Heidenheim-Coach Schmidt mit zweiter Hälfte zufrieden: „Haben uns teuer verkauft“ - Dortmund-Kapitän Can in ungewohnter Jokerrolle: „Die Mannschaft steht über allem“ - DAZN-Experte Tobias Schweinsteiger lobt den BVB: „Hatten einen sehr guten Matchplan“
Berlin/München, 13.09.2024
Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus der Partie Borussia Dortmund gegen den 1. FC Heidenheim (4:2) am 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga live bei DAZN.
Karim Adeyemi (Doppeltorschütze Borussia Dortmund) ...
… zur Frage, wie sich das Spiel auf dem Platz angefühlt habe: „Gut. Nach der internationalen Pause ist es nicht immer einfach, aber wir haben ein gutes Spiel gezeigt. Wir waren heiß, wie man gesehen hat. Die Gegentore waren unnötig, aber am Schluss haben wir zu Recht gewonnen.“
… zu seiner Formkurve: „Ich habe Selbstbewusstsein von der U21 mitgenommen und das hat mir sehr geholfen. Der Trainer hat mir heute vertraut und ich habe ihm gezeigt, dass ich da bin. Heute hat es wieder geklappt dafür bin ich sehr dankbar. Umso wichtiger sind aber die drei Punkte. Das nächste Spiel ist auch noch wichtig, deswegen weiter geht’s.“
… zur Frage, ob er heute auf seiner Lieblingsposition gespielt habe: „Würde ich nicht sagen, aber Hauptsache offensiv. In der Nationalmannschaft habe ich rechts gespielt und war sehr variabel. Für mich ist das eigentlich egal. Heute war es links, vielleicht ist es irgendwann wieder Stürmer oder Rechtsaußen. Deswegen ist das ganz egal.“
… zu seinen Treffern: „Ich habe eigentlich gehofft, dass ich noch einen Dritten mache. Ich bin sehr glücklich über die zwei Tore und noch glücklicher über die drei Punkte. Deswegen kann ich nicht meckern.“
… zur Frage, ob er schon vor dem Spiel gemerkt habe, dass er ein gutes Spiel machen wird: „Mein Selbstbewusstsein. Ich habe in der U21 sehr viel davon getankt und habe gezeigt, was ich kann. Dann brauche ich mich nicht zu verstecken. Es geht nur um Selbstbewusstsein bei mir. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass es heute gut war.“
… zur Frage, ob er in der nächsten Länderspielpause wieder in der A-Nationalmannschaft spielen wird:„Bei uns sagt man ‚Inshallah‘. Das heißt hoffentlich.“
Emre Can (Kapitän Borussia Dortmund) ...
… zum Spiel: „Das ist Fußball. Wir haben vor allem die erste Halbzeit extrem dominiert, aber wir waren leider nur mit einem Tor vorne, weil die aus einer Chance ein Tor machen. Wie Fußball halt ist, machen wir das 3:1 und machen das 4:1, wo wir denken, das Spiel ist vorbei. Das Tor wird zurückgenommen und dann machen sie das 3:2. Dann wird es wieder eng und man denkt ein bisschen ans letzte Jahr und an das, was hier passiert ist. Am Ende haben wir es gut runter gespielt und verdientermaßen gewonnen.“
… zur taktischen Ausrichtung: „Wir haben es heute ein bisschen anders gespielt als in den letzten Spielen. Wir hatten einen super Plan und haben es sehr gut umgesetzt. Pascal und Felix haben im Mittelfeld ein super Spiel gemacht. Wenn wir jede Woche so spielen, sind wir schwer zu schlagen und das haben wir heute gezeigt. Das muss unser Standard sein.“
… zu seiner Jokerrolle: „Es ist nie schön. Jeder Fußballer möchte jedes Spiel machen, ich auch. Ich akzeptiere es. Die Mannschaft geht vor und steht über allem. Ich versuche im Training und wenn ich reinkomme Gas zu geben. Die Saison ist noch sehr jung und es werden noch wichtige Spiele kommen, in denen ich anfangen werde, von daher gar kein Problem.“
… zu seinem Torjubel: „Es war nicht an den Trainer gerichtet, falls das jemand dachte, auf keinen Fall. Die Leute, die gemeint waren, die wissen es. Es ging nicht an die echten Fans.“
Nuri Sahin (Trainer Borussia Dortmund) ...
