Fußball

Edin Terzic über Leipzig: „Haben das immer noch nicht verdaut“

Christian Kehl über Meisterschaft: „Werden alles versuchen“ - Christian Heidel über möglichen Svenssons-Abgang: „Angst bringt mir nichts“

Unterföhring, 08.04.2023

• Christian Streich über Musiala-Trikot: „Frage, ob er es mir überhaupt gibt“

• Sky Experte Hamann über Edin Terzic: „Muss zeigen, dass er das drehen kann“

Unterföhring, 8. April 2022 - Die wichtigsten Stimmen im Vorlauf zu den Samstagnachmittagspartien des 27. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.

 

Christian Streich (Trainer SC Freiburg) wer das Musiala-Trikot im Hause Streich bekommt: „Erst einmal ist ja die Frage, ob er es mir gibt, weil seine Berateragentur hat es überall in den Medien vermeldet gehabt. Das ist wahnsinnig. 20-Jährigere Kerle und da tuen sich die verschiedenen Berater-Agenturen melden. Das ist unglaublich, in was für einer Zeit wir sind. Wenn ich es kriege, dann kriegt es der Bub und wenn ich es nicht kriege, dann ist es auch nicht so schlimm. Dann wäre er vielleicht nochmal sauer, weil er nicht gewonnen hat.“

 

Urs Fischer (Trainer Union Berlin) ...

... was die Ziele nach seinem 200. Pflichtspiel sind: „200 hört sich wirklich nicht schlecht an. Man sieht, wie schnell die Zeit verläuft und ganz spurlos ist es an mir auch nicht vorbeigegangen.“ (zeigt auf seine weißen Haare)

... sein magischster Moment aus 200 Spielen: „Es gab viele tolle Momente, aber wenn es um einen magischen Moment geht, dann das Rückspiel zuhause gegen Stuttgart um den Aufstieg. Diese Anspannung und dann diese Emotionen nach dem Abpfiff, das war schon was Einmaliges.“

 

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund) ...

... wie lange es gedauert hat, das Leipzig-Spiel zu verdauen: „Wir haben es immer noch nicht verdaut. Es geht darum, daraus zu lernen. Wir wissen, dass wir jetzt noch acht Spiele in dieser Saison haben, fünf davon finden hier in Dortmund statt und mit der unglaublichen Unterstützung unserer Fans sind wir in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Wir wollen eine neue Serie starten und nur damit können wir es vielleicht irgendwann mal wieder abhaken. “

... wie die Mannschaft das Spiel erklärt hat: „Wir haben natürlich viel gesprochen. Wir haben in der Gruppe gesprochen, wir haben viele Einzelgespräche geführt. Es gibt natürlich im Fußball Dinge, die sind nicht ganz einfach zu erklären. Es geht darum, es am nächsten Morgen wieder besser zu machen und das ist genau das, was wir uns vorgenommen haben. Ich weiß, es klingt immer ein bisschen einfach und blöd, wenn ich das wiederholt sagen muss, aber wichtig ist, dass wir diese Ausgangslage, in der wir uns immer noch befinden, dass wir jetzt Anfang, Mitte April immer noch in einer Situation sind, in der wir ganz oben angreifen können. Diese Ausgangslage müssen wir nutzen. Diese Chance müssen wir wahrnehmen, aber es nützt uns nicht, wenn wir wie in den letzten beiden Spielen auftreten.“

 

Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund) ...

... ob Bellingham noch Kritik-empfänglich ist: „Es ist auch ein Teil von Entwicklung, den so ein junger Spiele in den letzten Jahren hier durchgemacht hat. Ich finde, dass er sich unglaublich gut entwickelt hat. Er hat den Raum bekommen, wir haben ihn die Möglichkeit gegeben, er ist dritter Kapitän geworden, das hat er sich verdient. Er gibt dieser Mannschaft unglaublich viel. Trotzdem ist das immer ein unglaublich sensibles Gebilde, das wissen wir alle.“

... wie Bellingham die Kritik aufnimmt: „Man kann sehr, sehr gut mit ihm darüber reden. Trotzdem will er gewinnen. Er gibt dieser Mannschaft unglaublich viel, deshalb muss man es gut moderieren. Da gibt es auch nicht diesen einen Weg. Am Ende wollen wir alle erfolgreich sein, das will Emre Can, das will Jude Bellingham, das will Edin Terzic und das will auch Sebastian Kehl.“

