Fußball

Kein Sieger in Bochum: "Es war nicht unmöglich, zu gewinnen"

Unterföhring, 22.01.2022

-Neuer FC-Stammkeeper Schwäbe: "Will die Entscheidung untermauern"

-Holtmann freut sich über VfL-Aufwind: "Die Entwicklung ist zu sehen"

-Köln-Coach Baumgart trauert um Dixie Dörner: "Haben zu ihm aufgeschaut"

-Sky Experte Matthäus lobt Schwäbe im FC-Tor: "Für Horn wird es ganz schwer" 


Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 20. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen dem VfL Bochum und dem 1. FC Köln (2:2) bei Sky.

 

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum) ...

... zum Spiel: "Es war nicht unmöglich, das Spiel zu gewinnen. Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten gute Pressingaktionen, haben es aber unsauber ausgespielt und gehen trotzdem in Führung. Dann kriegst du zwei Tore, die zu einfach sind und auf einmal liegst du 1:2 hinten. Dann hat die Mannschaft Moral bewiesen. Man ist glücklich mit dem Punkt und wir können ihn uns freundschaftlich teilen." 

... zur Spielanlage des VfL: "Das Umschalten muss unser Spiel sein, wir sind Aufsteiger. Das ist die Spielweise, die uns bisher zu 24 Punkten verholfen hat." 

... zum Kader der Bochumer: "Wir können kein Geld ausgeben. Wir haben versucht, Jungs zu finden, die sich absolut mit dem Verein identifizieren und wissen, was bei uns gefragt ist. Die Leistungsdichte ist für unsere Verhältnisse sehr eng geworden und es ist super, dass man von der Bank adäquat nachlegen kann."

... zur Entwicklung seiner Mannschaft (vor dem Spiel): "Wir haben in der Hinrunde sehr viel Lehrgeld bezahlt. Ich habe gesagt, man muss erstmal in der Bundesliga ankommen. Wir haben gesehen, dass wir sehr viel lernen müssen und setzen es in der Arbeit gegen den Ball mittlerweile sehr gut um. Wir haben gute Ballgewinne, aber das Manko ist, dass wir aus diesen Ballgewinnen zu wenig Kapital schlagen. Das liegt vielleicht manchmal an der Technik oder daran, dass wir zu hektisch sind. Aber ansonsten haben wir eine gute Entwicklung genommen." 

... zum Kampf um den Klassenerhalt (vor dem Spiel): "Ich freue mich auf jedes Bundesligaspiel. Darauf haben wir elf Jahre lang gewartet und wenn du das erreicht hast, möchtest du natürlich, dass das auch länger hält. Wir stehen gut da und können um den Klassenerhalt mitspielen. Aber 23 Punkte sind nicht ausreichend. Wir wollen schauen, dass wir möglichst noch einige Punkte sammeln und dann mit der ganzen Euphorie im Sommer hoffentlich etwas Tolles feiern können."


Gerrit Holtmann (Torschütze VfL Bochum) ...

... zu den Leistungen des VfL: "Wir sind sehr selbstkritisch. Wir hätten in Mainz nicht verlieren müssen. Da haben Kleinigkeiten gefehlt und wir hätten auf jeden Fall einen Punkt verdient. Jetzt sagen Leute, zu Hause sind es zwei verschenkte Punkte, aber wir lagen 1:2 hinten und haben alles dafür gegeben, das 2:2 zu erreichen. Wir sind jetzt einen Punkt besser als letztes Jahr, die Entwicklung ist zu sehen. Wir müssen daran weiterarbeiten und alle an einem Strang ziehen, um zu sagen: Das oberste Ziel, das wir brauchen und wollen, ist der Klassenerhalt."

... zu Steffen Baumgart und Thomas Reis: "Man hat Steffen wieder sehr laut schreien hören, aber auch im Positiven. Er läuft genauso viele Kilometer wie die anderen Spieler auf dem Feld. Steffen ist sehr emotional, Thomas ist aber ähnlich. In der Halbzeit hat er gesagt, wir müssen mehr Leidenschaft zeigen. Das haben wir auch getan. Ich denke, sie lassen sich beide nicht so viel und sind sich sehr ähnlich in ihrer Arbeit."


Anthony Losilla (Kapitän VfL Bochum) ...

