Antwerpens Pausen-Weckdienst für Lautern, Saarbrückens Coach Koschinat "platzt vor Stolz!"
Bonn, 19.03.2022
Der Aufstiegskampf wird noch spannender! Weil etwa Saarbrücken dem Top-Duo Magdeburg und Lautern auf die Pelle rückt. Nach dem 3:1 gegen Halle, dem 4. Sieg in Folge, "platze ich schon etwas vor Stolz", jubelte Trainer Uwe Koschinat. Somit sind´s nur noch 2 Punkten auf den 2. Platz, weil Kaiserslautern in Freiburg vor 5000 eigenen Fans nur ein 0:0 erreichte. "Damit können wir nicht zufrieden sein", erklärte Trainer Marco Antwerpen: "Wir mussten die Jungs in der Kabine erstmal aufwachen, dass die auch voll beim Spiel sind." Spitzenreiter Magdeburg steht mit 66 Punkten noch gut da, aber auch im 3. Spiel gelingt kein Sieg. Diesmal gab´s ein 0:0 gegen Meppen. "Das war wie ein Handballspiel. Wir hatten nicht so viele Chancen wie normalerweise.", meinte Trainer Christian Titz mit Blick auf Meppens Mauertaktik. Osnabrück hält mit dem 3:1 gegen Viktoria Berlin ebenfalls engen Kontakt zur Spitze. Für Schlusslicht Havelse schaut es nach dem 1:3 gegen Verl extrem schlecht aus. Respekt erneut vor dem insolventen Türkgücü München für großen Kampf beim 0:1 in Wiesbaden. Nach 2 Punkten Abzug wird kommende Woche in einer Betriebsversammlung darüber berichtet, ob die Angestellten weiter Geld erhalten. Der "sehr, sehr stolze" Türkgücü-Trainer Andreas Heraf: "Ob`s tatsächlich nächste Woche aus ist, das werden wir dann sehen."
Nachfolgend die wichtigsten Stimmen der Samstagpartien - bei Verwendung bitte die Quelle MagentaSport benennen. Der Sonntag startet mit der Partie MSV Duisburg gegen FSV Zwickau, der Verlierer steckt wieder dick im Abstiegskampf - live ab 12.45 Uhr. Ab 13.45 Uhr folgt der Knaller live bei MagentaSport: Waldhof Mannheim gegen TSV 1860 München.
1. FC Magdeburg - SV Meppen 0:0
Der 1. FC Magdeburg kommt gegen Meppen nicht über ein 0:0 hinaus und bleibt bereits das 3. Spiel in Folge ohne Sieg. Magdeburgs Trainer Christian Titz: "Das war wie ein Handballspiel. Der Gegner hat extrem tief um die eigene Box gestanden. Da muss man geduldig bleiben. Wir hatten nicht so viele Chancen wie normalerweise. Wenn uns ein Tor gelungen wäre, dann wäre das der Dosenöffner gewesen. Das hat uns leider gefehlt und dann wurde es über die Spieldauer sehr zäh."
Meppens Trainer Rico Schmitt: "Ich bin tief beeindruckt. Sensationell. Das ist Magdeburg mit der Wucht des Publikums und mit der hohen Spielqualität. Was wir da vor allem auch im taktischen Bereich gezeigt haben, diesen Moment frieren wir ein. Sensationell... Jetzt wollen wir erstmal den Moment genießen." Meppens Leon Kugland gab sein Debüt in der 3. Liga: "Für mich war es einfach ein Traum, heute mal für die 1. Mannschaft in der 3. Liga zu spielen. Ich habe vorher schon immer gesagt, wenn ich mal in der 3. Liga auflaufen will, dann unbedingt in Magdeburg, weil das Stadion einfach unglaublich ist und die Stimmung ist unfassbar."
