Bundestrainer Nagelsmann drückt Ungarns Szalai die Daumen: „Hoffe, dass es ihm schnell wieder gut geht“ - Musiala trifft per Kopf: „Stolz auf den Kopfball“ - RTL-Experte Matthäus schwärmt von der DFB-Elf: „Eines der besten Spiele, die ich von der deutschen Nationalmannschaft jemals gesehen habe“
Köln, 16.11.2024
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Julian Nagelsmann (Bundestrainer) ...
... zur Frage, ob es ein perfektes Spiel gewesen sei: „Ja, nahezu. Wir haben ein unglaublich gieriges Spiel abgeliefert, sowohl offensiv wie defensiv. Wir haben auch in der zweiten Halbzeit nicht nachgelassen. Auch nach den Wechseln. Es ist nicht immer ganz dankbar, wenn man beim 5:0 reinkommt. Weder für den Gegner noch für die eigenen Spieler. Aber auch da war gar kein Bruch im Spiel. Wir haben viermal gewechselt und keine Verletzten. Josh ein bisschen angeschlagen mit der Kapsel, aber ich glaube hoffentlich nichts Dramatisches. Laut dem Doc hat er ein bisschen Glück gehabt, Gott sei Dank. Das Gegenpressing war heute das beeindruckendste, das ist schon außergewöhnlich gut gewesen. Dann musst du A erstmal sieben Tore gegen so einen tiefen Gegner schießen und B haben wir noch Chancen für weitere fünf, sechs Tore. Das war schon ein sehr gutes Spiel.“
... zum Freistoßtreffer von Florian Wirtz: „Ich habe ihn vorgestern beim Training mal kurz kritisiert, dass wir es immer trainieren und die Wahrscheinlichkeit schon relativ gering ist, dass er reingeht. Dann hat er gesagt, er kann ihn ganz kontrolliert schießen und ich soll entspannt bleiben. Bin ich geblieben und er hat ein schönes Tor gemacht.“
... zur Leistung von Tim Kleindienst: „Er hat es tatsächlich besser gemacht, finde ich. Er hat trotzdem drei, vier top Balleroberungen gehabt, aber er hat ein bisschen ökonomischer gespielt. Wenn ich sage, er soll ein bisschen fauler sein, ist es in seinem Sinne, damit er für die guten Aktionen vor dem Tor noch die nötige Power hat. Es bringt nichts, wenn du 70 Minuten viel anläufst und dann bei der entscheidenden Chance nicht mehr die Kraft hast, ein Tor zu machen. Am Ende ist er auch im Kader, weil er Tore machen muss. Das hat er gemacht.“
... zum kommenden Spiel gegen Ungarn: „Ich habe leider gerade die Info von Adam Szalai bekommen, da hoffe ich erstmal, dass es ihm schnell wieder gut geht. Er ist ein Ex-Spieler von mir, zu dem ich einen sehr guten Draht habe. Das ist mir erstmal wichtiger, dass er auf die Beine kommt. Dann versuchen wir ein gutes Spiel zu machen und ich hoffe, dass ich Adam dann wieder gesund sehen kann.“
... zur Entwicklung der Nationalmannschaft (vor dem Spiel): „Wir sind auf einem guten Weg. Wir hätten gerne noch das ein oder andere Spiel mehr gewonnen, vor allem bei der Heim-EM. Die Entwicklung und auch das Genießen, wenn man Spiele der Nationalmannschaft sieht, da befinden wir uns auf dem richtigen Weg. Den sollten wir weitergehen. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass ich immer wieder höre, dass alle Menschen sich freuen, dass wieder Länderspiele sind. Das war, wenn man ein Jahr zurücksieht, nicht der Fall. Es ist ein gutes Gefühl, aber wir müssen es bestätigen.“
Jamal Musiala (Torschütze Deutschland) ...
... zum Spiel: „Es hat Spaß gemacht. Die Sachen, die wir machen wollten, haben wir richtig gemacht und dann hat jeder Spaß gehabt. Nach ein paar Toren kann jeder frei spielen und wir haben trotzdem defensiv hart gearbeitet und sind immer zurückgerannt. Dann wird alles andere auch einfach für uns.“
... zu seinem Treffer: „Ich muss mir den Kopfball nochmal anschauen, aber ich war echt stolz auf den Kopfball. Die anderen waren einfach, aber der war diesmal ein richtiger Kopfball. Leroy hat mich schon ein bisschen fertig gemacht, dass ich komisch runtergefallen bin, aber ich bin glücklich mit dem Tor.“
... zur Frage, ob er Kopfbälle trainiere: „Die Kopfbälle eigentlich nicht, für mich ist es einfach Positionierung. In eine gute Positionierung kommen und dann einfach da sein. Für die Kopfbälle einfach hoffentlich den Ball gut treffen.“
Tim Kleindienst (Doppeltorschütze Deutschland) ...