... ob der BVB in einer Woche die Saison zerstört: „Wir können den Mittwoch nicht mehr gutmachen, das ist klar. Die Erwartungshaltung war eine andere. Wir haben dafür aber auch viel Kritik einstecken müssen und haben sie auch selbst geäußert. Das war keine gute Leistung. Es war eine sehr, sehr schlechte Leistung und wir sind verdient ausgeschieden. Dieser Titel ist pfutsch. Wir werden sehen, was die Bayern in den nächsten Wochen anstellen, wir wollen uns aber auch weiterhin in dieser Position halten, dass wir der Jäger sind. Dafür müssen wir alles tun und deswegen ist diese Bundesliga-Saison definitiv nicht abgeschrieben.“

…ob der BVB mit aller Macht Meister werden will: „Das ist der einzige Titel, um den wir jetzt noch kämpfen, daher werden wir alles versuchen. Wir müssen aber besser spielen als in den letzten beiden Spielen.“

…ob die vergangenen Leistungen die Zukunft von Reus und Hummels beeinflussen: „Nein, es hat sich von Mittwoch zu Samstag nichts geändert. Die Einschätzung beider Charaktere, beider fußballerischen Fähigkeiten, Persönlichkeiten, Hierarchie-Themen, all das ist bekannt. Das ist nicht abhängig von einem Spiel oder einem Tor und auch nicht, ob Marco Reus von Anfang an spielt oder nicht. Von daher werden wir das in den kommenden Wochen analysieren und eine Entscheidung treffen.“

 

Stefan Reuter (Geschäftsführer Sport FC Augsburg) ...

... ob es in Augsburg gegen den Abstieg oder für mehr Entwicklung geht: „Es geht A um die Entwicklung B um das Spiel, das vor uns liegt. “

... woran er die Heimstärke festmacht: „Da hat der Trainer einen großen Anteil, weil er die Mannschaft sehr mutig spielen lässt. Die Jungs machen es gut, es gibt einen klaren Plan. Es hat in den letzten Wochen immer wieder funktioniert, Leute zu ersetzen. Wir sehen auch, dass der Kader breit aufgestellt ist.“

... ob die neue Transferpolitik auf junge Spieler ausgerichtet ist: „Wir haben im Winter einen ganz schönen Akzent gesetzt und viele junge Spieler geholt, die sehr jung sind, aber teilweise auch schon sehr viele Erstliga-Spiele absolviert haben. Also, eine gute Qualität, viele U21-Nationalspieler und das ist der Weg. Wir wollen Talente ausbilden, wir glauben auch, dass das Umfeld dazu sehr gut passt, junge Spieler weiterzuentwickeln, dass sie hier den nächsten Schritt gehen können. Das ist der Weg, den wir einschlagen wollen, auch mit eigenen Talenten aus dem Nachwuchs.“

 

Christian Heidel (Vorstand Sport Mainz 05) ...

... was das Wohlfühlgefühl in Mainz ausmacht: „Das ist schwer zu beschreiben. Wir sind nicht im absoluten Mittelpunkt des bundesweiten Interesses. Dafür wollen wir ein bisschen mehr sorgen. Wir bemühen uns, alles zu tun, dass es den Jungs gutgeht. Wir halten fast alles von der Mannschaft weg, regeln unsere Dinge hier, wenn es geht, im stillen Kämmerlein. Wir achten sehr auf die Zusammensetzung der Mannschaft, dass die Typen zusammenpassen. Ich habe den Eindruck, dass ist uns in der Saison ganz gut gelungen.“

... ob Europa realistisch ist: „Es ist das Lieblingsthema vor dem Spiel, darüber zu reden. Wir werden immer wieder darauf angesprochen, warum ist das nicht als Ziel ausgerufen. Da gebe ich als Antwort immer wieder: Wir sind so, wie wir gefahren sind, auf Platz acht angekommen. Wir haben seit Wochen kein Spiel verloren – warum sollen wir irgendwie die Politik ändern? Wir wissen schon, was Platz sechs und sieben bedeuten, aber deswegen muss ich ja nicht mit einer Fahne durch die Stadt laufen, wir wollen nach Europa.“

