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Der ehemalige Freiburger Trainer Volker Finke im exklusiven Sportradio Deutschland-Interview zur Situation seines früheren Klubs vor dem DFB-Pokalfinale

Finke: „Ich freue mich, dass sich diese ganze Entwicklungsgeschichte gelohnt hat.“

Leipzig, 20.05.2022

  • Finke über die Favoritenrolle: „Es gibt Gründe für beide, deshalb ist es spannend und offen.“
  • Finke über die Bedeutung des Pokalfinales: „Da werden Sehnsüchte erfüllt, die noch weit über Punktspielergebnisse hinausgehen.“

 

Volker Finke, Trainerlegende des SC Freiburg, hat im Vorfeld des DFB-Pokalfinales zwischen dem SC Freiburg und RB Leipzig exklusiv mit Sportradio Deutschland gesprochen. Das Interview in voller Länge steht auf der Website unter www.sportradio-deutschland.de zur Verfügung. Die wichtigsten Aussagen von Volker Finke im Folgenden.

 

Volker Finke, früherer Trainer SC Freiburg:

…. zu Freiburgs Finalgegner RB Leipzig: „Ich bin immer ein wenig überrascht, wie bei Leipzig das Negativ-Image auch häufig auf den sportlichen Bereich übertragen wird. Im sportlichen Bereich wird eigentlich gute Arbeit gemacht, das muss man respektieren. Man kann tausend Mal über das Konstrukt streiten. Aber da muss man auch bei Wolfsburg oder Hoffenheim ähnliche Maßstäbe ansetzen. Man sollte nicht zu sehr darauf herumhacken, sondern entspannt damit umgehen. Und eine Lösung finden, dass 50+1 anders abgesichert werden muss. 50+1 ist wichtig, 50+1 ist gut. Die Freiburger Lösung ist gut. Es ist ein Zeichen für gute Arbeit, da sind Spieler, die im eigenen Jugendbereich waren und auch schonmal den DFB-Pokal der Jugend gewonnen haben. Die machen gute Wege. Das ist das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit.“

 

… zur Favoritenrolle im DFB-Pokalfinale: „Ich kann das schlecht sagen, weil es völlig offen ist. Leipzig hat eine gute Rückserie gespielt und mit dem Erreichen der Champions League sein Saisonziel erreicht. Darin sehe ich eine besondere Chance für den SC Freiburg. Das könnte sich ein klein wenig zum Vorteil – vielleicht oder hoffentlich - für den SC Freiburg herausstellen. Freiburg hat mit dem Einzug in die Europa League eine besonders gute Saison gespielt. Jedoch ist mit der Einmaligkeit der Chance auf den DFB-Pokal vielleicht eine besondere Fokussierung möglich, die einen Vorteil bringt. Ich würde mich sehr freuen. Die Leipziger aber haben so eine große Sehnsucht danach und sagen, wenn, dann muss es jetzt nach drei Finalteilnahmen endlich mal klappen. Es gibt Gründe für beide, deshalb ist es spannend und offen.“

 

… zur Bedeutung des Pokalfinales für die Fans: „Ich habe die Bilder von Frankfurt gesehen und mich im Nachhinein gefragt, ob es wirklich so ist, dass Fußball als Projektionsfläche so viel kompensiert. Es ist doch nur ein Fußballspiel. Ich war überrascht, dass viele Fans weinen. Ich weiß, dass so der Fußball ist, das ‚größte Lagerfeuer´, und er Menschen zusammenbringt. Aber diese Projektionsfläche Fußball, über die ich mir immer bewusst war, hat eine solche Dimension angenommen. Ich merke auch im Vorfeld des Finales in Berlin, was hier in Freiburg passiert. Alles Mögliche wird organisiert, Public Viewing, und vieles weitere. Da werden Sehnsüchte erfüllt, die noch weit über Punktspielergebnisse hinausgehen.“

 

… zur Entwicklung seines Ex-Vereins SC Freiburg: „Inzwischen ist der Verein auf dem Level des Bundesliga-Mittelfelds. Das Stadion ist jetzt da, zu dem wir früher die Idee hatten, aber nicht die Mittel. Es gab drei Baustufen, um das alte Dreisam-Stadion zu verbessern. Wir haben die ersten acht, neun von den 16 Jahren, die ich in Freiburg war, immer versucht, die Infrastruktur zu verbessern. Wir hatten keine Rasenheizung und – als ich kam – auch kein Flutlicht. Ich freue mich, dass sich diese ganze Entwicklungsgeschichte gelohnt hat. Dass der Verein jetzt endlich so ein wenig das Handwerkszeug und die Mittel hat, die man im Mittelfeld der Bundesliga braucht. Diejenigen, die es im sportlichen Bereich machen – Trainer Christian Streich und Sportvorstand Jochen Saier – sind eben sehr interessant zu beobachten. Sie sind aus unserer Zeit, in der sich der SC entwickelt hat. Ich konnte den damaligen Präsidenten Achim Stocker überzeugen, dass - wenn wir irgendwo besser sein können, als andere Klubs - dann in der Ausbildung von Spielern. Die Fußballschule konnten wir durchsetzen. Das war ein ganz großer Kampf. Es gab Kräfte im Verein, die das Geld lieber in die Mannschaft stecken wollten und meinten, wir müssen vorrangig in gute Spieler investieren und den Klassenerhalt schaffen. So ist es zum Bau der Fußballschule gekommen. Die gesamte Infrastruktur konnte man jetzt durch den Bau des neuen Stadions abschließen.“

 

Sportradio Deutschland überträgt das Finale am Samstag, 21. Mai 2022, live und in voller Länge. Sportradio Deutschland – Deutschlands Sportradio sendet 24/7 Sport und ist bundesweit über DAB+ sowie via Stream empfangbar. Website: www.sportradio-deutschland.de

 


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