... zu der Aussage von Nagelsmann, er solle fauler spielen: „So einfach ist es dann am Ende. Wir hatten dann auch nochmal gesprochen, aber es ist schwer, denn man kommt nicht aus seiner Haut raus. Es ist einfacher weniger zu machen, als wenn man auf einmal mehr machen soll. Es freut mich, dass es heute geklappt hat und das ich zwei Tore machen konnte. Geht nicht besser.“
... zur Frage, ob mit seinen ersten Treffern für die Nationalmannschaft ein Traum in Erfüllung gehe: „Selbstverständlich, aber ich werde mich jetzt hier nicht oberkörperfrei ausziehen und über den Platz rennen. Es freut mich wahnsinnig. Es ist ein großer Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Schön, auch wenn es 7:0 ist, dass man zumindest zwei dazu beitragen konnte. Das erste Länderspiel und jetzt auch das erste Tor dazu, es geht nicht schöner.“
... zum Spiel: „Es hat einfach unfassbar viel funktioniert. Das, was man sich vorgenommen hat, auch gerade dieser Offensivfußball, das ist gefühlt zu 95 Prozent aufgegangen. Wir hatten sau viele Chancen und gerade in der ersten Hälfte haben wir schon sehr viele Chancen gehabt, wo wir sicherlich mehr Tore hätten machen können Schrägstrich müssen. Aber es ist doch schön, auch für alle Fans, die da waren, dass man heute so ein Spektakel erlebt hat.“
Florian Wirtz (Doppeltorschütze Deutschland) zu seinem Freistoßtreffer: „Ich glaube es war mein erstes Freistoßtor überhaupt. Deswegen war es sehr schön, dass ich den Abend damit noch krönen konnte. Natürlich steht über allem, dass wir heute ein sehr gutes Spiel gemacht und 7:0 gewonnen haben. Die Leistung war heute sehr gut vom ganzen Team, auch von den Spielern, die reingekommen sind. Deswegen war es ein sehr schöner Abend für uns.“
Oliver Baumann (Torhüter Deutschland) zum Spiel: „Wahnsinn, was heute passiert ist. So viele Tore zu schießen, bei einem Länderspiel, bei einem Nations-League-Spiel, ist brutal. Zu Null bedeutet mir natürlich sehr viel. Vor allem aber das zweite Länderspiel bedeutet mir extrem viel. Ich bin überglücklich und ich denke, wir können heute zufrieden sein.“
Maximilian Mittelstädt (Deutschland) zur Entwicklung der Nationalmannschaft (vor dem Spiel): „Wir haben über das ganze Jahr eine enorme Entwicklung hingelegt. Während der EM und auch danach, haben wir an unsere Leistungen angeknüpft. Wir wollen offensiven Fußball spielen und viele Tore schießen. In erster Linie ist es aber wichtig, dass wir es seriös angehen.“
Sergej Barbarez (Nationaltrainer Bosnien-Herzegowina) zum Spiel: „Man sieht den Unterschied. Sie sind natürlich eine der besten Mannschaften der Welt. Wir versuchen gerade mit vielen jungen Spielern etwas aufzubauen. Es sind viele Spieler unter 22 oder 23 Jahren. Wenn wir die Tore so bekommen, wie wir sie bekommen haben, wir haben bestimmt vier Stück verschenkt, dann tut es weh. Aber so ist es im Leben, es gibt auch Niederlagen, die wehtun. Es wird die ein oder andere schlaflose Nacht sein, aber es geht weiter.“
RTL-Experte Lothar Matthäus …
... zum Spiel: „Es ist ein in der Höhe verdienter Sieg. Leistungsmäßig waren die Deutschen klar überlegen und Bosnien ist froh, dass es vorbei ist. Die Deutschen haben alles richtig gemacht, was zum modernen Fußball gehört. Sowohl defensiv, wo man nicht so gefordert wurde als auch offensiv. Die sieben Tore und wie man sie herausgespielt hat, einfach traumhaft. Es hat riesig Spaß gemacht. Ein traumhaftes Spiel. Eines der besten Spiele, die ich von der deutschen Nationalmannschaft jemals gesehen habe.“
... zur Stimmung rund um die deutsche Mannschaft: „Auch die Atmosphäre zwischen Fragesteller und dem Antwortenden ist lockerer, entspannter und es wird mehr gelacht. Das steuert dazu bei, dass die Mannschaft dieses Gefühl der Sicherheit mitnimmt. Die Unterstützung der Fans, die Unterstützung der Medien und die positiven Berichte sind da. Wir waren jahrelang leider zu negativ mit der Nationalmannschaft. Teilweise zurecht, aber auch überkritisch. Die Spieler brauchen die Unterstützung, sie sind auch nur Menschen und haben Gefühle und Gedanken. Jetzt spüren sie die Unterstützung. Diese Unterstützung braucht man nicht nur als Spieler, sondern generell im Leben, damit man zu diesen Leistungen fähig ist. Es macht doch viel mehr Spaß und mir macht es auch mehr Spaß.“
... zur Entwicklung der Nationalmannschaft (vor dem Spiel): „Die Entwicklung auf dem Platz hat sich auf die Fans übertragen. Auch ich schaue mir wieder gerne die Nationalmannschaft an. Julian macht mit seinen Leuten einen guten Job. Es ist ein offener und ehrlicher Umgang und jeder weiß, wo er dran ist. Man spürt es auch an den Leistungen, denn die Leistungen sind einfach top.“
... zur Frage, ob er Sorge habe seinen Titel als Rekordnationalspieler zu verlieren (vor dem Spiel): „Sorge habe ich nicht, aber ich kenne die Zahlen. Ich glaube, dass Kimmich zuerst die 150 Länderspiele erreicht. Er ist hochprofessionell auf und neben dem Platz und hat knapp 100. Er ist Kapitän und hat noch einige Jahre vor sich. Aber auch Jamal traue ich es zu, irgendwann in zehn Jahren die 150 zu haben. Wer die 150 schafft, hat es auch verdient.“
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