... über die Angst Trainer Svenssons zu verlieren: „Die Angst bringt mir auch nichts. Ich hatte 13 Jahre lang Jürgen Klopp und Thomas Tuchel als Trainer und ich hatte jede Woche, wenn irgendwo ein Trainerwechsel war, wurde einer der beiden Trainer genannt. Das zeichnet die Trainer aus und das zeichnet auch Bo aus. Ich weiß aber auch, dass Bo sich in Mainz sehr wohlfühlt und ich habe schon den Eindruck, dass er momentan das Gefühl hat, genau im richtigen Club zu sein.“

…wie er Tuchel in München beobachtet: „Aus der Ferne. Nachdem ich auch sehr überrascht war, dass Julian Nagelsmann nicht mehr Trainer ist, dann war das für mich zu 99,9 Prozent klar, wer der Nachfolger wird. Da hat Bayern einen absoluten Top-Trainer auf der Bank sitzen, was nicht bedeutet, dass das Julian nicht war. Thomas ist ein ganz anderer Typ und ich bin ganz sicher, dass Bayern viel Freude mit ihm haben wird.“

 

Simon Rolfes (Geschäftsführer Sport Bayer Leverkusen) ...

... Frage nicht zu hören: „Prognose, wie lange es noch dauert, ist schwierig, aber er ist auf einem sehr guten Weg. Er war diese Woche wieder draußen, auch auf dem Platz die ersten Sachen gemacht. Wir sind optimistisch, dass er wieder auf die Zielgerade kommt und auch dieses Jahr wieder spielen wird. “

... über den Einfluss von Alonso auf den Arthur-Transfer: „Er ist natürlich nicht dran, weil ich mich mit ihm austausche. Wir überlegen, welche Sachen wollen wir vielleicht machen, welche Sachen gehen auch. Natürlich ist er auch involviert. Wir bereiten Sachen vor, besprechen das dann. Es ist wichtig, dass ein Trainer Bescheid weiß, auch wenn natürlich die Grundausrichtung vom Verein kommt. Damit ein Spieler auch ein Gefühl bekommt, hilft natürlich auch seine Vita in solchen Gesprächen.“

... wie schwierig es ist Vertrauen aufzubauen, wenn es immer die Gefahr eines sportlichen Tiefs und einer Trainerentlassung gibt: „Es ist nicht schwierig, Vertrauen aufzubauen. Das ist die Grundvoraussetzung, wenn man zusammenarbeitet, dass man Vertrauen zueinander hat, dass man offen ist und dass man in schwierigen Situationen auch mal Dinge anspricht. Es kann auch ein vertrauensvolles Verhältnis sein, auch wenn es mal nicht so gute Themen sind.

…ob schon genug Vertrauen vorhanden ist, um bei Transfer mitzusprechen: „Es war bei Bayer Leverkusen schon immer so, dass der Verein die Grundausrichtung vorgibt. Trotzdem hat der Trainer die Möglichkeit über Profile, über einzelne Spieler mitzudiskutieren. Es ist ganz normal, dass man den Trainer mit involviert, aber der Verein ist bei Transfer, auch bei jüngeren Spielern oder langfristigen Transfers natürlich schon im Lead.“

 

 

Sky Experte Dietmar Hamann ...

... über die Dortmunder Situation: „Wenn du in der Bundesliga Spiele gewinnen willst, egal ob es wie heute gegen den Dritten oder gegen den 18. geht, dann brauchst du eine Einheit. Deswegen hat mich die Leistung unter der Woche schockiert, weil das war ja nichts. Sie hatten in der 92. Minute noch den ersten Torschuss und hätten in die Verlängerung kommen können. Das war schrecklich. Terzic hat auch das erste Mal, als er bei den Dortmundern war, nicht gut angefangen, dann hat er die letzten sieben Spiele gewonnen, das Pokalfinale gewonnen und ist noch in die Champions League eingezogen. Jetzt muss er zeigen, dass er einen schlechten Lauf nach zwei solchen Niederlagen drehen kann. Wenn es läuft, können alle Trainer sein, weil dann machen die Jungs das selber. Jetzt muss er zeigen, dass er es drehen kann.

 

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