Formel 1

Zweiter Saisonsieg für Leclerc: "Fühlt sich unglaublich an"

Verstappen scheidet erneut aus - Haltbarkeit des Autos "eine Katastrophe" - Ricciardo glücklich nach Platz sechs im Heimrennen: "Wie ein Festival" - Horror-Wochenende für Vettel: "Habe mich schwer getan mit dem Auto" - Sky Experte Glock: "Leclerc ist auf einem absoluten Höhenflug"

Unterföhring, 10.04.2022

Unterföhring (pps), 10. April - Die wichtigsten Stimmen zum Großen Preis von Australien - die komplette Formel 1 live bei Sky.


Charles Leclerc (Ferrari) ...


... zu seiner WM-Führung: "Es fühlt sich unglaublich an. 34 Punkte Vorsprung sind unglaublich. Aber ich versuche da nicht drüber nachzudenken. Es ist ein guter Abstand aber wir müssen uns weiter pushen und konzentrieren. Ich hatte in der Vergangenheit immer Probleme in Australien. Und diesmal ist mir ein richtig gutes Wochenende gelungen. Aber ich hatte auch das beste Auto, also ein riesiges Dankeschön an das ganze Team."


... zu seiner Veränderung: "Ich achte auf jedes kleine Detail. Nicht nur an der Strecke, sondern auch zu Hause. Gerade was das Zeitmanagement angeht. Es ist eine sehr lange Saison und im vergangenen Jahr war ich zum Ende der Saison sehr müde. All diese kleinen Details machen einen Unterschied, wenn man dann im Auto sitzt. Es sind diese kleinen Dinge, die ich im Verlauf der Saison perfektionieren möchte, wenn man um einen Titel kämpfen will."


... zum Rennen: "Es war der erste Sieg, bei dem wir den Abstand etwas kontrollieren konnten. Wir haben das ganze Wochenende einen großartigen Job gemacht. Das Auto hat sich super angefühlt, wir haben die Reifen von der ersten bis zur letzten Runde gut gemanagt und ich bin sehr glücklich. Wir sind erst im dritten Rennen, also ist es schwer, jetzt schon über die WM nachzudenken. Aber wir haben ein sehr starkes Auto, ein zuverlässiges Auto und da wollten wir immer sein. Hoffentlich geht es so weiter, dann haben wir eine Chance auf die Weltmeisterschaft. Das zaubert mir natürlich ein Lächeln auf das Gesicht. Vor allem nach den schweren letzten beiden Jahren."


Sergio Perez (Red Bull) ...


... zum Rennen: "Der Start war etwas knifflig, da habe ich meine Position gesucht. Und dann ging es darum, die Position zu halten. Mein erster Stint war nicht wirklich gut im Bezug auf den Reifenverschleiß. Für mich ist es ein gutes Ergebnis aber leider haben wir Max verloren. Es wäre ein Doppelpodium für uns gewesen. Wir hatten insgesamt etwas Pech in den ersten Rennen."

... zum Kampf mit Hamilton: "Die Zweikämpfe mit Lewis sind immer spannend. Er ist ein harter Racer aber immer fair und wir haben immer Spaß."


George Russell (Mercedes) ...


... zum Rennen: "Ich bin absolut zufrieden. Wir haben natürlich auch von dem Pech der anderen profitiert. Aber wir haben auch viel gearbeitet und es ist ein spezielles Podium."


... zur Bedeutung: "Wir geben niemals auf. Wir haben auch dieses Wochenende immer weitergekämpft. Wir sind zwar hinter unseren Rivalen, aber wir dürfen trotzdem niemals aufgeben. Wir brauchen aber noch etwas Zeit, bis wir die Rot-Blauen wirklich bekämpfen können."


Max Verstappen (Red Bull) ...


... zu seinem Ausscheiden: "Ich weiß noch nicht, was da passiert ist. Aber zwei Ausfälle bis hierhin ist natürlich unglaublich. Wir haben wieder viele Punkte verloren. Es ist wieder ein schlechter Sonntag. Das Auto ist natürlich nicht so, wie es sein sollte. Und wenn du um die Weltmeisterschaft kämpfen willst, dann kannst du nicht jetzt schon zwei Ausfälle haben. In den letzten beiden Jahren war die Haltbarkeit immer gut, aber jetzt ist es eine Katastrophe."


... zu den Reifen: "Ich hatte gegenüber Leclerc keine Chance auf beiden Reifen. Auf den Mediums war es sehr schlecht. Die harten Reifen waren etwas besser, aber auch da hatte ich keine Chance. Das hat auch nichts mit der Down-Force zu tun, wir müssen schauen, was wir vielleicht am Auto falsch machen."


