Höhere Meinungsvielfalt, erhöhte Akzeptanz bei weiblichen Fans und neue Diskussionskultur als Vorteile einer höheren Geschlechterdiversität
Köln, 24.09.2023
FanQ-Umfrage: Der Fußball erfreut sich weltweiter Aufmerksamkeit und Beliebtheit. Dieser „traditionell“ männerorientierte Sport hat in den letzten Jahren durchaus Fortschritte bei der Beteiligung von Frauen erzielt, Dennoch bleiben beträchtliche Ungleichheiten bestehen. Der Mangel an Frauen in Spitzenpositionen bei Vereinen und Verbänden ist eine davon.
Köln. Neben der Tatsache, dass das weibliche Geschlecht in den Vorständen von Fußballvereinen und den Führungspositionen der großen Fußballverbände nach wie vor deutlich unterrepräsentiert ist, wird diese Thematik aktuell durch Skandale wie das Verhalten des mittlerweile ehemaligen spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales bei der Frauen-Weltmeisterschaft 2023 kontrovers diskutiert. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass geschlechter-bezogene Diversität, Chancengleichheit und Ausgewogenheit bei der Ausdeutung gesellschaftlicher Positionen zentrale Handlungsfelder bleiben. FanQ hat daher im Auftrag des SID über 4.000 Personen befragt, wie sie die Verankerung von Frauen in Führungspositionen in der Welt des Profi-Fußballs bewerten.
Grundsätzlich vergeben 56,3 % der deutschen Fußballfans auf die Frage, wie sehr Diversität durch Frauen in Führungspositionen eine Bereicherung im professionellen Fußball darstellen kann, vier (15,5 %) oder volle fünf Sterne (40,8 %), während 30,0 % der Befragten diesbezüglich lediglich mit einem (21,9 %) oder zwei Sternen (8,1 %) stimmen. Im Schnitt votieren die Anhänger somit mit 3,45 von fünf möglichen Sternen positiv. Dabei sind jedoch auch wesentliche geschlechterspezifische Unterschiede auszumachen. So lautet der entsprechende Durchschnitts-Wert bei den Umfrageteilnehmerinnen 4,00, während die männlichen Befragten hier durchschnittlich nur 2,84 von fünf Sternen vergeben.
Als größte potenzielle Vorteile einer höheren Geschlechterdiversität identifizieren die Fußballbegeisterten in diesem Zusammenhang eine höhere Meinungsvielfalt bei Entscheidungen (25,1 %), eine erhöhte Akzeptanz bei weiblichen Fans beziehungsweise eine bessere Arbeitsatmosphäre (13,9 %), eine neue Diskussionskultur (10,8 %), eine größere Sensibilität für Sexismus (7,3 %), die Stärkung der Interessen der Frauenfußball-Abteilungen (7,2 %), die Motivation für Frauen, sich im Fußballmanagement durchzusetzen (6,6 %) sowie eine erhöhte Sensibilität für gesellschaftliche Themen (6,3 %).
Darauf angesprochen, was sie davon halten würden, wenn ihr Lieblingsclub mehr Frauen in Gesamt-Führungspositionen vorweisen könnte, votieren die Anhänger darüber hinaus durchschnittlich mit 3,46 von fünf möglichen Sternen. Auch hier vergibt mit 55,8 % die Mehrheit der deutschen Fußballfans vier (14,1 %) oder volle fünf Sterne (41,7 %), während 30,4 % der Befragten diesbezüglich lediglich mit einem (21,0 %) oder zwei Sternen (9,4 %) stimmen.
Auch die Frage, wie sie es bewerten würden, wenn die Herrenmannschaft ihres favorisierten Vereins eine Frau im Trainerteam hätte, bewerten 55,7 % der Befragten mit vier (13,1 %) oder vollen fünf Sternen (42,6 %). Demgegenüber stimmen 29,9 % der Fans in diesem Kontext mit nur einem (23,2 %) oder zwei Sternen (6,7 %). Im Schnitt vergeben die Fußballbegeisterten hierfür somit 3,45 von fünf möglichen Sternen, wobei eine geschlechterspezifische Differenzierung auch an dieser Stelle sinnvoll ist. So votieren Frauen diesbezüglich durchschnittlich mit 3,97 Sternen, während die männlichen Umfrageteilnehmer lediglich 2,87 von fünf möglichen Sternen vergeben.
„In jeder geschlossenen Gesellschaft wirkt Diversität als Türöffner für neue Ideen, Aufbruch und Erfolg!“ bewertet Prof. Dr. Harald Lange (Institut für Sportwissenschaft der Universität Würzburg und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von FanQ) die Ergebnisse der Studie. „Die Einsicht, dass die etablierten Männerrunden in den Chefetagen des deutschen Fußballs aufgebrochen werden müssen, ist in der Fußballfankultur angekommen.“
Dass die meisten Vereine und Verbände bei der Integration von Frauen in Führungspositionen im professionellen Fußball jedoch noch einen weiten Weg vor sich haben, wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass 65,1 % der Fußballfans denken, dass im Profibereich tätige Frauen kritischer hinterfragt werden als Männer. Bei den weiblichen Umfrageteilnehmerinnen sind es sogar 77,5 %, die diese Ansicht vertreten. Auch 51,2 % der männlichen Befragten stimmen dem zu.
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