… zum Spielaufbau (vor dem Spiel): „Ich kann das Wort auch nicht mehr hören, aber es ist ein Prozess. Wir lernen uns mit jedem Spiel besser kennen. Das war definitiv ein Thema, obwohl die Jungs bei der Nationalmannschaft waren. Wir wollen Ball-, Spiel- und Passtempo erhöhen, um den Gegner ins Laufen zu bringen. Wir entwickeln uns.“
… zur Frage, was Serhou Guirassy ins Dortmunder Spiel bringe (vor dem Spiel): „Sehr viel Qualität, sehr viel Persönlichkeit und sehr viel Robustheit. Wir sind sehr froh, dass er wieder da ist. Er hat die letzten zwei, drei Wochen richtig gut trainiert und wir hatten alle das Gefühl, auch in der medizinischen Abteilung, er muss nicht mehr gebremst werden. Ich hatte ein Gespräch mit ihm und er ist da und bereit. Wir sind froh, dass wir ihn haben.“
Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund) ...
… zur Frage, ob das neue Führungs-Trio ein Alpha-Trio sei (vor dem Spiel): „Als großer Club benötigt Borussia Dortmund Alphatiere. In den Funktionen hatte man in den letzten Jahren immer wieder starke Persönlichkeiten. Große Clubs müssen so geführt werden. Da gibt es auch mal unterschiedliche Auffassungen und unterschiedliche Meinungen. Am Ende ist entscheidend, wer die Verantwortung übernimmt und wer Entscheidungen trifft. Das haben wir hier klar geregelt.“
… zur Frage, ob sich das Trio um ihn, Lars Ricken und Sven Mislintat schon eigegroovt habe (vor dem Spiel): „Es ist eine neue Konstellation, es gab im Sommer ein paar Veränderungen und in dieser Struktur haben wir im Sommer sehr gute Arbeit geleistet. Wir haben alle versucht, unseren Teil dazu beizutragen, damit wir heute hier stehen und vor allem über Fußball, eine gute Mannschaft und einen guten Kader reden können. Das ist das Entscheidende. Alles andere wird sich zeigen.“
Frank Schmidt (Trainer 1. FC Heidenheim) ...
… zur Frage, ob er mit der zweiten Halbzeit glücklich sei: „Glücklich nicht, weil wir am Ende verloren haben. Die ersten 25 Minuten waren nicht gut, auch der 2:0-Rückstand. Wir hatten keinen Zugriff. Wir haben es uns anders vorgestellt, dass wir mehr in die Balleroberungen kommen und dass wir besser verteidigen. Wir standen am Sechzehner, aber sie konnten sich trotzdem durchspielen. Das 2:0 ist ein Ballverlust, das darf in Dortmund nicht passieren. Es spricht trotzdem für meine Mannschaft, dass wir dann den Schalter umlegen und in der Halbzeit nachjustieren konnten. Man muss ehrlich sein, Dortmund hatte die große Chance zum 4:1 und dann waren wir da. Sirlord Conteh hat über die rechte Seite viel Bewegung reingebracht und dann der Elfmeter zum 3:2. Dann habe ich gedacht, es gibt ein Déjà-vu und wir nehmen den Punkt heute mit, aber spätestens mit dem Elfmeter war es dann leider zu wenig.“
… zur Frage, ob der Matchplan nicht aufgegangen sei: „Sie haben zuletzt die rechte Seite nur mit Ryerson besetzt und die war jetzt doppelt besetzt. Adeyemi und Bensebaini haben immer wieder clever die Positionen getauscht und dadurch waren wir defensiv gebunden. Wir sind hinterhergelaufen und nicht in die Balleroberungen gekommen. Dann liegst du 2:0 zurück und dann tut es richtig weh. Aber dann bin ich wirklich froh, dass wir zurückgekommen sind und die Einstellung zum Spiel gefunden haben. Am Ende haben wir verloren, das ärgert uns, aber nach den ersten 25 Minuten, die nicht gut waren, haben wir uns teuer verkauft.“
… zum Verhalten von Omar Traore bei der Elfmetersituation: „Ich habe ihn gefragt. Er sieht den Ball reinfliegen und will mit seinen Händen den Gegenspieler wegblocken. In so einer Situation, bei der Handregel, die wir jede Woche diskutieren, war es definitiv falsch. Ein berechtigter Elfmeter, wir werden uns im Nachgang nicht aufregen.“
… zur Frage, was sich zur letzten Saison verändert habe (vor dem Spiel): „Personell hat sich, wie so oft bei uns, viel verändert. Es sind viele Spieler gegangen. Im Prinzip muss man die komplette Offensive neu aufstellen. Wir haben uns auch entwickelt und wissen aus den 34 Spielen in der Bundesliga, welch große Qualität das ist und wie schnell Fehler bestraft werden. Dementsprechend wollen wir möglichst wenige Fehler machen und immer in den Spielen drin sein.“
… zur Frage, wie wichtig die Länderspielpause für die Fitness gewesen sei (vor dem Spiel): „Sehr wichtig, weil wir es noch nie hatten. Wir sind gestartet und hatten fünf Pflichtspiele in 15 Tagen. Das ist eine Belastung für den Kopf in der Vorbereitung und in der Nachbereitung. Wenn du erfolgreich bist, dann fällt vieles leichter und dann steigt das Selbstbewusstsein. Wir haben die Zeit genutzt, um in dieser Woche intensiv zu trainieren. In der letzten Woche haben wir uns ein paar freie Tage gegönnt, weil die Mannschaft alles gegeben hat und das Leben besteht immer aus nehmen und aus geben.“
Patrick Mainka (Kapitän 1. FC Heidenheim) ...
