Berlin, 21.06.2023
Einfach nur ausruhen oder regen Austausch suchen? Das geht in den Family Lounges der Special Olympics World Games. An vielen Veranstaltungsorten gibt es so eine Lounge – hier können sich Familienmitglieder von Athlet*innen und Unified Partner*innen informieren, sich einfach ausruhen, etwas trinken oder auch mit anderen Familien aus aller Welt ins Gespräch kommen. Für Kinder gibt es eine Spielecke, Volunteers basteln mit den Kleinsten. Und ehrenamtliche Familienbetreuer*innen helfen, wenn Familien Fragen zum Familienprogramm haben.
Die Eltern der 37-jährigen Basketballerin Anja Schmal aus Rieden bei Amberg in Bayern genießen den Augenblick in der gemütlichen Familien-Lounge im Sommergarten der Messe. Um sie herum sitzen Familien aus Indonesien, Norwegen, Großbritannien, Italien, Ägypten, Irland, der Schweiz und den USA. „Es ist ganz wunderbar, dass es diesen Bereich für Angehörige gibt“, sagt Maria Schmal (61), „um mal kurz einen Kaffee zu trinken und einen Moment zu verschnaufen. Alles hier ist prima organisiert. Wir besuchen natürlich alle Spiele unserer Tochter, wir wollen hier so viel wie möglich miterleben – vor allem vom Sport. Mit Anja zusammen waren beim Festival am Neptunbrunnen, mehr von Berlin soll noch folgen.“
Den Eltern Schmal gegenüber sitzt Anne Nikoden aus Leipzig. Die 41-Jährige ist mit ihren beiden Kindern Wilma (4) und Lotta (1) in der Lounge und nutzt eine kleine Auszeit zwischen den Besuchen der Wettbewerbe. Zu den Weltspielen ist sie gekommen, weil die Tennistrainerin aus den USA ihre Gast-Mutter war, als sie vor 25 Jahren dort ihre Au-Pair-Zeit verbracht hat. „Sie ist mit einem Team von acht Tennisspieler*innen in die Hauptstadt gekommen, und natürlich haben wir uns hier in Berlin verabredet“, sagt Nikoden. „Zuerst haben wir am Samstag eine Stadttour gemacht und dann waren wir natürlich bei ihren Tennis-Wettbewerben beim SC Brandenburg in der Harbigstraße und haben das Team kräftig angefeuert. Auch dort gab es einen Familien-Bereich. Prima, dass man hier mit Kleinkindern in Ruhe eine Pause machen kann.“
Und schon kommen beide Familien ins Gespräch: Es geht zum Beispiel um die nächsten Wettbewerbe, die sie besuchen werden, um die tolle Atmosphäre dieser Weltspiele, aber auch um die Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen zu Hause. „Unsere Tochter bekommt bei der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach gute Unterstützung, z.B. mit einem Fahrdienst. Und Anja reist sehr gern“, verrät Maria Schmal. „Es gibt den Anbieter ´Cross Over Tours´, der spezielle Reisen für gehandicapte Menschen anbietet. Anja war damit schon in Singapur, Kanada oder New York. Eine wirklich gute Sache.“
Auch sprechen beide Familien über schöne Erlebnisse bei den Weltspielen. Anton Schmal (65) sagt begeistert: „Unsere Tochter hat es sehr glücklich gemacht, dass Basketball-Legende Dirk Nowitzki die Spielerinnen und Spieler vom deutschen Basketball-Team besucht hat. Das fand sie gigantisch! Und sie erzählte uns, dass Nowitzki so sympathisch war und einen ganz lockeren Umgang mit allen hatte. Das hat sie beeindruckt.“
Die Eltern von Anja Schmal müssen dann mal weiter – die nächsten Wettbewerbe anschauen. Anne Nikoden wartet noch auf ihren Mann, der beim Badminton in Messehalle 1 war. Dann wollen die vier bei den Wettbewerbsfreien Angeboten mitmachen und selbst aktiv werden. Und vielleicht nimmt jeder eine Teilnahmeschleife mit.
Etwa 5.500 Familien aus aller Welt sind bei den Special Olympics World Games in Berlin mit dabei. Die meisten von ihnen kommen zum Messegelände, weil hier viele Sportarten ausgetragen werden. Beliebteste Sportarten für Familienbesuche sind Leichtathletik und Schwimmen.
Im CityCube und in der „Family Lounge“ auf dem Messegelände werden für Familien spezielle Gespräche angeboten – also kurze Vorträge zu familienbezogenen Themen mit einer offenen Fragerunde und Diskussionen. Es geht um „Sport und Diabetes“, „Gesundheit von Frauen“, „Für eine integrative Beschäftigung eintreten“ oder um „Jugendliches Engagement bei den Special Olympics“.
Ein Highlight im Familienprogramm war am Dienstagabend der Familienempfang im Zoologischen Garten in Berlin-Charlottenburg. Als Begrüßungsabend bot er ebenso Plattform und Netzwerk, um sich mit anderen Familien auszutauschen und langfristige Verbindungen zu knüpfen. Auf der Bühne gab es Musik, Performances und ein inklusives Straßentheater. Insgesamt rund 2.000 Familien verbrachten hier einen schönen Abend mit ihren Familienmitgliedern in gemütlicher Atmosphäre.
Text: Gritt Ockert
Mehr Informationen: www.berlin2023.org/de/besuche-die-spiele/familien
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