Fußball

BVB-Coach Rose nach Niederlage enttäuscht: „Es ist zu einfach gegen uns Tore zu schießen“

Kapitän Reus sauer: „Beschissener Abend“ - Die personelle Situation war nicht der Grund für die Niederlage: „Der Kader ist groß genug“ - DAZN-Experte Sandro Wagner analysiert: „Der Unterschied beider Teams lag heute in der Defensivarbeit“

Berlin/München, 24.11.2021

Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen zu der Partie Sporting Lissabon gegen Borussia Dortmund (3:1) am fünften Spieltag der UEFA Champions League live bei DAZN.  


Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund) ...

... zu den Gründen für die Niederlage: „Wenn es einfach reicht, kompromissloser und konsequenter zu sein. Gerade in der Champions-League in einem so wichtigen Spiel, dann hat man es nicht verdient.“

... zum Spiel: „Wir haben kaum etwas zugelassen und waren ordentlich im Spiel, ohne aber selbst gefährlich zu werden. Auch da hat uns die Kompromisslosigkeit und Konsequenz nach vorne gefehlt. Das 1:0 in dieser Form ist natürlich viel zu leicht. Es ist zu einfach gegen uns Tore zu schießen. Der Gegner war in bestimmten Situationen einfach konsequenter. Ein paar Dinge haben wir auch richtig gemacht. In Unterzahl haben wir nochmal mehr Druck gemacht. Unsere zweite Halbzeit war spielerisch etwas besser als die erste Halbzeit, aber das erwarte ich in einem solchen Spiel eigentlich von Beginn an.“

... zur personellen Situation: „Es ist wie es ist und es ist auch nicht der Zeitpunkt darüber zu reden. Wir haben den Anspruch Spiele zu gewinnen und in der Champions-League eine Runde weiterzukommen. Dafür bin ich hier und dafür sind die Spieler hier. Der Kader ist groß genug.“

... zur Roten Karte: „Der Schiedsrichter hat mir gesagt, dass es laut dem VAR eine klare Rote Karte war.“

… zur Frage, was die Niederlage für den BVB bedeutet: „Es ist eine herbe Niederlage. Es war unser klares Ziel, in allen drei Wettbewerben auch nach dem Winter gut dabei zu sein. Die Champions-League ist für uns jedoch jetzt Geschichte. Das ist schon ein Einschnitt.“

 

Marco Reus (Kapitän Borussia Dortmund) ...

… zum Spiel: „Wir diskutieren diese Saison oft über die gleichen Fehler, die wir machen und dann ist es irgendwann schwer immer wieder zurückzukommen. Wir spielen in Unterzahl sogar besser als Sporting. Sie haben mit elf Mann nichts mehr im Spiel gemacht und gewinnen das Spiel 3:1. Das ist schon schwierig zu akzeptieren muss ich sagen. Wir haben vielleicht nicht unser bestes Spiel gemacht, aber wir hatten es bis zum ersten Gegentor unter Kontrolle. Komplett unnötig.“

… zu den sich wiederholenden individuellen Fehlern: „Wir brauchen jetzt nicht auf Einzelne zu gehen, wir haben es heute im Kollektiv nicht auf den Platz gebracht. Aber am Ende sind es dann natürlich immer Gegentore durch individuelle Fehler. Beim 1:0 hat die Kommunikation nicht gestimmt. Sporting war total verunsichert auf dem Spielfeld. Wir bringen sie komplett ins Spiel rein und dann machen sie noch das 2:0. Beschissener Abend. Wir sind raus und das ist dann die bittere Wahrheit.“

… über die passive Spielweise Sportings: „Wir hatten fußballerisch gute Spieler auf dem Platz und haben ganz gut kombiniert, aber so passiv haben wir sie nicht erwartet. Am Ende interessiert es nicht, ob sie jetzt passiv waren oder nicht, sie haben das Spiel gewonnen und das zählt. Wir fahren mit leeren Händen nach Hause und das tut weh.“

… über die bisherige Saison der Dortmunder: „Schwierig in Worte zu fassen oder zu erklären. Wir haben einfach zu viele Schwankungen innerhalb kürzester Zeit. Wenn wir mal eine Phase haben, in der wir in den Spielen stabil sind, kommt dann sowas wie heute oder in Amsterdam raus. Das wirft uns in unserer Entwicklung zurück, weil wir nicht daraus lernen. Vor allem in der Champions-League darfst du nicht drei Spiele hintereinander verlieren. So hast du es nicht verdient weiterzukommen, das muss man ganz klar sagen. Wir müssen trotzdem weitermachen, wir haben nicht mehr viel Zeit bis zum nächsten Spiel und wer uns kennt weiß, dass wir niemals aufgeben. Aber der Punkt ist, dass wir raus sind und das ist sehr schade.“

 

Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund) ...

