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Sportradio Deutschland / Leonardo Bittencourt über VAR-Debatte: „Fehlentscheidungen gehören zum Fußball“

Über seine Diskussion mit Ole Werner: „Bin keiner, der großes Theater macht“ - Über die WM-Chancen von Niclas Füllkrug: „Kenne derzeit keinen besseren deutschen Stürmer“ - Über Werders sportliche Ambitionen: „Die 40-Punkte-Marke solltest du anstreben“

Leipzig, 04.11.2022

Werder Bremens Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt ist unschlüssig, ob er den VAR abschaffen würde. „Mal sage ich ja, mal sage ich nein“, sagte Bittencourt in einem exklusiven Interview mit Sportradio Deutschland. Darüber hinaus erklärt der 28-Jährige seinen Disput mit Trainer Ole Werner nach seiner Auswechslung gegen Hertha BSC.
 
Das Interview in voller Länge steht auf der Website unter www.sportradio-deutschland.de zur Verfügung. 
 
 
Die wichtigsten Aussagen von Leonardo Bittencourt im Folgenden: 
 
… über Bremens starke bisherige Saison: „Unser großes Plus ist, dass wir eine intakte Mannschaft sind, die sich in der zweiten Liga aufgebaut hat. Wenn der Haufen so eingeschworen ist, ist es schwierig, gegen uns zu gewinnen.“ 
 
… über Trainer Ole Werner: „Jeder Trainer hat seine eigenen Ideen. Er ist ein ruhiger Typ, der genau weiß, was er will. Er versucht, die Spieler mitzunehmen, lässt der Mannschaft viele Freiräume. Er hat uns gut angepackt und die Wege aufgezeigt, die er gehen möchte. Deswegen ist er als Trainer sehr angenehm.“ 
 
… über seine Diskussion mit Werner nach seiner Auswechslung gegen Hertha BSC: „Das wurde in den Medien anders aufgegriffen, als es wirklich war. Ich hatte noch was im Tank und hätte gerne weitergespielt. In dem Gespräch mit Ole Werner an der Seitenlinie ging es eher um taktische Dinge und nicht um die Auswechslung. Ich bin keiner, der großes Theater macht, wenn er ausgewechselt wird.“ 
 
… zur Frage, ob er den VAR abschaffen würde: „Ich weiß es nicht – mal sage ich ja, mal sage ich nein. Mittlerweile verlassen sich die Offiziellen so sehr auf den Videoassistenten, dass Sachen passieren, bei denen keiner weiß, was der VAR darf oder nicht darf. Man steckt schon so tief drin, dass die Schiedsrichter entspannter sein müssten. Allerdings kommt es noch zu einigen Fehlern im Keller, was nicht passieren darf. Ob mit VAR oder ohne – Fehlentscheidungen gehören zum Fußball, sonst hätten wir am nächsten Tag nichts zu bequatschen. “ 
 
… zur Frage, ob Werder bereits auf halbem Weg zum Klassenerhalt sei: „Früher hieß es, schnellstmöglich 40 Punkte zu holen. Das wurde von Jahr zu Jahr weniger. Diese 40-Punkte-Marke solltest du anstreben. Dann bist du auf der sicheren Seite. Jetzt haben wir 18 Punkte und drei enorm schwierige Spiele vor der Brust. Daraus wollen wir vor der langen Pause das Beste machen. Dann haben wir immer noch zwei Hinrunden-Spiele im neuen Jahr und eine Rückrunde, wo wir sehen, wo die Reise hingeht.“
 
… über die Möglichkeit, nach seiner Vertragsverlängerung seine Karriere bei Werder zu beenden: „Grundsätzlich kann ich mir das vorstellen, sonst hätte ich diesen Schritt nicht gemacht. Der Verein kann sich das vorstellen, sonst hätten die mir das Angebot nicht gemacht. Im Fußball kann es allerdings schnell gehen. Es muss nicht an dem Spieler liegen, es kann auch an dem Verein oder dem Trainer liegen. Grundsätzlich fühle ich mich hier wohl und kann mir vorstellen, länger hier zu verbleiben. Es fällt mir aber schwer zu sagen, dass ich endgültig bleibe.“
 
… über die WM-Chancen von Niclas Füllkrug: „Von uns aus sehr gerne. Es ist immer schön, jemanden dabeizuhaben, den man kennt und dem man geholfen hat, seine Form zu finden. Er hat es sich verdient. In die Nationalmannschaft müssen immer die Jungs, die derzeit in Topform sind – das ist Niclas. In der Rückrunde so viele Tore zu schießen und dann in der 1. Bundesliga so weiterzumachen – ich kenne derzeit keinen besseren deutschen Stürmer als ihn. Dann musst du ihn ja mitnehmen. Ich bin allerdings nur Spieler von Werder Bremen und nicht Bundestrainer. Daher habe ich es nicht zu entscheiden. Wir drücken die Daumen und wollen helfen, dass er mitfahren kann.“


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