... zum Spiel: "Wenn man 1:2 hinten liegt, ist man am Ende schon glücklich, einen Punkt mitzunehmen. Aber wenn man das ganze Spiel sieht, hatten wir schon die besseren Chancen. Wir sind mit vielen Chancen gut reingekommen und gehen dann in Führung. Dann kassieren wir unglücklich das Tor nach einem Standard. Das zweite Tor vor der Halbzeit hat uns wehgetan, weil wir wirklich wenig zugelassen haben. Aber dann haben wir gesagt: 'Komm, wir können das Spiel wieder drehen'. Und mit unserer Energie und unserem mutigen Spiel nach vorne haben wir das 2:2 geschossen und hätten mit etwas mehr Glück und Konsequenz vielleicht das 3:2 machen können. Aber mit dem Punkt können wir leben." 

... zum Saisonverlauf: "Wir haben ein bisschen Zeit gebraucht, um in die Liga reinzukommen. Aber dann haben wir unsere Stärken, die uns in der letzten Zeit ausgezeichnet haben, wieder umgesetzt. Man sieht, dass wir unsere Punkte geholt haben und wir sollten einfach weitermachen. Wir müssen weiter unseren Weg gehen und ich bin überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen, wenn wir so weitermachen." 


Simon Zoller (VfL Bochum) ...

... zu seiner Verletzung (vor dem Spiel): "Das Kreuzband ist auf einem guten Weg und zickt bisher nicht rum. Ich befinde mich jetzt im Endspurt und habe die Hoffnung, dass es am Ende der Saison nochmal was wird." 

... zur Frage, was den VfL so stark macht (vor dem Spiel): "Wir wissen, dass wir gegen jede Mannschaft, egal wer es ist, Punkte holen können. Das tun wir dieses Jahr und deshalb stehen wir da, wo wir stehen. Es macht im Moment vielen Jungs Spaß, auf dem Platz zu stehen, und das merkt man einfach." 


Sebastian Schindzielorz (Geschäftsführer Sport VfL Bochum) ...

... zur Frage, was der VfL für den Klassenerhalt leisten muss (vor dem Spiel): "Was wir besser machen müssen als andere, das will ich andere beurteilen lassen. Was wir bringen müssen sind Intensität, Zweikampfstärke und Mentalität. Wenn wir das hinkriegen und darüber hinaus noch unser Tempo und das Spielerische draufpacken können, dann bin ich guter Dinge."

... zum Kampf um den Klassenerhalt (vor dem Spiel): "Wir agieren als Mannschaft sehr homogen, haben ein gutes Umschaltspiel und sind in der Lage, dem Gegner immer mit unserem Tempo wehzutun. Wenn wir das beibehalten und nicht nur auf dem Platz, sondern auch mit den Fans und Mitgliedern als Gemeinschaft zusammenbleiben, dann haben wir eine realistische Chance, am Ende der Saison die Klasse zu halten."


Marvin Schwäbe (Torhüter 1. FC Köln) ...

... zu seinem Stammplatz im Tor: "Natürlich bestätigt es die Leistung und es freut mich sehr, dass die Entscheidung zu meiner Seite gefallen ist. Ich versuche in den nächsten Wochen, die Leistung und die Entscheidung zu untermauern und will der Mannschaft weiterhin helfen." 

... zum Spiel: "Nach der sehr schweren Woche und den 120 Minuten im Pokal können wir mit dem Punkt zufrieden sein." 

... zu den Saisonzielen: "Wir versuchen von vornherein erst einmal, die 40 Punkte zu schaffen. Was danach kommt, schauen wir. Aber erstes Ziel ist es, die 40 vollzumachen." 

... zur Frage, ob der Blick in der Tabelle immer erst nach unten geht: "Das würde ich so nicht unterschrieben. Wir versuchen weiterhin zu punkten und haben schwere Spiele vor der Brust. Da wollen wir alles reinhauen und die nächsten Punkte einfahren."


Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln) ...

... zum Tod von Hans-Jürgen 'Dixie' Dörner: "Für mich als junger Fußballer war er jemand, zu dem wir aufgeschaut haben. Ich dürfte ihn dann auch kennenlernen. Für mich ist das eine Persönlichkeit, die den DDR-Fußball geprägt hat und wo wir als junge Spieler immer hingeguckt haben."