SC Freiburg II - 1. FC Kaiserslautern 0:0
Der SC Freiburg bleibt auch das 8. Spiel in Folge ungeschlagen, luchst dem Zweiten Kaiserlautern vor rund 5000 Pfälzer Fans verdient einen Punkt ab. Trainer Thomas Stamm: "Das ist mindestens ein Punkt, den wir uns heute absolut verdient hatten. In der 1. Halbzeit hätte es vielleicht sogar mehr sein können." Ob er seine Mannschaft auf die zahlreichen Gästefans besonders vorbereitet hat: "Gar nicht, weil wir zuhause spielen. Es war immer die Rede davon, dass Lautern hier ein Heimspiel hat, aber wir haben von Anfang an gesagt, dass, egal welche Mannschaft kommt, die werden niemals ein Heimspiel haben. Das hat man auch gesehen... Da können die auch mit 8.000 oder 9.000 kommen, das ist egal. Es wird immer das Dreisamstadion und dann ist es ein Heimspiel vom SC... Die Mannschaft hat dabei auch über 90 Minuten ein sehr gutes Spiel gezeigt. Ich bin superstolz auf die Jungs."
Freiburgs Top-Talent Lars Kehl: "Das war extrem intensiv. Ich denke, wenn man gegen Kaiserslautern spielt, dann braucht man das. Dann braucht man Zweikampfhärte und brutal viele Wege. Das haben wir sehr gut hinbekommen."
Lauterns Trainer Marco Antwerpen: "Damit können wir nicht zufrieden sein. In der 1. Halbzeit haben wir viel zu wenig für das Spiel gemacht. Wir mussten die Jungs in der Kabine erstmal aufwachen, dass die auch voll beim Spiel sind. Laut wurde es bei uns nicht, wir mussten nur darauf hinweisen, dass wir uns nicht an das halten, was wir ausgemacht haben... Die 2. Halbzeit war dann schon besser." Er stellte auch klar: "Wir sind immer noch Zweiter und wir werden immer noch gejagt und wir sind immer noch in der Lage, uns dagegenzustemmen."
Kapitän Hendrick Zuck: "Es war ein sehr schweres Spiel. Freiburg hat das super gemacht. In der 2. Halbzeit sind wir besser rausgekommen. Aber am Ende ist das Unentschieden eigentlich gerecht... Zufrieden sind wir nie mit einem Punkt. Wir wollen eigentlich 3 Punkte holen, aber nur eine Halbzeit ordentlich spielen reicht nicht."
VfL Osnabrück - Viktoria Berlin 2:1
Osnabrücks Trainer Daniel Scherning: "Wir haben ein tolles Spiel abgeliefert. Vor allem nach so einem Nackenschlag hier zuhause das Ding noch zu drehen, haben wir noch nicht so oft geschafft diese Saison. Da können wir stolz drauf sein... Wir sind auch heute der absolut verdiente Sieger."
Berlins Trainer Farat Toku: "Ich glaube, dass wir ein richtig gutes Spiel abgeliefert haben und dass sich Osnabrück das nicht so schwer vorgestellt hat. Die hatten wenig Lösungen im Spiel. Klar, dass dann hintenraus ein bisschen die Kräfte schwinden, das ist ganz normal... Natürlich hatte Osnabrück mehr Spielanteile, aber meine Mannschaft hat auch gut standgehalten. Das letzte bisschen Glück hat gefehlt, damit wir das Spiel noch länger offenhalten und vielleicht auch den Siegtreffer erzielen. Von der Leistung her kann ich meiner Mannschaft nur ein Lob aussprechen."
1. FC Saarbrücken - Hallescher FC 3:1
Der 1. FC Saarbrücken feiert den 4. Sieg in Folge und festigt damit Platz 3 in der Tabelle, rückt auf 2 Punkte an den FCK ran. Trainer Uwe Koschinat: "Ich weiß, wie eng diese Liga ist... Wir haben schon wahrgenommen, dass die Konkurrenz sehr, sehr gut punktet in letzter Zeit und es unterscheiden sich wirklich 5, 6 Mannschaften nur marginal voneinander. Da war es dann natürlich wichtig, den 4. Sieg in Folge einzufahren. Das ist in dieser Liga sehr schwer und deswegen finde ich, dass wir uns nach den Tiefschlägen gegen Wiesbaden und Köln wieder mal als krass charakterstark waren... Deswegen platze ich schon etwas vor Stolz."