… zum Spiel: „Wir sind ganz schlecht ins Spiel gekommen, ähnlich wie letztes Jahr. Dann war es wieder ein wildes Spiel, in dem wir dran waren. Letztes Jahr haben zwei Tore gereicht, heute nicht. Der Elfmeter am Ende, dann ist das Spiel entschieden, aber bis dahin hätten wir den Lucky-Punch mit ein bisschen mehr Konsequenz setzen können. Am Ende kann man schon sagen, dass es verdient ist, dass wir hier heute verloren haben.“
… zu den gegnerischen Schüssen durch die Beine der Verteidiger: „Es ist ein Reflex. Man will sich so breit wie möglich machen. Jeder Verteidiger weiß, dass die Beine eigentlich zu sein sollen, aber in der Kürze der Zeit, ist es schwierig auch noch daran zu denken. So ist es am Ende immer unglücklich und sieht schlecht aus. Es versteht aber jeder Verteidiger, dass das relativ schwer ist.“
… zur Defensive: „Unser Zentrum war sehr offen. Die beiden Achter von ihnen haben es breit gemacht, sodass unsere Sechser aus dem Zentrum rausgezogen wurden. Bei Ballverlusten war das Zentrum sehr offen. Die Spieler von Dortmund kamen immer auf uns zugelaufen und es ist schwierig, das zu schließen. Bei unserer Spielweise, dieser Mannorientierung, muss man es in Kauf nehmen. Trotzdem hatten wir auch in der ersten Halbzeit eins, zwei Ballgewinne, die wir besser ausspielen können. Am Ende fehlte uns sowohl vorne als auch hinten die Konsequenz, um hier etwas mitzunehmen.“
Maximilian Breunig (Torschütze 1. FC Heidenheim) ...
… zum Spiel: „Wir sind in den ersten 20 Minuten nicht gut reingekommen und es stand relativ schnell 2:0 gegen uns. Dann ist es auswärts in Dortmund vor 81.000 schwer. Wir haben es aber gut gemacht und sind gut zurück ins Spiel gekommen. Wir bringen das 2:1 in die Halbzeit und die zweite Halbzeit war deutlich besser. Wir sind gut reingekommen und dann ist es ärgerlich, dass wir am Ende noch so einen Elfmeter gegen uns bekommen. Es hat jeder gemerkt, dass hier vielleicht doch noch etwas gegangen wäre.“
… zu seiner Effizienz vor dem Tor: „Es freut mich natürlich, dass es für mich persönlich so gut läuft. Ich bin einfach ein Boxspieler und brauche die Bälle in der Box. Ich freue mich, dass ich aktuell eine solche Quote habe.“
… zur Frage, was er als Neuzugang lernen musste: „Viel Neues aneignen muss man sich nicht. Es ist bekannt, dass Heidenheim über die Intensität kommt. Da muss man von Anfang an da sein, auch im Kopf. Wir kriegen es bisher sehr gut hin und hoffen, dass es so weiter geht.“
DAZN-Experte Tobias Schweinsteiger …
… zur Leistung des BVB: „Sie haben ihre Qualität aufs Feld gebracht und hatten einen sehr guten Matchplan. Die erste Hälfte hat super funktioniert. Sie haben sich zweimal schlafmützig aus dem Spiel gebracht, aber am Ende ist es ein souveräner Sieg. Es war verdient, obwohl man vor dem 4:2 schon gezittert hat.“
… zum Strafstoß für Heidenheim: „Niklas Süle verliert ihn im Rücken, ist dann aber zu gierig. Mikkel Kaufmann setzt seinen Fuß davor und der Kontakt von Süle reicht zum Elfmeter.“
… zur Entwicklung des 1. FC Heidenheim (vor dem Spiel): „Frank Schmidt ist schon einige Jahre da. Er und Holger Sanwald sind die Macher im Verein. Die Art und Weise des Fußballs hat sich über die Jahre nicht verändert. Ich habe mich schon in der dritten Liga als Spieler und in der zweiten als Trainer mit ihm duelliert. Es waren immer harte und intensive Spiele. Man kann sich gegen Heidenheim nie ausruhen und das macht sie extrem gefährlich. Sie hören nie auf, an sich zu glauben und drücken ihren Fußball durch. Das ist eine Art, die es ansonsten nirgendwo in Deutschland gibt.“
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