Lando Norris (McLaren) ...


... zum Rennen: "Es war ein gutes Wochenende, damit können wir wirklich zufrieden sein. Fünfter und Sechster ist vielleicht nicht besser, als was wir erwartet hätten, aber definitiv das bestmögliche Ergebnis. Es sind gute Punkte, die wir in den beiden Rennen zuvor etwas verpasst haben. Das sollte das ganze Team weiter motivieren. Es war ein hartes Rennen und sehr lang. Wir hatten ein paar Probleme. Es war also nicht ideal, aber am Ende gut genug. Und es ist natürlich toll, wieder weiter vorne mitzufahren und diese Punkte einzufahren."


... zur Verbesserung am Auto: "Es ist einfach harte Arbeit. Wir versuchen alles aus dem Auto rauszuholen. Und dann war es auch eine Strecke, die dem Auto besser liegt. Wir machen insgesamt eine sehr gute Arbeit als Team und es fühlt sich gut an für die Zukunft. Ich hoffe, dass uns die kommenden Strecken auch mehr entgegenkommen, da bin ich mir aber nicht so sicher. Für Imola bin ich etwas unsicher. Da bin ich nicht ganz so positiv wie für dieses Wochenende. Aber man weiß nie, vielleicht finden wir noch ein paar Dinge am Auto und machen ein paar kleine Schritte nach vorne."


Daniel Ricciardo (McLaren) ...


... zum Rennen: "Das Rennen war in Ordnung. Am Ende sind wir stabiler geworden und haben viel gelernt. Der erste Teil auf den Mediums war ziemlich aufregend. Wir konnten mit den Autos von Mercedes mithalten während dieses ersten Stints, wir hatten eine etwas bessere Pace. Aber sie konnten auch noch nachlegen und ich bin sicher, dass sie am Ende schneller waren als wir. Als Team war es das bestmögliche Ergebnis für uns. Es gibt immer noch einiges zu verbessern, aber ich bin froh, dass ich in meiner Heimat in die Punkte gefahren bin."


... zur letzten Runde: "Ich habe gesehen, dass Lando in den letzten beiden Runden etwas langsamer wurde und mir wurde gesagt, dass er ein paar Probleme hätte. Aber sie haben mir auch gesagt, ich soll vernünftig sein und keine Dummheiten machen. Letzten Endes hätte ich gerne attackiert, aber wenn man in der letzten Runde etwas versucht und beide Autos rausfliegen ... Es war ein gutes Wochenende und man darf manchmal nicht zu gierig sein und muss an das große Ganze denken. Da habe ich mich etwas zurückgehalten."


... zu seinem Heimrennen: "Es ist etwas schwieriger, sich zu konzentrieren, wenn man in der Heimat ist, denn es gibt etwas mehr Aufmerksamkeit. Aber ich sehe das positiv. Es macht so viel Spaß hier, alle freuen sich, wenn man hier im Paddock steht. Es ist wie ein Festival."


Mattia Binotto (Teamchef Ferrari) ...


... zum Grund für den Sieg: "Um im Moment zu gewinnen, muss man einfach perfekt sein. Das war in Bahrain der Fall, in Dschidda nicht, und diesmal wieder. Als wir am Freitag loslegt haben, hat das Auto noch nicht richtig gestimmt. Dann ist Charles aber eine fantastische Runde in der Qualifikation gefahren, auch im Rennen hatte er die schnellste Runde. Also insgesamt ein fantastisches Wochenende für ihn. Er ist sehr fokussiert und sehr konzentriert. Es sieht sehr gut aus für ihn. Das Auto war insgesamt sehr gut abgestimmt. Die Balance war gut und es war toll, die Pace des Autos zu sehen. Aber ich weiß auch, dass sich das schnell ändern kann. Wir freuen uns aber auf das nächste Rennen in Imola. Es ist schön, wieder dort zu sein mit all den Tifosi."


... zu Carlos Sainz: "Es war schwer für ihn. Aber ich will das Positive sehen. Er hat am Freitag sehr gut angefangen und war sehr schnell. Er war auch am Samstagmorgen sehr schnell und ich denke, er hätte ein besseres Ergebnis einfahren können. Aber er hatte auch Pech im Qualifying. Details haben ihn beeinträchtigt am Wochenende, auch das Problem mit dem Lenkrad kurz vor der Formationsrunde. Aber Carlos ist ein starker Fahrer und ich bin mir sicher, dass er seine Lektionen aus dem Wochenende lernt und stark zurückkommt. Ich freue mich auf seine Performance in Imola."


Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull Racing) ...