Lukas Boeder, Torschütze zum 1:0, über die Unterstützung der eigenen Fans: "Das ist geil. Die Fans sind gut drauf, es ist schönes Wetter. Alle sind glücklich und ich bin auch sehr glücklich." Warum er sich dafür entschieden hatte, nach dem Tor gegen seinen ehemaligen Verein zu jubeln: "Das war damals eine Scheiß-Situation für mich. Der Verein und ich sind relativ doof auseinandergegangen. Besser gesagt: ohne Gespräche. Danach bin ich dann in die Arbeitslosigkeit gefallen und da freut man sich dann beim neuen Verein, gegen die zu treffen. Wir brauchten auch die 3 Punkte und umso wichtiger war das Tor."
Der HFC bleibt nach der Niederlage auf Platz 13 in der Tabelle und steht 7 Punkte vor einem Abstiegsplatz. Trainer André Meyer: "Enttäuscht, aber nicht wegen der Leistung, sondern deswegen, weil sich die Mannschaft hintenraus nicht noch belohnen konnte. Wenn man sieht, mit was für Voraussetzungen wir in das Spiel gekommen sind dann kann ich nur ein riesiges Kompliment aussprechen. Wir haben so einen Fight abgelegt und waren ab der 70. Minute dann noch in Unterzahl. Wenn man sieht, dass die Saarbrücker, wie sie zusammensacken und durchschnaufen, dann sieht man auch, dass wir denen alles abverlangt haben, selbst in Unterzahl. Schade für die Mannschaft, aber Riesenkompliment."
SV Wehen Wiesbaden - Türkgücü München 1:0
Erneut Respekt, erneut ein großer Kampf von Türkgücü, das nach den vorläufig 2 Punkten Abzug bange auf die nächste Woche schaut, wo über die Zukunft des Klubs entschieden wird. Wiesbaden tut sich weiter schwer mit dem Toreschießen. Wiesbadens Trainer Markus Kauczinski war erneut semi-zufrieden: "Wir hatten gute Phasen, wir hatten schlechte Phasen. Wir hätten wieder 2 oder 3 Tore mehr machen können, das verfolgt uns die gesamte Saison. Wir müssen unsere Dinge machen!"
Türkgücü-Trainer Andreas Heraf war über die Leistung "sehr, sehr stolz, weil wir wirklich mit dem letzten Aufgebot hier sind. Wie sich die Jungs präsentiert haben, davor kann man nur den Hut ziehen. Das tue ich, ob`s tatsächlich nächste Woche aus ist, das werden wir dann sehen."
Wie Heraf die nächste Woche plant, in der darüber entschieden, ob weiterhin Gehälter gezahlt werden können: "Wir werden jetzt allen Mal 3 Tage frei geben. Während der Woche bekommen wir in der Betriebsversammlung gesagt, wie´s aussieht. Ob´s weitergeht, ob´s vorbei ist. Was auch immer!"
TSV Havelse - SC Verl 1:3
Verl kann unter Trainer Kniat nach einer turbulenten ersten Halbzeit und 3 Pleiten doch gewinnen. Für Havelse bedeutet die Niederlage im selbsterklärten Endspiel mit 22 Punkten einen weiteren Schritt in die Regionalliga. Trainer Ziehl stand nach dem Abpfiff und einer schwachen Partie wie versteinert in der Coachingzone - 2 Punkte aus 6 Spielen, akute Abstiegskandidat Nummer 1. "Es wird nicht leichter, das ist klar", sagt Havelses Trainer Rüdiger Ziehl über das verlorene "Endspiel": "Wir sind die Bedeutung des Spiels bewusst angegangen. Am Ende war´s gerade in der 1. Halbzeit eine schlechte Leistung von uns. Wie wir die Gegentore kassieren, war einfach schlecht verteidigt. Die Tabellen sieht einfach schlecht aus, muss man nicht drumherum reden." Hat Ziehl noch Hoffnungen nach großen Partien Magdeburg und schwache wie gegen Verl? "Wenn man die beide Spiele sieht, kann man´s nicht glauben. Jetzt ist es fast wieder so: wir können befreit aufspielen. Jetzt rechnet keiner mehr mit uns!"