... über das Fehlen von Mats Hummels (vor dem Spiel): „Wir haben im Nachgang nochmal versucht Protest einzulegen gegen diese Sperre. Die UEFA hat dem nicht stattgegeben und rausgekommen ist dabei ein Spiel Sperre. Natürlich fehlt uns Mats in einem solch wichtigen Spiel, aber wir haben in Marin Pongracic auch jemanden, der in dieser Saison schon einige Einsätze hatte und eine gute Geschwindigkeit, einen guten Kopfball und einen guten Rhythmus mitbringt.“

 

DAZN-Experte Sandro Wagner ...

... zum Zustandekommen der Dortmunder Niederlage: „Das ist das Schlimme in unserem Sport. Der Dortmunder Plan und die Struktur waren gut, aber dann führen mehrere individuelle Fehler zu Gegentoren. Dann kann man die Psychologie, die dann dahin ist, schwer erklären. Das kommt einer Mannschaft wie Sporting, die gerne hinten drinsteht und auf Konter geht, die emotional spielt, legal aber auch teilweise in einem Graubereich, dann natürlich entgegen. Das Dortmund dann auch noch der Stürmer vorne fehlt, macht es noch schwieriger. Der Unterschied zwischen Sporting und Dortmund lag heute einfach in der Defensivarbeit. Sporting liebt es zu verteidigen und defensiv Bälle zu löschen. Und Dortmund hat es in der ein oder anderen Situation einfach verpasst seriös zu verteidigen. Das war der große Unterschied heute.“

... zu den verletzten Spielern der Dortmunder: „Die Niederlage hat nichts mit den Verletzten zu tun. Aber man muss es schon erwähnen, wenn drei der besten Spieler fehlen. Mats ist Weltmeister, mit ihm fehlt natürlich eine riesige Qualität. Aber es ist natürlich immer einfach zu sagen ihm wäre der Fehler nicht passiert. Das wäre auch unfair den anderen Spielern gegenüber. Fußball ist ein Stück weit ein Fehlersport und dann ist es natürlich bitter, wenn in einem solchen Spiel so ein Bock passiert.“

… zu Emre Cans Platzverweis: „Die Ersatzbank und die Spieler von Lissabon warten auf solche Situationen und provozieren sie auch. Bellingham will den Ball ins Aus spielen. Can sieht aber, dass der Stürmer wieder aufsteht und will korrekterweise weiterspielen. Dann wird er getreten, was für mich schon eine Tätlichkeit ist. Emre macht dann den Wischer, trifft ihn aber meiner Meinung nach nicht. In den Zeiten des Videoschiedsrichters muss ich da rausgehen und es mir anschauen. Da hat er zu schnell die Karten gezückt. Die rote Karte war heute allerdings kein Gamechanger, sondern nur ein weiteres Puzzleteil.“

…zu Zagadous Foul vor dem Elfmeter: „Da muss Zagadou einen Entwicklungsschritt gehen, auch wenn er lange verletzt war. Der Stürmer nimmt den Ball schlecht mit, ist mit dem Rücken zum Tor und geht weg. Es ist keine Gefahr und du bist drei gegen eins aus Dortmunder Sicht. Da darfst du nicht so hingehen, das erklärt man schon den Jugendspielern. Das ist sportlich dumm. Das macht man nicht und wird er vermutlich auch nie wieder so machen. 

… zum Dortmunder Treffer: „Sie spielen mutig, aggressiv, gewinnen den Ball, haben Bewegung zwischen den Schnittstellen, besetzen die Außen und den Strafraum und Malen lauert dort, wo ein Stürmer lauern muss.“

… zum Dortmunder Abschneiden in der Champions-League: „Das ist natürlich enttäuschend. Das ist keine Übergruppe, aber auch keine einfache Gruppe. Der holländische und der portugiesische Meister waren dabei. Aber wenn man sich das letzte Spiel gegen Ajax zu Hause und heute in Lissabon anschaut, dann war es vermeidbar. Sie haben keine 100 Prozent abrufen können und das muss man in der Champions-League.“

... zum ersten Gegentor (in der Halbzeitpause): „Offensiv hatte Sporting bis zu diesem Zeitpunkt kaum Ideen. Dann kommt ein langer Ball während Dortmund hinten in totaler Überzahl ist. Pongracic und Schulz haben eine schlechte Kommunikation und schlechtes Stellungsspiel. Das ist dann ein individueller Bock, der jedem schon mal passiert, der Fußball spielt, aber der dir in so einem Spiel nicht passieren sollte.“

... zum zweiten Gegentor (in der Halbzeitpause): „Der Rückraum ist überhaupt nicht besetzt. Witsel und Reinier haben hier nicht gut verteidigt. Dann trifft er ihn aber natürlich auch überragend. Schönes Tor, das man allerdings auch verteidigen kann.“


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