... zum Ausscheiden von Verstappen: "Bei Max ist Benzin ausgetreten. Wo und wie wissen wir noch nicht. Es ist ein Defekt, der mit den Ursachen des Ausfalls in Bahrain nichts zu tun hat. Das müssen wir finden, denn es ist irgendwo massiv Benzin ausgetreten. Es muss wahrscheinlich irgendwo eine Leitung gebrochen sein oder etwas war am Tank. Deswegen haben wir ihm gesagt, dass er sofort anhalten muss und am besten irgendwo, wo ein Feuerlöscher in der Nähe ist."


... zur Dominanz von Ferrari: "Wir waren negativ überrascht, wie schnell Ferrari ist. Und sie hatten überhaupt kein Graining. Wir hatten ein paar Runden bei beiden Autos ein massives Graining. Wir sind dann auch Zeiten gefahren, da war Mercedes teilweise schneller. Das war nach unseren Long-Runs im Training eigentlich so nicht zu erwarten. Ich glaube, dass die höhere Streckentemperatur vielleicht die Ursache ist. Wir tun uns da schwerer, in das richtige Fenster zu kommen. Aber man kann Ferrari nur gratulieren. Sie waren diesmal eine Klasse für sich und wir leider deutlich abgeschlagen. Auch wenn Perez ein tolles Rennen gefahren ist. Bei Max hat vielleicht die Balance nicht richtig gestimmt. Wir tun uns bei der Gesamtabstimmung derzeit schwer und sobald Temperaturveränderungen kommen, wird es noch schwerer. Aber dieses Paket, was Ferrari auf die Strecke gestellt hat, war für uns diesmal unerreichbar."


... zur Zuverlässigkeit des Autos: "Das macht uns kräftige Kopfschmerzen. Wir haben ja nicht nur diese Zuverlässigkeits-Probleme, die bei uns eigentlich unbekannt sind. In drei Rennen zweimal auszufallen, kennen wir überhaupt nicht. Und das andere ist das Gewichts-Problem. Wir sind deutlich über dem Gewicht von Ferrari. Gewicht runter ist erstens eine Geld- und zweitens eine Zuverlässigkeits-Frage. Es sind schwere Zeiten, die vor uns stehen."

... zur Zukunft: "Wir kriegen ein Update. Sollte das so gut funktionieren wie unser erstes und das Gewicht geht runter, müsste uns das auf Ferrari-Höhe bringen. Aber als aller erstes müssen wir das Problem mit der Zuverlässigkeit lösen. Es hilft uns keine Geschwindigkeit, wenn wir nicht ins Ziel kommen."


Carlos Sainz (Ferrari) ...


... zur Reifenwahl und seinem Ausscheiden: "Ich bin nicht sicher, ob die Reifenwahl für den Start ein Fehler war. Ich habe dann aber einen Fehler gemacht, da ich den Grip falsch eingeschätzt habe. Dann hatten wir zuvor noch ein Problem mit dem Lenkrad. Wir musste es eine Minute vor der Formationsrunde wechseln und dann war das Lenkrad nicht richtig eingestellt. Manche Schalter haben nicht gestimmt. Dann war ich beim Start schon im Hintertreffen. Ich wollte danach schnell überholen und nach vorne kommen und hatte da natürlich eine Fehleinschätzung auf dem harten Reifen, der noch nicht so gepusht werden konnte. Das war kein perfektes Wochenende, eine kleine Katastrophe. Aber wir müssen daraus lernen. Hoffentlich wird es im nächsten Rennen besser. Wir dürfen einfach nicht solche Fehler machen und wir müssen geduldiger sein."


... zu seinen Schwierigkeiten: "Die Autos sind insgesamt etwas schwieriger zu verstehen und die Reifen sind schwerer zu managen bei den Starts. Jetzt habe ich den Preis dafür bezahlt. Aber klar ist es auch menschliches Versagen, und Menschen machen Fehler bei dem Versuch, die Autos zu verstehen. Aber das ist keine Entschuldigung."


Lewis Hamilton (Mercedes) zum Rennen: "Für uns als Team ist es ein großartiges Ergebnis. Wir sind mit so vielen Schwierigkeiten in dieses Wochenende gestartet und hatten Probleme mit dem Auto. Wir hatten dieses Ergebnis nicht erwartet und es ist großartig, George so weit vorne zu sehen. Ich habe auch ein wenig seine Zweikämpfe mit Perez gesehen. Ich wünschte, ich wäre da gewesen. Trotzdem nehmen wir diese Punkte gerne mit."


Mick Schumacher (Haas) ...