Havelses Noah Plume: "Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen, überhaupt nicht das gemacht, was wir machen sollten. Kassieren wieder durch einen Standard ein Gegentor, müssen wieder hinterherrennen. Das ist halt scheiße, auf Deutsch gesagt." Ob er und die Mannschaft noch den Klassenerhalt glaube: "Es wird sehr eng, wenn wir so weitermachen."
"Es ist mega, aber ich weiß: ich kann jetzt nicht durchdrehen. Diese 3 Punkte sind nur was wert, wenn du gegen Zwickau nachlegst" Verls Trainer Michael Kniat feierte seinen ersten, hochverdienten Dreier als Verl-Coach nach 3 Pleiten: "Irgendwann wirst du unglaubwürdig, wenn du dauernd sagt: ja, gut gespielt, aber du nimmst nichts mit. Jetzt war´s endlich mal so, dass das Spiel zu unserer Seite gekippt ist. Wir haben uns immer gesagt: wir schaffen das, wir schaffen das, wir schaffen das - deshalb war dieser Sieg extrem wichtig."
"Fantastisch" - so beschreibt Daniel Mikic seine Gefühlswelt, er war offenbar Verls Glücksgriff im defensiven Mittelfeld - 7 Monate nicht gespielt, gleich gewonnen: "Es ging eher darum, den Kampf anzunehmen. Wir nehmen den Schwung jetzt mit in die nächsten Spiele.
Kein "bewusstes Handspiel" und Abseits nicht gesehen
Stimmen und Highlights vom Freitag: Würzburger Kickers - Viktoria Köln 0:1 - Pech für die Kickers, dass das 0:1 regelwidrig war und der eigene Treffer zum 1:1 dann wegen Abseits nicht gegeben wurde. Würzburgs Trainer Ralf Santelli wirkte erstaunlich nüchtern: "Wir haben noch 7 Spiele zu absolvieren und dass man dann mal mental nicht so performt wie wir in der 1. Halbzeit, ist absolut in Ordnung." Zum 0:1, dem eine Abseitsstellung und ein Handspiel vorausging: "Ich habe es genauso wahrgenommen. Aber ich habe gelernt, mich dazu nicht öffentlich zu äußern."
Moritz Fritz traf zum 1:0 für die Kölner: "Ich gehe da nicht bewusst mit der Hand hin und ob´s abseits war, konnte ich natürlich nicht sehen. Das Handspiel hat sich bei mir nicht bewusst angefühlt."
Diesmal jubelte Olaf Janßen noch mehr wie beim Sieg gegen Wiesbaden - keiner konnte ihm dabei ausweichen - die Botschaft: gerettet! "Ja klar, da steckte schon sehr viel davon drin. Mir ist ein Riesenstein vom Herzen gefallen. Jetzt kommen viele Spieler noch zurück und dann wollen wir noch ein paar Pünktchen holen."
Der Link zum Spiel: www.youtube.com/watch?v=p1HoRMmqsfQ
Fußball LIVE bei MagentaSport
3. Liga - 31. Spieltag
Samstag, 19.03.2022
Ab 13.45 Uhr live in der Konferenz oder als Einzelspiel: SC Freiburg II - 1. FC Kaiserslautern, VfL Osnabrück - Viktoria Berlin, 1. FC Magdeburg - SV Meppen, 1. FC Saarbrücken - Hallescher FC, SV Wehen Wiesbaden - Türkgücü München, TSV Havelse - SC Verl
Sonntag, 20.03.2022
Ab 12.45 Uhr: MSV Duisburg - FSV Zwickau
Ab 13.45 Uhr: Waldhof Mannheim - TSV 1860 München
Montag, 21.03.2022
BVB II - Eintracht Braunschweig
FLYERALARM Frauen-Bundesliga
Sonntag, 13.03.2022
Ab 12.45 Uhr: Turbine Potsdam - SC Sand, Bayer 04 Leverkusen - SC Freiburg
Ab 13.45 Uhr: SGS Essen - SV Werder Bremen, Carl Zeiss Jena - 1. FC Köln
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