... zum Spiel: "Wir hätten das Spiel auch gewinnen können, gerade wenn man 2:1 führt und die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit sieht. Grundsätzlich geht der Punkt in Ordnung, weil sich beide Mannschaften nicht neutralisiert haben, aber auf ähnlichem Niveau gespielt haben und auch immer wieder ähnliche Fehler gemacht haben. In der ein oder anderen Situation hätten beide das Tor machen können. Ich gehe mit dem Punkt ein bisschen zufriedener nach Hause, auch wenn wir geführt haben, weil den Jungs die letzte Zeit in den Knochen hängt und die Frische fehlt."

... zur Leistung seiner Mannschaft: "Dass die Jungs da sind im Kopf, das sieht man in den Spielen. Bei einigen hat man aber gesehen, dass sie müde und kaputt waren. Das ist nicht immer planbar. Aber wie die Jungs gearbeitet haben und am Ende das 2:2 gehalten haben, war okay. Es werden genug Leute Sachen finden, die nicht gut waren, und in Köln geht es auch ganz schnell, dass man unzufrieden ist mit einem Punkt. Aber wir sollten sehr bescheiden und demütig sein und mit dem Punkt gerne leben und ihn dementsprechend nehmen."

... zur Entscheidung zugunsten von Marvin Schwäbe als Nummer eins im Tor (vor dem Spiel): "Ich habe Timo Horn nicht rausgenommen, weil er schlechte Leistungen gebracht hat oder weil er schwach war oder irgendetwas falsch gemacht hat. Er war verletzt und dann ist es schwer, jemanden rauszunehmen, der gute Leistungen gebracht hat und seine Chance genutzt hat. Das muss man auch mal akzeptieren, ohne, dass man den Kontrahenten gleich schlechtmacht."

... zu seiner Trikotsammlung (vor dem Spiel): "Es sind schon ein paar, so 150 bis 160 werde ich haben. Und dabei sind wirklich viele, viele Spieler, die im Fußball viel, viel geleistet haben."


Timo Hübers (Torschütze 1. FC Köln) zu seinem ersten Bundesligator: "Wichtiger ist der Punkt. Das ist aber eine schöne Anekdote. So, wie es gefallen ist, muss ich es mir nicht unbedingt merken. Es war nicht das schönste Tor. Aber schon ein kleiner Meilenstein. In der Halbzeit musste ich mir schon den ein oder anderen Spruch anhören, dass ich nur so ein Tor schießen kann. Aber vor allem der Zeitpunkt war wichtig. Bochum hat richtig Druck gemacht, ist dann auch verdient mit 1:0 in Führung gegangen. Und wir sind dann zum Glück vor der Pause noch ziemlich gut zurückgekommen." 


Sky Experte Lothar Matthäus ...

... zu Marvin Schwäbe im Tor des 1. FC Köln: "Er hat eine tolle Leistung gebracht. Bei den Toren war er machtlos. Er hatte zwei, drei gute Paraden, ist präsent auf dem Platz und hat die Entscheidung des Trainers untermauert. Für Timo Horn wird es ganz schwer, an ihm vorbeizukommen. Tadellose Leistung."

... zum Spiel: "Es war ein verdientes Unentschieden. Bochum hatte vielleicht mehr Chancen als Köln, Köln aber die reifere Spielanlage und war in der zweiten Halbzeit disziplinierter im Spiel nach hinten. Das Ergebnis geht in Ordnung, damit können beide Leben."

... zur Tabellenkonstellation und zum VfL Bochum: "Budgetmäßig kleinere Vereine arbeiten so gut, dass sie in der Tabelle auf Plätzen stehen, die man vor der Saison nicht erwartet hätte."

... zur bisherigen Saison des VfL Bochum und des 1. FC Köln (vor dem Spiel): "Man hat sie vor der Saison eher im Abstiegskandidatenkreis erwartet. Aber beide Mannschaften haben mich überrascht. Nicht nur, weil sie die Punkte geholt haben, sondern auch damit, wie sie die Punkte geholt haben. Der 1. FC Köln mit Modeste, der eine sensationelle Quote hat, und die Bochumer mit ihrer Kompaktheit hinten. Sie haben eine der besten Abwehrreihen der Bundesliga."


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