... zum Rennen: "Es war ein sehr ereignisreiches Rennen. Wir sind einige Male ohne Schäden davongekommen. Einmal mit Sainz und auch mit Tsunoda. Von der Pace hat es nicht ganz gereicht, um in die Punkte zu fahren. Aber man hat auch gesehen, dass man mit einer guten Strategie auch in die Punkte fahren kann. Die Strategie von Alex Albon war sehr interessant, daraus können wir auch lernen."


... zu seinem Fast-Unfall mit Tsunoda unter dem Safety Car: "Ich denke, dass sie uns fragen werden, was man besser machen kann. Ich erwarte keine Strafe in dem Sinne. Es passiert viel im Cockpit in dieser Situation. Und wenn das Safety Car oder die Führenden irgendwo abbremsen, dann gibt es diesen Ziehharmonika-Effekt. Die hinteren Fahrer werden dadurch extremer abgebremst und dann kommen solche gefährlichen Situationen zustande. Aber es ist auch schwierig, da etwas zu verbessern."


Sebastian Vettel (Aston Martin) zu seinem Unfall: "Es geht mir soweit gut, alles ist in Ordnung. Ich glaube, wenn eine gewisse Anzahl der G-Kräften auf uns wirkt, geht es einmal zur Routine-Untersuchung. Ich habe mich sehr schwer getan mit dem Auto und als ich dann aufschließen konnte, habe ich in Kurve vier die Kontrolle verloren und konnte das Auto nicht mehr halten. Aus diesem Wochenende kann man nicht so viel Positives mitnehmen. Das nächste kann besser werden."


Jost Capito (Teamchef Williams) ...


... zum ersten Punkt für Williams durch Alex Albon: "Als Alex nach dem Stopp rausgefahren ist, habe ich gesehen, dass es gereicht hat. Da waren sich am Kommandostand nicht alle sicher. Aber dann war es relativ schnell klar."


... zur Strategie, Albon lange fahren zu lassen: "Das Team wollte reinfahren und seine Reifen wechseln, aber ich wollte auf eine Rote Flagge warten. Und zum Schluss war der Abstand so groß, dass wir mit einem normalen Boxenstopp dann auch Zehnter geworden sind."


... zu den Problemen bisher: "Wir sind das einzige Team, dass im letzten Jahr den Reifen nicht testfahren konnte. Uns fehlt noch das Verständnis für den Reifen. Und für dieses Rennen haben wir Strategien entwickelt, mit denen wir mehr über den Reifen lernen wollten. Denn wenn man von ganz hinten startet, kann man es eigentlich vergessen, noch in die Punkte zu fahren. Deswegen wollten wir lieber was über die Reifen lernen. Und das hat sich ausgezahlt."


... zu Alex Albon: "Alex fühlt sich sehr wohl im Team und das Team liebt ihn auch. Er ist ein sensationeller Mensch und wenn er den Helm aufhat, dann ist er auch ein starker Fahrer."


Sky Experte Ralf Schumacher ...


... zum Sieg von Leclerc: "Es war genau das, was vermutet wurde. Leclerc hatte ein paar Zehntel Vorsprung und er konnte easy das ganze Rennen fahren. Eine tadellose Leistung von ihm. Schade für seinen Teamkollegen Carlos Sainz, der sicherlich auch vorne hätte dabei sein können. Aber es war schon durch das Qualifying schwierig für ihn."


... zu den Problemen bei Red Bull: "Das Gewicht ist ein Problem, was den Reifenabrieb betrifft und beim Einbremsen in die Kurven. Das Gewicht ist dann weiter oben, hat dann natürlich auch einen höheren Schwerpunkt und das hilft natürlich nicht. Und wenn Ferrari mit Gewicht im Boden arbeiten kann, ist das natürlich ein großer Vorteil."


Sky Experte Timo Glock ...


... zu Leclerc und Ferrari: "Charles Leclerc ist auf einem absoluten Höhenflug im Moment. Teamintern sind die Fronten schon recht früh relativ klar geregelt. Ich bin mir sicher, dass Ferrari Charles da schnellstmöglich priorisieren wird in gewissen Situationen. Natürlich noch nicht so extrem. Aber Leclerc ist WM-Führender und Carlos Sainz hat schon ein gewissen Rückstand auf ihn."


... zu den spannenden Kämpfen im Feld durch die neuen Regularien: "Der Weg ist der richtige, den die Formel 1 geht. Natürlich wird es Strecken geben, wo überholen trotzdem schwierig ist. Das hat man hier in Melbourne auch wieder gesehen. Es hat aber trotzdem Überholmanöver gegeben und auch dieses enge Hinterherfahren hat funktioniert. Die Hauptproblematik war in diesem Rennen der Reifen, sonst hätten wir noch mehr Aktion gehabt. Es gab aber sehr viel Graining im Feld."


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