Über die Entlassung von Matarazzo: „Eine logische Sache“ - Über die neue VfB-Führungsspitze: „Sehr guter Schritt“ - Über Lahm beim VfB: „Ergibt für mich bisher keinen Sinn“
Leipzig, 14.10.2022
Mit dem VfB Stuttgart wurde Guido Buchwald zweimal deutscher Meister. Nach der Entlassung von Pellegrino Matarazzo bei „Diego“ Buchwalds Ex-Klub ordnet dieser in einem exklusiven Interview mit Sportradio Deutschland die sportliche Lage beim VfB ein: „So weit abgeschlagen ist man noch nicht“. Dazu erhält die neue VfB-Führungsspitze Zuspruch vom Weltmeister von 1990.
Das Interview in voller Länge steht auf der Website unter www.sportradio-deutschland.de zur Verfügung.
Die wichtigsten Aussagen von Guido Buchwald im Folgenden:
… über die Entlassung von Pellegrino Matarazzo beim VfB Stuttgart: „Ich war nicht so sehr überrascht. Vielleicht hat Matarazzo gedacht, dass er das Bochum-Spiel noch bekommt. Die Mannschaft hat gegen Union Berlin vollen Einsatz gezeigt. Nimmt man nur die Daten und die Fakten, ist es eine logische Sache, dass man sich vom Trainer trennen muss. Wenn man 26 Spiele im Kalenderjahr gemacht und davon nur drei gewonnen hat, ist das sehr wenig.“
… über die sportliche Lage des VfB: „So weit abgeschlagen ist man noch nicht. Man hat die Begegnungen zwar nicht gewonnen, aber fünfmal Unentschieden gespielt und war gegen keine der Mannschaften total unterlegen. Dazu hat man gegen München einen Punkt geholt. Man ist nah dran und wird nicht jedes Spiel abgeschlachtet. Die Mannschaft spielt fast auf Augenhöhe mit den anderen Teams. Allerdings fehlt ihnen das letzte Quäntchen Energie und vielleicht die Führungsstärke, um aus einem Unentschieden einen Sieg zu machen oder aus einer knappen Niederlage etwas rauszuholen.“
… über Interimstrainer Michael Wimmer: „Er ist schon länger beim VfB Stuttgart, schon unter Tim Walter war er der zweite Mann. Er kennt die Mannschaft in- und auswendig, hat seine eigenen Ideen. Er ist jemand, dessen Fachwissen anerkannt ist. Wimmer ist momentan – vielleicht nicht auf Dauer – derjenige, mit dem man den VfL Bochum besiegen kann. Ob es eine Dauerlösung ist, kann ich schwer beurteilen.“
… über seinen Trainer-Vorschlag: „Ich kann mir einen Sebastian Hoeneß vorstellen. Er hat bei Bayern München die U17, U19 und die zweite Mannschaft trainiert. Er hat immer mit jungen Spielern gearbeitet, sie entwickelt und eine Mannschaft geformt. In Hoffenheim hat er das auch relativ lange gut gemacht. Die Ergebnisse der letzten sieben, acht Spiele haben dazu geführt, dass man sich getrennt hat. Er könnte mit einer jungen Mannschaft, wie dem VfB, umgehen und dem Team weiterhelfen.“
… über die neue VfB-Führungsspitze: „Ich habe schon in der Vergangenheit gefordert, dass man mehr Expertise braucht. Ich finde, dass Sami Khedira ein VfBler durch und durch ist. Durch seine Karriere hat er unglaubliche internationale Erfahrung gesammelt. Er kann dem VfB unheimlich weiterhelfen, das halte ich für eine ganz tolle Sache. Genauso Christian Gentner, der den VfB in- und auswendig kennt. Das finde ich einen sehr guten Schritt, den der VfB gemacht hat.“
… über Philipp Lahm beim VfB: „Bei Philipp Lahm weiß ich nicht so wirklich, was er dem VfB bringen soll. Er hat so viele andere Dinge durch die EM zu tun. Als Name, als Reputation nach außen hin, ist er in die Schlagzeilen gekommen. Was er im Sportlichen helfen kann – das ergibt für mich bisher noch keinen Sinn.“
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