von Mercedes: „Tendenziell sind sie etwas zu lange draußen geblieben und konnten die Reifen am Ende nicht mehr nutzen. Es kann auch mit dem Sprit zu tun haben, wenn das Auto leichter wird, kann es deutlich besser funktionieren. Es war schon auffallend, dass Lewis Hamilton am Ende deutlich Pace machen konnte. Für mich ist der Mercedes immer noch zu langsam – vor allem wenn man das DRS sieht und wie schwer sie sich mit dem Überholen tun.“

... zu den Zukunftsgerüchten um Carlos Sainz (vor dem Rennen): „Bei Carlos Sainz hat man das Gefühl, er hat das Vertrauen ins Team verloren. Man hört Gerüchte, dass der Vater im Fahrerlager unterwegs ist und Alternativen sucht - etwas eigenartig. Auch der Fehler am Freitag im Halbnassen, das darf normalerweise nicht passieren. Es ist eine schwere Situation für ihn und Ferrari. Frederic Vasseur hat viel Arbeit vor sich, auch wenn man geduldig sein muss, weil er gerade erst angefangen hat. Ferrari ist im Moment ein kleines Desaster. “

... zu einem möglichen Wechsel von Sainz zu Audi (vor dem Rennen): „Die Nähe von Carlos Sainz sr. und VW ist aufgrund der Rallye-Fahrerei gegeben und Audi braucht auch jemand mit Erfahrung. Aber trotzdem, der Fahrer muss auch ein Teamplayer sein und im Moment macht Carlos Sainz keinen guten Eindruck. Er kann Auto fahren, aber er macht viele Fehler, seine Leistungen sind sehr wechselhaft. Das ist natürlich keine gute Visitenkarte, die er für seine Zukunft abgibt.“

 

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